Drehbuch: Pedro Almodóvar
Schauspieler*innen: Penélope Cruz, Carmen Maura, Lola Dueñas, Blanca Portillo
Kinostart D: (FSK 12)
Kinostart US:
Originaltitel: Volver
Laufzeit: 1:57 Stunden
Filmkritik zu Volver
Jetzt ist es also passiert: ich habe endlich, endlich meinen ersten Film von Pedro Almodóvar gesehen und konnte damit zumindest ansatzweise eine kleine cineastische Wissenslücke schließen. Ob „Volver“ nun ein besonders exemplarisches Beispiel für seine Regiearbeit (und seine Drehbuchschreiberkünste) ist, kann ich natürlich nicht beurteilen. Nur soviel: ich kann schon nachvollziehen warum Almodóvar für viele ein „Kult-Regisseur“ ist. Dieser Film findet das Große im Kleinen, entwickelt eine ganz eigene Poesie. Das Grundthema des Films sind sehr offensichtlich (Familien-)Geheimnisse. Und davon finden sich wirklich viele. Mal große, mal kleine. Allesamt schön rund zu einer großen Story verwoben, ohne dass sich durch das Verknüpfen unbedingt ein großes Aha-Erlebnis ergibt. Muss ja auch nicht.
Penélope Cruz spielt mit Hingabe und Leichtigkeit eine wunderschöne, stolze Spanierin. Kein Wunder, dass sie Almodóvars Muse ist – er setzt sie auch sehr sehenswert in Szene. Abgesehen davon, dass der Film etwas sehr poetisches hat, ist er auch an sich sehr unaufgeregt. Selbst so ein Thema wie Vatermord wird hier nicht unbedingt verstörend dargestellt; der Film ist nicht durchsetzt von den Grauen und Folgen dieser Tat. Es ist eben passiert, jetzt macht man das Beste draus. Spanische Lebensart. Vielleicht. Womit ich jetzt natürlich nicht alle Spanier zu Vatermördern gemacht haben will. Ach, ihr wisst was ich meine.
Es fällt mir schwer diesen Film weiter in Worte zu fassen. Er ist trotz Mord kein Kriminalfilm. Er ist trotz Tod, Geheimnissen und Krebskrankheiten kein zu Tränen rührendes Drama. Er ist vielmehr ein Film, der zeigt wie Menschen mit Geheimnissen dafür sorgen, dass das Zusammenleben miteinander weiter funktioniert. Und ein Film, der zeigt, dass es letztendlich dann doch das Beste ist wenn die Geheimnisse keine mehr sind, sondern alles offen auf dem Tisch liegt. Ja, auch wenn ich es schwer beschreiben kann, vielleicht trifft es der folgende Satz: die Sichtung meines ersten Almodóvar-Films war weniger das Schließen einer cineastischen Lücke, als viel mehr eine Erfahrung.