Filmszene aus Drag Me to Hell

Drag Me to Hell

Regie: Sam Raimi, Rebecca Boyle, Michael J. Moore, Giselle Gurza
Drehbuch:
Schauspieler*innen: Alison Lohman, Justin Long, Lorna Raver, Dileep Rao

Kinostart D: (FSK 16)
Kinostart US: (FSK PG-13)
Originaltitel: Drag Me to Hell
Laufzeit: 1:39 Stunden
Filmposter: Drag Me to Hell

Filmkritik zu Drag Me to Hell

Benutzerbild von Phil
4/ 5 von

Zugegeben: Ich habe nicht sehr viel von dem Film erwartet. Der Trailer war eher minder erfolgversprechend und erinnerte mich eher an schlimm erlebte Horrorfilme, die eher ungewollt lachhaft als spannend waren.
Als man mich dann darauf hinwies, dass der Film auch noch beabsichtigt lustig sei: Ich gab dem Film kaum eine Chance mehr.

Was habe mich mich geirrt.
Der Film schafft es, den Zuschauer in eine Achterbahnfahrt mitzunehmen, die er so schnell nicht vergessen wird. Sieht man just noch geradezu seifenopern-ähnliche Dialoge, so wird man mit einem kräftigen Schubs in die nächste Horrorszene gejagt, die zwar kurz, aber ungewohnt intensiv ist. Der Film nimmt glücklicherweise Abstand von den heutzutage typischen Blut- und Knochenbrecherszenen. Stattdessen wissen die Höhepunkte des Films durch schnelle Schnitte, teilweise absichtlich unerträglich laute und hohe Töne und krasser Optik zu überzeugen. Die Schockszenen sind meist vorausschaubar, aber treiben mit ihrer ungewohnt hohen Intensität das Adrenalin an die Grenzwerte.
Sollte es mal keine Horrorszenen geben, so weiß der Film trotzdem mit sehr unangenehmen Ekelszenen den Zuschauer auf ganz andere Weise zu gruseln.

Lustig war der Film dennoch und es tat der Handlung sowie der Spannung keinen Abbruch. Häufig verbanden sich Witz mit Ekel zugleich, sodass selbst die lustigen Szenen ihren eigenen, dem Genre angepassten Stil hatten. Trotzdem hätte man an einigen Stellen mit dem Humor zurückdrehen können.

Nichtsdestotrotz ist „Drag me to Hell“ ein guter Horror, der sich endlich mal wieder vom Splattergenre absplittert und einen eigenen, dem Horror-Genre passenderen Weg einschlägt.
Es waren zwar keine Bauchschmerzen vor Anspannung da, aber der Pulsmesser hätte sicherlich Alarm geschlagen.

Benutzerbild von andreas
3.5/ 5 von

Wie schön! Endlich mal keine Videobänder, die den Tod bringen; keine transplantierten Augen, die Geistere sichtbar machen und auch keine Fotos, auf denen Verstorbene zu sehen sind. Einfach nur eine böse Hexe, ein armes blondes Ding und ein fieser Fluch. So einfach kann ein Gruselfilm sein!

In früher Vorzeit hat Sam Raimi mit „Tanz der Teufel“ einen Gruselfilm erschaffen, der sich selbst nicht allzu ernst nimmt. Zwar ging es damals wirklich gruselig zur Sache, viele Szenen fielen aber vor allem durch ihre gewollte Komik auf. Eigentlich im Gruselfilm total fehl am Platz. Denkste! „Drag Me To Hell“ knüpft an dieses Konzept sehr erfolgreich an.

Schon die Anfangsszene macht klar: hier kommt Trash, wie man ihn heutzutage höchstens noch im Grindhouse-Zweiteiler zu sehen bekommt. Übertriebene Gesten treffen auf Filmqualität im 70er-Look. Im folgenden findet der Film zielsicher seinen Weg auf dem schmalen Grat zwischen Horrorfilm und Satire. Szenen, die eh schon ein wenig ekelhaft sind, reizen die Schmerzgrenze gerne bis auf das Äußerste aus und werden dadurch so „gruselig“, dass man schon wieder lachen möchte. Doch der Film rutscht glücklicherweise nicht in die große Kalamauk-Grube ab. Die Produktion ist relativ hochwertig, bietet ordentliche Kulissen und sauber produzierte Effekte – so sie denn ins Sujet passen. Raimi schafft es mit vielen Schockmomenten eine dichte Atmosphäre zu schaffen, die durchaus zum Gruseln einlädt. Vor allem die gut gesetzten Schockmomente lassen einen im Kinositz häufig zusammenfahren.

Einziger Kritikpunkt: die Story. Auch hier setzt Raimi auf die Qualität der 70er-Grusel-Schinken. Alles ein wenig zu vorhersehbar, ein wenig zu flach. Die Schauspieler agieren zwar, geben ihren Rollen keinerlei Tiefgang. Einige kleine Längen lassen sich dank des ansonsten recht hohen Unterhaltungswertes aber durchaus gut verschmerzen.

Durchschnittliche Wertung: 1.75/5, basierend auf 2 Bewertungen.

Drag Me to Hell im Heimkino

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