Filmszene aus Die Tür

Die Tür

Regie: Susanne Liebetrau, Anno Saul
Drehbuch:
Schauspieler*innen: Mads Mikkelsen, Jessica Schwarz, Valeria Eisenbart, Heike Makatsch

Kinostart D: (FSK 16)
Originaltitel: Die Tür
Laufzeit: 1:43 Stunden
Filmposter: Die Tür

Filmkritik zu Die Tür

Benutzerbild von andreas
4/ 5 von

In den Film bin ich komplett ohne Erwartungen gegangen. Ich wusste nur, dass er seinerzeit in der Sneak lief und dort von vielen sehr gut bewertet wurde. Enttäuscht wurde ich nicht. Der Film ist eine Arte-Version von „Zurück in die Zukunft“ mit einigen feinen Unterschieden. Der größte ist sicherlich, dass hier nicht jemand in der Vergangenheit etwas erreichen muss, um die Zukunft so zu erhalten wie sie ist. (SPOILER VORAUS) Hier geht es vielmehr darum, dass der David aus dem Jetzt den David von vor fünf Jahren komplett ersetzt, ihn tötet und dessen Stelle einnimmt.

Im Gegensatz zu anderen Zeitreise-Filmen geht es hier nicht nur um die Handlungen und ihre Konsequenzen, sondern vor allem auch um das Gefühlsleben der Charaktere. Davids Tochter merkt, dass an ihrem Vater irgendwas komisch ist. Und auch die Beziehung zu seiner Frau (Jessica Schwarz) wird genau durchleuchtet. Dieser Ansatz hat mir sehr gut gefallen.

Das klingt nun nach einem „typischen Arthaus-Laberfilm“, aber der Eindruck täuscht. Die ganze Zeit über passieren unvorhergesehene Dinge, die konstant den Spannungs-Level hoch halten. Schließlich reitet sich David mehr und mehr in den Mist und muss zusehen, dass sein instabiles Lügengebäude nicht in sich zusammenbricht. Und was hat es eigentlich mit diesem derbe unsympathischen Nachbarn auf sich?

Nur so viel: an einigen Stellen stand mir wirklich der Mund weit offen, so sehr hat mich der Film mit seinen Wendungen überrascht. Vermutlich lag es auch zu einem Großteil an dem guten Spiel von Mikkelsen und Schwarz, dass ich den Darstellern förmlich an den Lippen hing. Mich hat der Film zumindest voll abgeholt.

Wer sich auf den Film einlassen kann und beim Thema „Zeitreise“ nicht ausschließlich an Blockbuster-Komödien denkt, kann hier einen für das Produktionsland Deutschland eher untypischen, aber sehr lohnenden Filmabend verbringen.

Die Tür im Heimkino

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