Drehbuch: Brendan O'Brien, Andrew J. Cohen
Schauspieler*innen: Zac Efron, Adam Devine, Anna Kendrick, Aubrey Plaza
Kinostart D: (FSK 12)
Kinostart US:
Originaltitel: Mike and Dave Need Wedding Dates
Laufzeit: 1:39 Stunden
Filmkritik zu Mike & Dave Need Wedding Dates
Mike und Dave haben bisher jede Party gesprengt mit ihrem wildes Dasein und übertriebenen Aktionen. Deswegen sollen sie sich Freundinnen suchen, damit sie bei der Hochzeit ihrer Schwester teilnehmen dürfen. Der hehre Gedanke: Mit Frauen an der Seite werden die Jungs schon anständig sein.
Aber dann treffen sie auf Alice und Tatiana, die den Jungs noch zeigen können, was wirklich wild ist.
Zac Efron hat mit der Bad Neighbours -Reihe schon gezeigt, wie viel Zotenwitz und Kifferhumor er darstellen kann. Adam Devine hat in der Pitch Perfect -Reihe ebenfalls bewiesen, dass auch er kein Halten in seinen Rollen findet. Die Messlatte ist also ziemlich hoch. Oder niedrig. Je nach Perspektive. Doch die weiblichen Hauptrollen wissen dies noch zu toppen. Zu unterbieten. Den Bogen noch weiter zu spannen. Was auch immer.
Das Ergebnis ist purer, teilweise perverser Klamauk, der aber doch unterhalten kann. Dabei darf man nicht zimperlich sein, was Ausmaß und Darstellung von Humor betrifft. Witze über und auch mit Geschlechtsteilen sind schon fast Standard und wenn dann der Masseur in Schlingen von der Decke hängend sein Hinterteil am Hinterteil der Massierten reibt, dann haben wir das Humorniveau erreicht. Doch lässt man sich auf dieses ein, gern auch vorgeglüht in einer testosterongeschwängerten Männerrunde, dann kann der Film mit so mancher Übertreibung oder Skrupellosigkeit tatsächlich punkten. Die Witze sind zeitweise unverbraucht, zu weiten Teilen auch unerwartet – was das Erlebnis tatsächlich nährt.
Egal, ob in hormonangereicherter Luft oder nüchtern betrachtet: Anna Kendrick spielt das versexte Dummerchen so gut, dass es eine Freude ist, sie auf der Leinwand zu sehen. Ihre meist subtile Mimik und Gestik sorgt dafür, dass allein ihr Erscheinen den IQ in der Szene sinken lässt. Wirklich eine schauspielerische Kunst.
Weniger subtil, eher das krasse Gegenteil nimmt Adam Devine ein. Seine extrovertrierte Rolle muss man auch erst einmal schauspielern können.
Der Film ist keine typische Komödie, er geht nur auf, wenn das Umfeld stimmt.
Wie eine Pflanze, ein Baum. Ein kräftiger, stämmiger Baum, der erst richtig groß und fest wird, wenn er ganz zärtlich gestreichelt wird, die Temperatur angenehm warm ist und er viel Feuchtigkeit abbekommt. Und dann erst erwächst aus der buschigen Krone ein kräftiger Stamm, der seine Wurzel tief ins Erdenfleisch bohren kann.
Oh…