Filmszene aus Argo

Argo

Regie: Ben Affleck, Sheila Waldron, Ian Calip, David Webb, Sunday Stevens
Drehbuch:
Schauspieler*innen: Ben Affleck, Bryan Cranston, Alan Arkin, John Goodman

Kinostart D: (FSK 12)
Kinostart US:
Originaltitel: Argo
Laufzeit: 2:00 Stunden
Filmposter: Argo

Filmkritik zu Argo

Benutzerbild von Tobias
3/ 5 von

Der Film beginnt absolut brilliant. In eine Montage werden kurz (etwa 3-4 Minuten) die Hintergründe der iranischen Revolution zusammengefasst. Übersichtlich, verständlich und interessant – und so, dass jeder Zuschauer anschließend problemlos in den Film einsteigen kann ohne Fragezeichen im Hinterkopf. Die Montage umfasst eine Mischung aus realen Zeitzeugenbildern, gezeichneten Bildern und erzählten Passagen. Und ist sicher eine der stärksten Stellen des ganzen Films.

„Argo“ bleibt nämlich zwar durchgängig interessant und gut anzuschauen – der echte Kick fehlt aber. Eigentlich bleibt über fast die ganze Laufzeit hinweg das Gefühl, man befinde sich gerade noch im Prolog und gleich würde es wirklich losgehen. Die Befreiungsmission selbst gerät sehr kurz und es gibt kaum Phasen, in denen sie sich tatsächlich als Filmteam tarnen müssen. Das mag sicher historisch akkurat sein, nimmt dem Film aber einiges an Spannung.

Schauspielerisch überzeugen vor allem die Darsteller der Figuren in Amerika. Ben Affleck selbst macht einen guten Job, auch Bryan Cranston und John Goodman stechen aus dem Ensemble hervor. Die Darsteller der sechs Flüchtlinge allerdings bleiben ziemlich blass. Bis zum Ende ist es nur schwer möglich den Überblick zu behalten, weil man sie immer mal wieder vergisst. Das ist aber nicht mal weiter schlimm, denn im Grunde sind sie (von einem Nebenstrang mit dem Versuch ihnen mehr Profil zu geben, der dafür aber zu wenig Raum bekommt, abgesehen) auch vor allem als Gruppe und weniger als Individuen wichtig.

Das Ende schließlich ist wieder ziemlich stark. Erst hier kommt tatsächlich soetwas wie Mitgefühl zu den Charakteren auf.

Den ganzen Film unklar bleibt, wer hier eigentlich die Bösen sind. Natürlich ist man auf der Seite der Amerikaner, aber es wird immer wieder in Frage gestellt, ob diese im Irankonflikt wirklich richtig handelb und wie edel ihre Motive sind. Bei einem Film, der auch sehr patriotisch hätte geraten können, scheint dies noch erwähnenswert zu sein.

Insgesamt durchaus mal eine Sichtung wert, wenn auch bei Weitem nicht so gut, wie ich es erwartet hätte.

Argo im Heimkino

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