Drehbuch: Murmel Clausen, Lucy Astner, Finn Christoph Stroeks, Matthias Schweighöfer
Schauspieler*innen: Matthias Schweighöfer, Milan Peschel, Paula Hartmann, Arved Friese
Kinostart D: (FSK 12)
Originaltitel: Der Nanny
Laufzeit: 1:50 Stunden
Filmkritik zu Der Nanny
Joa. Also…joa. Kann man schon gucken. Ist unterhaltsam, durchaus, streckenweise zumindest. Manchmal kann geschmunzelt werden, manchmal würde man am liebsten Augen und Ohren verschließen vor lauter Fremdscham. Aber joa, insgesamt ein durchschnittlicher Fernsehfilm der allerdings im Kino läuft. Er wäre sicherlich eine gute Sat1-Komödie für den Dienstagabend geworden (falls Sat1 am Dienstagabend noch Komödien zeigt, ich weiß es nicht, vor ein paar Jahren war das noch so).
Matthias Schweighöfer spielt hier mal den Antihelden. Richtig widerlich ist seine Figur stellenweise, so ein richtiges Arschloch. Wie die Figur mit ihren Kindern umgeht, unfassbar. Und er spielt das gar nicht schlecht. Trotzdem gut dass er bei all dem immer niedlich bleibt und es auch ein paar richtig niedliche Momente gibt, wo man ein bisschen Mitleid haben kann mit dem Finanzhai. Man soll dem Zuschauer ja auch nicht zu viel zumuten. Beruhigend auch, dass Milan Peschel einfach genau das Gleiche spielen darf wie bisher in jedem Schweighöfer-Film, in dem er dabei war. Schauspielerisch wahrscheinlich nicht wirklich erfüllend für ihn, finanziell aber sicher lohnend. Und vielleicht hatten sie ja auch alle eine tolle Zeit am Set. Den ganz, ganz bösen Investor spielt übrigens Joachim „Joko“ Winterscheidt. Joa, warum nicht? Die Kinder sind auch gut besetzt. Niedlich beide.
Die Handlung verläuft in geordneten Bahnen, es passiert letztlich genau das, was man erwarten würde. Auf den Umwegen, die man ahnen kann. Gut, vielleicht ist es überraschend, dass sie nicht nur ein teures Auto kaputt machen, sondern die Idee so gut finden, dass sie sie gleich noch zweimal widerholen. Aber joa, ach, manchmal freut man sich ja auch, wenn Dinge wiederkehren.
Leider ist der Film so vollkommen egal und belanglos, dass man kaum weiß, was man dazu groß sagen oder schreiben soll. Wer Schweighöfer-Filme mag, viel Spaß. Wer sie hasst, verpasst hier nichts. Und alle anderen müssen keine Angst haben, wenn er ihnen plötzlich vorgesetzt wird. Er ist nett. Doch durchaus. Joa.