Filmszene aus Die Relativitätstheorie der Liebe

Die Relativitätstheorie der Liebe

Regie: Otto Alexander Jahrreiss
Drehbuch:
Schauspieler*innen: Katja Riemann, Olli Dittrich, Leonard Carow, Beat Marti

Kinostart D: (FSK 12)
Originaltitel: Die Relativitätstheorie der Liebe
Laufzeit: 1:36 Stunden
Filmposter: Die Relativitätstheorie der Liebe

Filmkritik zu Die Relativitätstheorie der Liebe

Benutzerbild von Daniela
3.5/ 5 von

Das wirklich besondere an dem Film ist, dass alle Paare von Olli Dittrich und Katja Riemann dargestellt werden. Genial!!! Der Dittrich gibt den alternden Fahrschullehrer, den Rockstar, einen ausländischen Imbissbesitzer mit Träumen, einen Werbe-Yuppie und einen Guru. Riemann stellt eine Soap-Schauspielerin mit Kinderwunsch, deren Mutter mit Oma-sein-Wunsch, eine Yogi-Jüngerin, eine Galeristin und eine einsame Lebensmittelkontrolleurin dar. Nicht nur die optische Verwandlungskunst (Lob an die Maskenbildner!) ist zu bewundern, nein, die beiden schlüpfen so überzeugend in die jeweiligen Charaktere – sagenhaft. Mimik, Gestik, Dialekt und Sprache, jedes Mal überzeugend. Besonders begeistert bin ich von Katja Riemanns Interpretation einer alternden Südamerikanerin um die Fünfzig. Die Ehe ist sterbenslangweilig, die Wohnung ist erdrückend, die Tochter will einfach nicht schwanger werden. Genial, wie sie den Charakter verkörpert. Optisch kaum noch als Riemann auszumachen, mit spanischem Akzent und entsprechender Weisheit.
Dittrichs Paraderolle ist vermutlich Yusuf. Sein Imbiss „Beirut“ ist sein ein und alles. Aber irgendwie ist alles so kompliziert. „Spritzschutzvorrichtung“ & Co soll er laut Ordnungsamtskontrolle installieren. Aber wozu? Und wie bezahlen? Armer, kleiner verzweifelter Mann in der Welt der deutschen Vorschriften.

„Die Relativitätstheorie der Liebe“ schafft einen guten Spagat zwischen witzig, liebevoll, augenzwinkernd, Melancholie. Trotz so manch überspitzter Situation wird es nie peinlich – halt, stop!- eine Guru-Szene schießt zum Schluss über das Ziel hinaus. Aber das sei verziehen.

Ein Muss für Dittrich und/oder Riemann-Fans!

Benutzerbild von andreas
2/ 5 von

Eigentlich ist mit der Handlung schon alles gesagt. Darum geht’s – mehr nicht. Der Witz an der ganzen Sache: all diese Rollen werden von Katja Riemann und Olli Dittrich gespielt. Und während die einzelnen Geschichten für mich total uninteressant waren, hat mich das Spiel der beiden ziemlich begeistert.

Dass Katja Riemann eine Ausnahme-Schauspielerin ist, konnte ich im Januar im Theater am Kudamm erleben. Und auch hier überzeugt sie durch herausragende Leistungen. Sie gibt jeder einzelnen Figur ihre teils nur unterschwellig bemerkbaren Eigenheiten. Während die Spanierin natürlich das Feuer im Blut hat und auch mit knapp 50 noch als durch und durch rassig bezeichnet werden kann, so kennt man den Typus der kontaktscheuen Lebensmittelprüferin haargenau so aus diversen Doku-Soaps. Ebenso Olli Dittrich: er geht genauso 1a als Fahrlehrer mit hohem Proll-Faktor als auch als kultivierter und gestresster Werbefuzzy durch. Und wenn er dann in seiner Rolle als türkischer Gastronom auch noch mit einem (für meine Ohren) lupenreinen Türkisch aufwartet, merkt man, dass in ihm mehr steckt als „nur“ der Dittsche.

Kurzum: den beiden beim Spielen zuzuschauen ist eine wahre Freude. Leider konnte mich keine von den erzählten Geschichten auch nur ansatzweise berühren. Natürlich hängen alle irgendwie mal wieder miteinander zusammen, der eine ist der Fahrlehrer vom anderen während die eine die Mutter der anderen ist. Aber diese Verbindungen wirkten auf mich eher aufgesetzt, als dass sie die Geschichte nach vorne bringen. So war mir Gedeih und Verderb der agierenden Personen nach kurzer Zeit ganz egal und ich erfreute mich einfach nur daran, zu sehen wie gut Riemann und Dittrich sich in ihre Figuren hineingefunden haben.

Fazit: tolle Schauspieler sind toll, aber ohne eine stringente Handlung, die irgendwo auch ein klein wenig Botschaft hat, bleibt der Filmspaß auch bei solchen Profis wie Riemann und Dittrich auf der Strecke.

Durchschnittliche Wertung: 1/5, basierend auf 2 Bewertungen.

Die Relativitätstheorie der Liebe im Heimkino

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