Phils persönlicher Medien-Jahresrückblick 2012

So, damit die Artikelserie auch vollständig ist, lasse ich mich auch einmal hinreissen, um auf mein persönliches mediales Jahr 2012 zurückzuschauen.

Kino:

Als ein renitenter Besitzer der CinemaxX-Goldcard fällt es mir natürlich einfacher, ins Kino zu gehen als so manch anderem: Einfach Karte vorlegen und es gibt ein Ticket. „Kostenlos“ und unbürokratisch. Dennoch war ich dieses Jahr relativ selten im Kino. Ich erinnere mich noch an 2010, wo ich mit über 110 Filmen in einem Jahr einen persönlichen Rekord aufstellte. Dieses Jahr komme ich auf nicht einmal 70 Neustarts, die ich gesehen habe. Jedoch entfallen hierbei nicht alle Filme auf die GoldCard: Viele Filme liefen abseits der Mainstream-Komplexe, einige Filme sah ich erst im Rahmen unserer DVD-Kritiken, zu anderen wurde ich von den Verleihern eingeladen.
Und doch überlege ich, mir die GoldCard erneut anzuschaffen: Der Luxus, einfach so ins Kino zu gehen, ist echt angenehm.

Sei’s drum. Für mich war das Jahr von einigen Highlights geprägt. Am meisten überrascht haben mich die Filme, die eher im Kleinen liefen oder gar Geheimtipps sind: „Drive“ ist ein unerwartet großartiger Film mit Potential zum Alltime-Classic. „Work Hard Play Hard“ zeigt komplett un-reisserisch und deswegen gerade umso erschütternder, wie Arbeitsräume und -prozesse nüchtern kalt nach höchster MItarbeitereffizienz erstellt werden und das Individuum zu einer in Wirkungsprozenten zu bemessenen Zahl wird. „Moonrise Kingdom“ verbindet erste Liebe, Satire und Träumerei in einer perfekten Harmonie. „To Rome With Love“ hat mich total weggefegt, wobei da wohl auch meine Liebe zu Rom eine große Rolle spielt. „Vielleicht lieber morgen“ ist ein liebevoller, überhaupt nicht klischeebehafteter Coming-Of-Age-Film von einigen Außenseitern (und dann spielt noch Emma Watson mit! 😉 ). Dem Drang des Verleihers nachzukommen („Schaut euch diesen Film an, es lohnt sich!“) war bei „Du hast es versprochen“ eine gute Wahl: Viele bekannte Gruselelemente geschickt zusammengesetzt.

Doch abgesehen von den kleinen Filmen haben mich auch große Filme überrascht. Positiv hervorzuheben ist da logischerweise „Ziemlich beste Freunde“. Doch auch die Oscar-Favoriten wie „J. Edgar“, „The Artist„, „Moneyball“ und „Extrem laut und unglaublich nah“ sind hier sehr erwähnenswert. Besonders zu nennen ist „Hugo Cabret„, der von der ersten Minute an verzaubern kann. „Die Tribute von Panem“ war für mich ein überraschend guter Film, gleiches gilt für „Men in Black 3“, der eine tolle Geschichte und ein noch tolleres Ende hatte. Auch Filme wie „Die Muppets“, „The Amazing Spiderman“, „Avengers“, „The Dark Knight Rises„, „96 Hours – Taken 2“ oder natürlich „James Bond: Skyfall“ logieren weit vorn. Kurz: Es gibt so viele Filme, die dieses Jahr echt lohnenswert waren.

2012 war auch ein Jahr der Wiederaufführungen: „Titanic“ und „König der Löwen“ kamen wieder in die Kinos, ich heulte bei beiden Filmen. Vor Glückseeligkeit, diese Filme noch einmal auf großer Leinwand zu sehen.

Heimkino:

Ich habe so manche erwähnenswerte Filme nachgeholt, unter Anderem auch Klassiker, die einfach gesehen werden mussten. Allen voran natürlich „Herr der Ringe“, den ich zu unserer 250. Ausgabe sehen durfte/musste. Und ich habe ihn gerade zu den Weihnachtstagen erneut gesehen. Ich habe einige ältere James Bonds nachgeholt und zuletzt „The Shining“ nachgeholt, der mir aber nicht so gefallen hat.

Abseits davon ist es im Heimkino recht ruhig geworden, häufig ist es der Schweinehund, der mir quer reingrätscht. Ihr kennt das 😉

Serien:

Ich bin ja nie so mit Serien warm geworden. Ich bin so ein 20-Minuten-Serienschauer, das passt sich immer ganz gut mit einer warmen Mahlzeit. Allen voran seien hier „South Park“ und die „Simpsons“ zu nennen, die einfach nicht schlecht werden. Leider passt sich das Warme-Mahlzeit-Fenster nicht mit den großen Serien, die meist sehr viel länger laufen. Dennoch habe ich erfreulicherweise Kontakt mit einigen Serien bekommen können – und bin dankbar drum. „Sherlock“ hat mich anfangs gar nicht angesprochen, denn das alte England ist einfach nicht mein Metier, da kann der Film noch so gut sein. Doch Andy überredete mich mit blumigen Worten, zumindest den ersten Teil zu sehen – zum Glück! Was für eine tolle Serie.
Im selben Atemzug soll auch „Band of Brothers“ genannt werden, was zwar schon etwas älter ist, aber was ich dank einem unserer Hörer (Hallo NicoHoerer) kennenlernen durfte. Sehr packend!

Offensichtlich geht gerade der Trend dazu, dass die Serien besser werden als die großen Filme im Kino. Womöglich muss ich mich noch einmal eingehend damit beschäftigen…

Buch:

Drei mal trocken gelacht! Buch! Ich und Buch!
Früher war ich ne absolute Leseratte, heutzutage habe ich dazu kaum noch ne Muße. Wieder so ne Schweinehund-Sache. Dennoch habe ich mich im Herbst dazu gezwungen, „Das Böse in dir“ von Cody McFaden anzufangen – und kaum war ich drin, konnte ich nicht mehr aufhören. Dies hat mir den Anreiz gegeben, mehr wieder Bücher in die Hand zu nehmen.
Als nächstes steht ein missratenes Weihnachtsgeschenk auf der Liste („Das Buch habe ich schon!“): „Wir müssen über Kevin reden“ von Lionel Shriver. Gab es vor Kurzem auch nen Film zu, doch ich will mir das erst einmal als Buch geben.

Musik:

2012 war ein Jahr der Streaming-Dienste. Und ich habe mich an Spotify gebunden. Aber vielleicht erst einmal ein Schritt zurück: Anfang des Jahres kam auch iTunes Match raus. Alle Lieder aus dem eigenen iTunes in der Cloud, das klang gut. Doch der Match-Service bremste mein sowieso langsames iTunes dicke aus, manche Tracks wurden hochgeladen, waren aber nicht mehr herunterzuladen, Alben wurden als verfügbar gemeldet und dann einzelne Tracks doch wieder nicht. Kurz: Das war mir zu unübersichtlich.

Also schwenkte ich zu Spotify. Hier läuft zwar meist eine Radiozusammenstellung, aber eben mit Musik, die ich selbst auch nicht besitze. Das macht die Sache schon sehr flexibel, erwähnenswert neue Musik fand ich hier aber nicht. Das liegt aber auch am Hörverhalten, denn ich lasse Musik meist nebenher laufen und schalte diese selten bewusst ein. So kommt es eben, dass ich wenig Alben gesammelt habe oder mich hinsetzte und persönliche Compilations zusammenstellte.
Ich störe mich übrigens trotz des monatlichen Abos weiterhin daran, dass mir die Musik nicht gehört oder ich sie zumindest anderweitig übernehmen kann. Eine achso tolle Zusammenstellung ist weder fürs Auto auf CD zu brennen noch einfach auf einen Stick zu ziehen, um sie zu einer Party mitzubringen. An solchen Stellen wünsche ich mir tatsächlich eine Musikflat, mit der ich Musik herunterladen kann, wie ich möchte.

Dennoch ist Spotify für mich ein Medium am PC und im iPhone unterwegs. Zu den meistgehörten Alben gehört dieses Jahr eindeutig „Coldplay – Mylo Xyloto“, was wohl auch am Konzertbesuch im September lag – ein Erlebnis, das seinesgleichens sucht. Atemberaubend!
Zum Einschlafen braucht es Erzählungen oder Geschichten. Dort ist der Knackpunkt von Spotify zu sehen, denn Hörbücher sind hier rar gesät. Umso mehr habe ich in den vergangengen Wochen Podcasts wieder für mich entdeckt, mit einem Vorteil, dass die Apple-Podcasts-App auch einen Sleep-Timer hat. Aktuell läuft der ziemlich alte, aber absolut hochwertige „Killerclub“ bei mir, bei dem ein todkranker Milliardär Auftragsmörder weltweit auffordert, ihm den kreativsten und besten Mord auf Video/Audio zu liefern. Der Gewinner erhält 1 Milliarde Dollar. In jeder der Episoden wird die Geschichte eines Mörders erzählt, wie er sich an den Wettbewerb beteidigt.

Videospiele:

Es ist auch einem gewissen Podcast namens „Nerdtalk“ geschuldet, dass ich mit der Nase auf das Humble Bundle gestupst wurde. Ich bin nun kein Zocker, aber viele dieser Indiegames machen einfach Spaß und sind erfrischend anders. Ich dachte schon, die Welt bestünde nur noch aus Egoshootern. So habe ich mir das letzte Humble Bundle geholt und versuche mich gerade an „Snapshot“ und „Cave Story+„.

Aus einem Steam-Sonderangebot kam ich an „Braid“ heran, das mit seiner kniffligen, aber casualgame-mäßigen Art genau meinen aktuellen Spielgeschmack trifft. In die selbe Kerbe schlägt auch „Limbo„. Ein Indieprojekt hat vor kurzem „Black Mesa Source“ veröffentlicht, ein Half Life 1 mit der aktuellen Source Engine. Kostenlos und echt ganz lustig zu spielen, aber für mich mit der wenigen Munition immer noch recht schwer.

Eingepinkelt vor Angst habe ich mir bei „Slender“ und „Alan Wake„, länger als 20 Minuten hielt ich nicht durch. Atmophärisch hochwertigst und deswegen so beängstigend! Vielleicht sollte ich anfangen, bei Tageslicht zu spielen…

Fazit:

Doch, in der Summe kann ich mit meinem medialen Jahr zufrieden sein. Ich freue mich aufs neue Jahr und viele neue Entdeckungen!

Teasergrafik: photosteve101 / flickr.com

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
10 Kommentare
Älteste
Neuste Am meisten gevoted
Inline Feedbacks
Alle Kommentare anzeigen
10
0
Uns interessiert deine Meinung - schreib sie in die Kommentare!x