Ulrike „Uli“ Schreiber und Jan Köppen laden jede Sendung erneut einen interessanten Promi ein, der mit den beiden Moderatoren über das eigene Sexleben spricht. Nebenbei gibt es Kurzbeiträge zu Themen rund um das Sexleben. Damit die ganze Sache trotz mancher Brisanz locker wird, trifft man sich in einem Hamburger-Restaurant in Berlin Kreuzberg.
Der erste Gast ist Percival, bekannt aus „The Voice of Germany“ und er zeigt sich für eine Pilotsendung durchaus offen: Jegliche klassischen Sexualpraktiken scheinen ihm bekannt, auch geschlechterübergreifend ist er durchaus erfahren. Und das Wichtigste: Er redet ganz offen darüber, hat keine Skrupel, auch (Pseudo-)Tabuthemen anzusprechen.
Man kann sagen: Eine gute Wahl für die erste Sendung.
Unterbrochen wird das Interview durch Einspieler zu Themen „Dumm fickt gut: Stimmt das?“ und „Masturbationshilfen: Was hilft gut?“. Die Auswahl der Themen ist durchdacht und ganz ansprechend umgesetzt.
Percival ist in Gesprächslaune und auch die Moderatoren machen ihren Job gut. Fachlich ist grundsätzlich nichts auszusetzen. Insbesondere die Interviewpartner in den Beiträgen sind geschickt ausgewählt.
Das Ende des Piloten bildet einen zugegeben etwas hilflosen, aber dadurch gerade deswegen unterhaltsamen Zusammenbau einer Masturbationshilfe aus einer Schwimmnudel.
Potential: Schwierig, sehe ich doch „pikante“ Themen immer noch nicht als dauerhaftes Format, wenn man nicht Ratgeberformate wie „Domain“ betreibt. Aber vielleicht ist „Heiß und Fettig“ genau der Durchbruch, der fehlt und exakt den Zwischenweg zwischen Pornowerbung und Selbsthilfeformaten findet.
Spannend wird die Entwicklung der Einspiel-Beiträge, denn der Grat zum Gallileo-Format ist genauso schmal wie fatal für „Heiß und fettig“.
Dieser Artikel ist ein Teil der Serie „ZDFneo TV-Lab 2012“ auf Nerdtalk.de. Falls ihr die Pilotsendung verpasst habt, könnt ihr „Heiss und Fettig“ auf der Pilotseite nach-sehen.