Drehbuch: Rob Letterman, Maya Forbes, Wallace Wolodarsky, Jonathan Aibel, Glenn Berger
Schauspieler*innen: Reese Witherspoon, Seth Rogen, Hugh Laurie, Rainn Wilson
Kinostart D: (FSK 6)
Kinostart US: (FSK PG)
Originaltitel: Monsters vs Aliens
Laufzeit: 1:34 Stunden
Filmkritik zu Monsters vs Aliens
Aliens, Monster, Animationsfilm – was hätte das für eine glanzvolle Mischung werden können. Wenn im Trailer Raketen mit einem „E.T., go home!“ beschriftet sind, glaubt man sich im gelobten Land des cineastischen Nerdtums. Die Macher hätten aus dem Vollen schöpfen können, denn so einen richtigen Animationsfilm, der mal Fantasy- und SciFi-Filme aufs Korn nimmt, hat es noch nie gegeben (nein, „Wall-E“ zählt ebenso wenig wie „Die Unglaublichen“). Doch was machen die Drehbuchautoren? Anstatt uns mit Cameos von Predator, E.T. & Co. zu beglücken, beschränken sich die Referenzen auf bestehende Filme mal wieder auf die ganz platte Schiene. Die berühmte Tonfolge, mit der die Menschen in „Unheimliche Begegnung der dritten Art“ mit Außerirdischen Kontakt aufnehmen wollten, wurde nicht nur im Film schon oft verwurstet – sogar Robbie Williams nutzte sie bereits für den Auftakt seiner Konzerte. Der Witz war schon vorher ausgelutscht.
Wo wenn nicht im Animationsfilm hat man wirklich alle Möglichkeiten, alles und jeden auf’s Korn zu nehmen? Gerade die Zielgruppe der jungen, meist männlichen Technik-Enthusiasten hätte hier mal richtig glücklich gemacht werden können. Stattdessen ist „Monsters vs. Aliens“ selbst im Ansatz weder bissig noch nerdig, abgesehen von wenigen markigen Sprüchen des gepixelten US-Präsidenten. Chance vertan! Setzen! Sechs!
Nun, ganz so schlimm ist es dann ja doch nicht. Der Film hat durchaus seine amüsanten Momente, doch kommt er zu keinem Zeitpunkt an solche Lach-Perlen wie „Ratatouille“ heran. Nett anzusehen, aber weit von stimmungsvoller Unterhaltung entfernt. Alles viel zu harm- und herzlos. Die Story ist von Anfang bis Ende vorhersehbar, die Charaktere sind vom Sympathiefaktor meilenweit von der „Ice Age“-Truppe rund um das Faultier Sid entfernt oder gar einem „Ratatouille“-Remy.
Was den Film für mich deutlich aufgewertet hat: er war mein erster „richtiger“ 3D-Kinofilm, der nicht nur eine reine Technik-Demo war (ihr kennt diese 45-Minüter aus den IMAX-Kinos?!). Der erste Besuch im Hildesheimer 3D-Saal erwies sich als wirklich lohnenswert. Gerade Szenen, die mit mehreren Tiefenebenen spielen (z.B. der Blick entlang einer mit Autos verstopften Straße) sehen schon echt klasse aus. Zwar ist der Aufpreis von 3,- € schon recht happig (2 Erwachsenen-Tickets liegen somit bei 21,- €!), aber wenn ein kleines Kino den Mut hat, in die neue Technik zu investieren – während Branchenriese Cinemaxx den Trend ganz amtlich verpennt – dann will ich das doch gerne unterstützen.
Zusammenfassend sei gesagt, dass „Monsters vs. Aliens“ doch ziemlich enttäuscht und nicht an den themenverwandten „Die Unglaublichen“ herankommt. Technisch auf dem gewohnt soliden Dreamworks-Niveau, storytechnisch allerdings ohne Überraschungen.