Filmszene aus Fast verheiratet

Fast verheiratet

Regie: Nicholas Stoller, Michael J. Moore, Brenda Lopez, Jeffrey J. Dashnaw
Drehbuch:
Schauspieler*innen: Jason Segel, Emily Blunt, Rhys Ifans, Chris Pratt

Kinostart D: (FSK 12)
Kinostart US:
Originaltitel: The Five-Year Engagement
Laufzeit: 2:04 Stunden
Filmposter: Fast verheiratet

Filmkritik zu Fast verheiratet

Benutzerbild von andreas
3/ 5 von

Jason Segel ist ja nun bekanntermaßen einer meiner absoluten Lieblinge. Kaum ein Darsteller wirkt auf Mattscheibe oder Leinwand so sympathisch auf mich wie er. Dass er sich erfolgreich an der Wiederbelebung der „Muppets“ versucht hat, bringt ihm noch mehr Bonuspunkte ein. Nun ist Segel für seine komödiantischen Rollen bekannt, sei es im Fernsehen („How I Met Your Mother“) oder im Kino („Nie wieder Sex mit der Ex“, „Gullivers Reisen“). Nun also der lustige Charmebolzen in einem Drama um Karriere und Zukunftspläne? Hmmm.

An seiner Seite kommt mit Emily Blunt („Sunshine Cleaning“)eine Frau zum Zuge, die ich als eine Schauspielerin ohne große Starallüren wahrnehme. Somit ist auch sie mir sehr sympathisch,Für einen Film, in dem es darum geht, ob sich die beiden denn nun kriegen oder nicht, eine gute Ausgangslage ist. Segel und Blunt passen gut zusammen, harmonieren als Paar sehr gut. Und so habe ich teils schon mitgelitten wenn das Schicksal dem Lauf ihrer Beziehung mal wieder Steine in den Weg schmeißt. Alles in allem ist die Geschichte nicht uninteressant. Problematisch ist nur, dass der Film sich nie wirklich entscheiden kann, was er denn nun sein will.

Natürlich kann man keinen Jason-Segel-Film machen, in dem es nicht auch eine Menge zu lachen gibt. Was mich vor allem gewundert hat: das war das erste Mal seit langem, das wir bei zwei, drei Slapstick-Einlagen dermaßen gelacht haben, dass wir sie uns gleich zwei- bis dreimal angesehen haben. Echte Brüller. Hin und wieder hält der Humor schon ganz gut Einzug, hält den Film damit schön dynamisch, macht ihn aber andererseits zu einem Film aus der Kategorie „weder Fisch noch Fleisch“. Als knüppelhartes Drama, in dem ein Paar an seinen divergierenden Lebensperspektiven zu scheitern droht, geht der Film nicht durch. Da sei auch an dieser Stelle wieder mal „Revolutionary Road (Zeiten des Aufruhrs)“ als Referenz genannt, bei dem die innerehelichen Konflikte fast schon körperlich weh taten. „Fast verheiratet“ bleibt da hingegen harmlos, kratzt hier und da mal ein wenig am schönen Lack der Beziehung, hinterlässt auch ein, zwei Kratzer; so richtig heftig mitleiden kann man aber nicht, weil eine dramatische Szene oftmals durch Humor aufgelöst wird.

Wer den Film als Komödie gucken will, der wird ebenfalls enttäuscht. Trotz vieler lustiger Szenen und Dialoge ist der Film weit davon entfernt, als lupenreine Komödie durchzugehen. Wer nur auf bloße Lacher aus ist, dem wird die zweite Hälfte des Films, in der es naturgemäß mehr und mehr zu Konflikten kommt, nicht wirklich gut gefallen.

Ich persönlich habe mich zwar nicht gelangweilt, sondern recht gut unterhalten gefühlt; empfehlen würde ich den Film aber trotzdem nicht. Dafür fehlt dem Film eine gewisse Ausgewogenheit oder eine klare Orientierung. Da haben – sowohl im Drama- als auch im Comedy-Fach – andere Filme vieles schon mal besser gemacht.

Fast verheiratet im Heimkino

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