Drehbuch: James Vanderbilt, Steve Ditko, Alvin Sargent, Stan Lee, Steve Kloves, James Vanderbilt, Stan Lee, Steve Ditko
Schauspieler*innen: Andrew Garfield, Emma Stone, Rhys Ifans, Denis Leary
Kinostart D: (FSK 12)
Kinostart US: (FSK PG-13)
Originaltitel: The Amazing Spider-Man
Laufzeit: 2:16 Stunden
Filmkritik zu The Amazing Spider-Man
Gleich vorneweg: Andrew Garfield ist ein um Längen besserer Spiderman als sein Vorgänger es je hätte sein können. Allein, dass dieses Pufferfressengesicht einem markanteren Gesicht gewischen ist, ist viel wert. Andrew Garfields jugendliches Auftreten, das dazu passende Gesicht, diese sympathische Art: Viele Mütter wünschten sich allein aus der Rolle heraus den neuen Peter Parker als Sohn. Dazu das richtig gut aussehende Kostüm von Spiderman…
Doch, der Charakter hat etwas!
Doch wer Action ab der ersten Minute erwartet, der wird unter Umständen enttäuscht sein. Eine durchaus bekannte, aber schön erzählte Geschichte steht im Vordergrund der ersten Hälfte des Films: Peter Parker, wie er von seinen Eltern zum Onkel gebracht wird. Peter, wie er in der Schule drangsaliert wird. Peter, wie er das erste Mal auf Mitschülerin Gwen Stacy trifft und sich die beiden verlieben. Der Moment, wo Peter seine Fähigkeiten entdeckt und sie zu seinem Nutzen einsetzt. Die Entwicklung seines Kostüms, die ersten Kleingangster, die Probleme mit der Polizei, die sich nicht helfen lassen will.
Alles relativ unspektakulär dargestellt, aber trotzdem aufgrund der tollen Charaktere und so manchem unterhaltenden Witz durchaus sehenswert.
Anders sieht das natürlich im letzten Viertel des Films aus: Hier zeigt er, was in ihm steckt. Großartige Aufnahmen weit über New York, die in 3D noch wesentlich besser wirken. Der befürchtete „Mirrors Edge“-Effekt, bei dem der Zuschauer durch die Augen von Spiderman schaut, macht die Sache noch besser – dafür schaut man 3D. Auch die Action ist nicht zu kurz gekommen und ist auf einem guten Stand der Technik. Aber, ich muss es noch einmal sagen, all das wirkt nur in der tollen Komposition mit dem Bild und der Umwelt.
Actionmäßig kein fünftes Transformers (gut so!), aber dennoch umso spannender, denn durch die ausführliche Einführung der Charaktere fühlt man mit jedem Einzelnen mit. Selbst zu Lizard baut man schon fast Sympathien auf.
Wenn man sich mit der anfangs ruhigeren Erzählweise arrangieren kann, ist der Film durch und durch unterhaltend. Er macht Spaß, hat Action, hat eine unerwartet tiefe Geschichte und ist somit gerade mit Andrew Garfield ein mehr als gelungener Reboot.