Filmszene aus Das wundersame Leben von Timothy Green

Das wundersame Leben von Timothy Green

Regie: Peter Hedges
Drehbuch:
Schauspieler*innen: Jennifer Garner, Joel Edgerton, Ron Livingston, Rosemarie DeWitt

Kinostart D: (FSK 6)
Kinostart US: (FSK PG)
Originaltitel: The Odd Life of Timothy Green
Laufzeit: 1:40 Stunden
Filmposter: Das wundersame Leben von Timothy Green

Filmkritik zu Das wundersame Leben des Timothy Green

Benutzerbild von Phil
3.5/ 5 von

Mit diesem Film hat sich Disney mal wieder selbst darin bestätigt, eine gute Schmiede für wirklich schön erzählte Familienfilme zu sein.
Zwar ist der Film nun nicht gerade etwas für die ganz Kleinen unter uns, aber sobald die Kiddies ein ähnliches Alter wie Timothy selbst haben (also ca. 10 Jahre), passt der Film auf jeden Fall und hat keine Altersgrenze nach oben. Der Anfang ist womöglich noch etwas hölzern für die Jüngeren, muss aber sein, schließlich müssen die Eltern und das Setting selbst erst eingeführt werden.

Und dann steht er irgendwann mitten im Haus: Timothy Green, schlammbedeckt, aber bereits ab der ersten Szene mit diesen großen, zutiefst freundlichen Augen. Und dank der vielen guten Eigenschaften, die Cindy und Jim auf die Zettel geschrieben haben, aus denen ja Timothy erst entstand, schließt sich Timothy gleich mit seiner Freundlichkeit und Gutmütigkeit in die Herzen.
Der Film hat zwei hauptsächlich Handlungsstränge, die aber alle ganz gut verfolgt werden: Zu allererst geht es natürlich um Timothy, der zwar altersmäßig und auch vom Wissen her auf dem Stand eines Zehnjährigen ist, aber eben komplett ohne Erfahrung. So ist es einfach knuffig, wenn der Junge stocksteif auf dem Sprungbrett steht, um einem Mädchen zu imponieren, und nach dem Sprung vergisst, zu schwimmen. Oder wie er beim Fußball seine Reservebank-Position so gar nicht negativ sieht, sondern dem Trainer einen Becher Wasser in die Hand drückt „Hier, damit Sie nicht austrocknen“.
Es gibt viele solcher Situationen, die dem Zuschauer auch die Augen öffnen: Timothy schafft es, in allem etwas Positives zu sehen, ist stets freundlich und zuvorkommend und die kindliche Sichtweise auf die Welt führt dem vielleicht viel zu steif denkenden Zuschauer den Spiegel vor: Sieh, was eigentlich geht und wie du das Tolle im Leben an dir vorbeiziehen lässt.

Der andere Handlungsstrang ist natürlich die der Eltern, die von heute auf morgen einen Zehnjährigen als Kind haben – dem zudem auch noch Blätter aus dem Bein wachsen. Immer im Zwiespalt zwischen Übervorsichtigkeit und Laufen-Lassen sind auch die Eltern einfach herzensgut: Sie wollen doch nur alles richtig machen. Dazu gehört auch, Timothys Blättersache geheim zu halten: Er soll nicht wegen seines Anders-Seins ausgeschlossen sein. Die Methode: Kniestrümpfe. Doch Kniestümpfe verstecken nur äußerlich.
Es gibt noch eine weitere Geschichte, die parallel läuft: Jim fühlt sich selbst als Sohn von seinem Vater missverstanden und so schlägt der Film ab und zu an, dass man ja nun alles anders machen wolle als die eigenen Eltern. Gut, dass dieser Strang nicht weiter ausgebaut wurde – es geht hier im Timothy, nicht um Jim.

In der Summe ist „Das wundersame Leben des Timothy Green“ ein schöner Fantasyfilm mit manchmal lustigen, manchmal traurigen Elementen. Aber was auf jeden Fall immer dabei ist: Die Liebe zum Leben, das Glauben ins Gute und ein einfach herzlicher Grundoptimismus.
Und sowas können wir alle immer wieder gebrauchen.

Das wundersame Leben von Timothy Green im Heimkino

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