Ganze vier Oscars konnte „The Kings Speech“ in der Oscar-Verleihung 2011 abräumen: „Bester Hauptdarsteller“ für Colin Firth als Albert, „Bestes originales Drehbuch“ für David Seidler, „Beste Regie“ für Tom Hooper und natürlich als Krönung die Auzeichnung als „Bester Film“.
Die BluRay- und DVD-Veröffentlichung ist auf den 02. September 2011 festgesetzt und wir haben für euch die 2-Disc-BluRay-Edition unter die Lupe genommen.
Veröffentlichung: 02.09.2011
© 2011 Senator
mit freundlicher Unterstützung von Senator Home Entertainment
Story:
Albert, Herzog von York und zweitältester Sohn des Königs Georg V. (Colin Firth), stottert. Im Kreise seiner Frau und Kinder geht es einigermaßen, aber ansonsten kann er nur sehr, sehr holprig sprechen. Jedes Wort wird zur Qual. Öffentliche Reden werden zur Farce. Alle Therapieversuche bei den unterschiedlichsten „Fachleuten“ bringen nix. Eigentlich hat Albert sich mit seinem Problem schon abgefunden, aber seine Frau stellt einen Kontakt zu einem neuen Therapeuten her. Der unkonventionelle Australier Lionel Logue (Geoffrey Rush) kennt keine Ehrfurcht, begegnet dem Royal schlagfertig und frech. Aber auch hier sieht Albert keine Erfolgschance. Als Zweitältester Prinz steht ihm zum Glück nicht das öffentliche Leben eines Königs bevor und somit scheint er sich mit seiner Sprachstörung arrangieren zu wollen. Aber sein älterer Bruder hat sich in eine geschiedene Bürgerliche verliebt… für einen König unmöglich! Das hat Konsequenzen – mit entscheidender Bedeutung für Albert, der nun König Georg VI. wird.
Kritik
Der Film „The Kings Speech“ wurde von uns Nerdtalkern schon einmal besprochen, am Besten ihr schaut euch mal die Meinungen dort an. Um aber einen Eindruck zu erhalten, gibts hier für euch als repräsentative Kritik die von unserem Schreiberling Andy.
Der Film beginnt mit einem cineastischen Paukenschlag. Bereits in der Anfangsszene wird die Marschrichtung vorgegeben: stimmungsvolle Bilder, die das England der 20er-Jahre greifbar machen, bieten nur die Szenerie für noch perfektere Darsteller, die vergessen lassen, dass hie nur Schauspieler am Werk sind. Gleich zu Beginn nimmt man dem hervorragend aufspielenden Colin Firth seine rolle als stotterndem Monarchen vollends ab. Grandios wie er es faktisch nur mit Blicken und detailliertem Mienenspiel schafft, Prinz Albert zu charakterisieren. Einen Mann, der sich seiner edlen Herkunft zu jeder Sekunde bewusst ist, der weiß, dass er von Geburt an über dem normalen Bürger steht – der aber mit diesem auch Sehnsüchte und Ängste teilt. Denn davor ist auch ein zukünftiger König nicht sicher.
Mit der missglückten Eröffnungsrede im Wembley-Stadion wird der Konflikt und das Leiden des Königssprosses nach kürzester Zeit sichtbar. Eine wirklich gelungene Einführung, auf die zwei ebenso gelungene Kinostunden folgen. Denn nicht nur Colin Firth glänzt in seiner Rolle, auch der Sprachtherapeut, gespielt von Geoffrey Rush, wirkt von Beginn an glaubhaft, authentisch und auf seine verschrobene Weise liebenswert.
Und so sind es auch gerade die Dialoge dieser beiden Darsteller, die aus „The King’s Speech“ eine Sternstunde des Films machen. Ein Königssohn, der widerwillig in die heruntergekommene Praxis eines Sprachtherapeuten kommt, der ihm wiederum ohne jeglichen gebührenden Respekt entgegentritt; da kann es nur zu hervorragenden Wortwechseln kommen, in deren Folge man beide Charaktere noch mehr schätzen und lieben lernt.
Neben dieser Darstellerleistung verkommt das ebenfalls hochwertige Produktionsdesign fast zur Nebensache. Doch auch die Kameraarbeit weiß zu überzeugen und sollte ein klarer Anwärter auf den zu vergebenden Oscar sein. Mal wird das „typische London“ mit den Straßen voller Nebel gezeigt, mal werden Dialoge durch zum niederknien schöne Kameraperspektiven aufgepeppt. Glaubwürdiges Interieur und zeitgemäße Kostüme tun ihr übriges, um den Zuschauer im London der 20er Jahre versinken zu lassen.
Suchte man zwanghaft einen Minuspunkt, dann bliebe wohl einzige der, dass der Film ein wenig zu konsequent nach „auf Oscar-Kurs angelegt“ aussieht. Aus Versatzstücken ehemaliger Oscargewinner und Aspekten der typischen Oscar-Checkliste wird hier ein Film gemacht, der – zu Recht! – als heißer Favorit mit 12 Nominierungen ins Rennen geht. Wirklich stören tut es aber nicht. Ja, es gibt Filme, die einen noch mehr packen; Filme, in denen das Drama einen noch schmerzvoller und peinigender berührt. Aber in seiner Summe ist „The King’s Speech“ ein sehr gut ausbalanciertes Drama, das durch so manche Spitzbübigkeit auch mal zum Lachen bringt. Und nicht zuletzt schon jetzt einer der herausragenden Filme des Jahres 2011.
BluRay-Eigenschaften
Wir haben freundlicherweise die umfangreiche Special-Edition erhalten: Eine BluRay und eine DVD, vollgepackt mit allem, was man rund um „King’s Speech“ haben kann.
Die BluRay beinhaltet den Film in klassischer 1080p-Auflösung, der König stottert in Deutsch und Englisch, jeweils in DTS-HD 5.1. Als Untertitel dient nur die deutsche Sprache und als kleinen Bonus gibt es noch einen deutschen Untertitel zum englischen Audiokommentar von Regisseur Tom Hooper, den man sich auf Wunsch einschalten kann. Der Film auf der BluRay selbst ist mit 118 Minuten 5 Minuten länger als die DVD-Version, hier kommt der Fan also absolut auf seine Kosten.
Spannend wird es dann auf der zweiten DVD: Diese ist vollgestopft mit Bonusmaterial.
Bonusmaterial
Eine ganze eigene DVD fürs Bonusmaterial? Na, ob das gut geht? Gerade in der Vergangenheit zeigten die hier rezensierten Scheiben Schwächen im Bonusmaterial.
Nicht aber diese Bonus-Disc von „The King’s Speech“, denn sie ist wirklich mit einerseits gut aufgebeiteten, aber vor allem auch sehr sinnvollen Features ausgestattet: Gerade der Bezug zur realen Geschichte des King Georges VI. lässt hier viel zu, was auch gut ausgenutzt wurde.
Gemeinsamkeiten des Materials DVD/BluRay
Machen wir noch einmal einen Sprung zurück auf die erste Disc: Hier gibt es schon das erste Bonusmaterial zu sehen und das ist für BluRay und DVD jeweils gleich:
Regisseur Tom Hooper hat sich nicht lumpen lassen und hat den gesamten Film mit einem Audiokommentar versehen. Blicke hinter die Kulissen und vor allem Intentionen wie Probleme direkt vom Regisseur hat man eher selten. Wie schon weiter oben erwähnt, wird dieser englische Audiokommentar auch mit einem eigenen Untertitel (deutsch) begleitet. Auch wurde an die Sehgeschädigten gedacht: Man kann „The King’s Speech“ auch als Hörfilm sehen, sodass wichtige visuelle Aspekte akustisch erklärt werden. Und zuletzt gibt es -natürlich- den Kinotrailer zu sehen, um sich noch einmal das Gefühl ins Wohnzimmer zu holen, wie es war, früher, als man gespannt im Kino saß und sich auf den Film freute.
Und was jetzt kommt, das ist exklusives Bonusmaterial für die zweite DVD.
Q&A Session der BBC mit den Stars und dem Regisseur
Die BBC hat es sich nicht nehmen lassen, alle Stars des Films einzuladen, gemeinsam auf die Bühne zu setzen und daraus ein Feature mit über 20 Minuten Länge zu produzieren. Regisseur Tom Hooper, Colin Firth (Bertie/King George VI.), Helena Bonham Carter (Queen Elizabeth), Guy Pearce (David/King Edward VIII.) und Claire Bloom (Queen Mary) stellen sich den Fragen rund zum und um den Film. Sehr interessant, weil herrlich offenes Interview.
Making Of
Das Making Of. Immer wieder ein Klassiker im Bonusmaterial, aber verdammt: Es gehört einfach dazu. Wenn man einen Film mag, will man auch wissen, wie er entstanden ist. Auch hierfür sind es über 20 Minuten, die man sich mit dem Making Of reinziehen kann.
Die echte Rede des King George VI.
Erinnert ihr euch an das Ende von „The Kings Speech“? Die Rede an England, worauf der gesamte Film hingearbeitet hat? Exakt diese Rede kann man hier auf der DVD noch einmal im Original nachhören. So wird der Film noch authentischer. Spannend ist hier natürlich, das reale Stottern bzw. das Ringen mit den Worten zu hören. Gerade vor diesem Hintergrund wirkt die Rede noch bewegender.
Interview mit Mark Louge, dem Enkel von Linoel Louge
Zur Erinnerung: Linoel Louge war der Sprachtherapeut, hier im Film gespielt von Geoffrey Rush, der King George VI. über Jahrzehnte bei seinen Sprachproblemen half. Spannendes Interview mit der erschreckenden Erkenntnis, dass die Geschichte des Linoel Louge fast vergessen war und dann erst in letzter Sekunde wiederentdeckt wurde.
Gewinnspiel
Wir haben für euch ein kleines Fanpaket gebündelt, das euch noch mehr Hintergründe rund um die Geschichte von King George VI. näher bringen kann und die perfekte Ergänzung für die BluRay/DVD ist:
- der Original-Soundtrack zum Film
- das Original-Filmplakat
- das Buch zum Film
Postet in eurer öffentliches Twitter-Profil, euren öffentlichen Google+-Account, euren öffentlichen Facebook-Account folgenden Satz:
Am 2.9. kommt „The Kings Speech“ auf BluRay/DVD raus und Nerdtalk.de verlost ein Fanpaket. Ich will gewinnen! Du auch? http://bit.ly/pBUl1B
Schreibt den Link zu eurem Post in die Kommentare unter diesem Post und ihr seid im Topf! Einsendeschluss ist Freitag, den 3.9.2011, 23:59 Uhr.
Viel Erfolg 🙂
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