Filmszene aus Resident Evil: Afterlife

Resident Evil: Afterlife

Regie: Paul W. S. Anderson, Nadia Guglieri, Dug Rotstein
Drehbuch:
Schauspieler*innen: Milla Jovovich, Wentworth Miller, Ali Larter, Kim Coates

Kinostart D: (FSK 16)
Kinostart US: (FSK R)
Originaltitel: Resident Evil: Afterlife
Laufzeit: 1:37 Stunden
Filmposter: Resident Evil: Afterlife

Filmkritik zu Resident Evil: Afterlife

Benutzerbild von andreas
4.5/ 5 von

Zugegeben: nach einem sehr schwachen dritten Teil wirkte die Resident-Evil-Reihe schon ziemlich ausgelutscht. Viel war nicht mehr über von den Qualitäten des recht guckbaren ersten Teils. Mit „Resident Evil Afterlife“ wird die Reihe dank 3D-Technik auf einen neuen Level gehoben. Und wenn auch die Story nicht wirklich mit Innovationen protzt, so ist die 3D-Technik den Gang ins Kino durchaus wert. Im Gegensatz zu vielen anderen 3D-Realfilmen der letzten Zeit (namentlich z. B. „Alice im Wunderland“ oder „Kampf der Titanen“) wurde der vierte Teil der Computerspielverfilmung bereits stereoskopisch aufgenommen und nicht nachträglich in das 3D-Format konvertiert. Und das merkt man dem Film in fast jeder Sekunde an: Personen wirken plastischer als in anderen Filmen, Räume bieten eine tatsächliche Tiefe und wirken nicht wie ein scheibchenweise aufgestelltes Diorama. Natürlich wird der volle Effekt mit allerlei Tricksereien erkauft: immer wieder gibt es Szenen, in denen etwa Blumen, Zaunpfähle und andere Gegenstände prominent im Vordergrund platziert wurden, um die räumliche Tiefe noch zu verstärken. Wirklich negativ auffallen tut diese Spielerei jedoch nicht. Selbstverständlich werden auch die Effekte, bei denen 3D seine volle Wirkung entfalten kann, wie schon in „Avatar“ voll ausgeschöpft. Es gibt durchsichtige Bildschirme, jede Menge spritzendes Wasser, Rauch und fliegende Gegenstände en masse. Für meinen Geschmack wird das Spiel mit der dritten Dimension hier noch eindrucksvoller betrieben als im sogenannten Überfilm „Avatar“. Wer also zur Handlung des Films keinen echten Zugang findet, der bekommt hier doch zumindest ein 3D-Showcase allererster Güte geboten.

Meine Erwartungen an den Film waren zugegebenermaßen recht hoch: auf ein wahres 3D-Feuerwerk hatte ich mich gefreut (und es letztlich auch bekommen). Dass man von der Story nicht zuviel erwarten sollte, war vorab eigentlich auch schon klar. Umso überraschter war ich, als mich dann nicht nur die Effekte, sondern auch die vorherrschende bedrückende Atmosphäre mich in ihren Bann schlug. Auf der Storyebene ist der Film sicherlich nur Durchschnittsware, die Stimmung wurde meiner Meinung nach jedoch sehr gut eingefangen. Für meinen Geschmack schafft „Resident Evil Afterlife“ auch den schwierigen Spagat, ein gutes Mittelmaß an Schockeffekten zu platzieren. Das Spiel mit überraschenden, lauten und unvorhersehbaren Aktionen wird nicht übertrieben wie in manch anderem Film und dennoch zuckt jeder mindestens an einer Stelle unweigerlich zusammen.

Die Kampfsequezten sind natürlich vollkommen übertrieben und unrealistisch – ich werte das einfach mal als einen kleinen Fingerzeig auf die Ursprünge der Serie. Wer vor der heimischen Konsole die Zombies scharenweise dezimiert, wird kaum erwarten, dass sich der Film in nur wenigen Kämpfen Mann gegen Mann (oder eben Frau) ergeht. Zudem bestechen ja gerade auch diese Kampfszenen durch ihre herausragende Optik.

Den Hinweis auf meinen üblichen Jovovic-Bonus verkneife ich mir hier mal, sonst hagelt es wieder Kritik. Nein, alles in allem ist der Film vor allem wegen seiner tollen 3D-Technik und der stimmungsvollen Atmosphäre durchaus guckbar. Schnell verdauliches Popcorn-Kino, das sich trotz der Schwächen auf der Handlungsebene eine hohe Bewertung durchaus verdient hat.

Resident Evil: Afterlife im Heimkino

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