Filmszene aus Die Boxtrolls

Die Boxtrolls

Regie: Anthony Stacchi, Graham Annable, Holly Werner, Daniel R. Casey, Kev Harwood, Samuel Wilson, Simon Dunsdon, Miriam Hess, David J. Epstein, Meredith Koch, Whitney G. Schmerber
Drehbuch:
Schauspieler*innen: Ben Kingsley, Isaac Hempstead-Wright, Elle Fanning, Dee Bradley Baker

Kinostart D: (FSK 6)
Kinostart US: (FSK PG)
Originaltitel: The Boxtrolls
Laufzeit: 1:37 Stunden
Filmposter: Die Boxtrolls

Filmkritik zu Die Boxtrolls

Benutzerbild von Phil
2.5/ 5 von

Man glaubt gar nicht, dass man es hier tatsächlich mit Stop Motion zu tun hat. Die Bewegungen der Boxtrolls sind so flüssig, die Hintergründe so Tim Burton-mäßig detailverliebt, dass es nahezu unmöglich scheint. Gerade deswegen muss man sich immer ins Gedächtnis rufen: „Ja, dieser Film ist in mühevoller Arbeit mit Knetfiguren gesetzt, Millimeter für Millimeter.“ Allein dafür hat er schon ein großes Lob verdient. Zugegeben: Der Fairness halber muss man sagen, dass die Animation des Mundes der Figuren tatsächlich den Stop-Motion-Charakter vermuten lässt – aber der Film definiert sich nicht durch Mundbewegungen.
Stattdessen hat er auch noch einen passenden Soundtrack, der sich nicht vor den großen Filmen verstecken muss – ganz im Gegenteil: Musikalische Untermalung und gezeigtes Bild harmonieren wirklich hervorragend miteinander.

Doch irgendwo muss der Film ja kranken und das ist an der dann doch recht flach geratenen Geschichte. Es gibt klassische Stereotypen: Auf der einen Seite die eigentlich zutiefst guten, aber missverstandenen Boxtrolls, auf der anderen Seite den immer bösen Archibald Snatcher, der sie alle auslöschen möchte. Die Charakterentwicklung insbesondere der Helden des Films ist vorausschaubar für jeden, der einige Filme ähnlicher Geschichte gesehen hat.
Die gesamte Machart des Films ist ziemlich stark auf die kleineren Zuschauer ausgerichtet: Die Boxtrolls sind typisch tollpatschig, die Pannen bewegen sich im Bereich Klaumauk/Slapstick. Die Moral von der Geschichte ist klassischer Natur: Nur, weil man anders ist, muss man nicht böse sein. Vergesse nie deine Abstammung. Und Freundschaft steht über allem.

In der Summe ein Film, der sicherlich die Kleineren unter uns so richtig mitreisst – eine tolle Fantasiewelt, ein ganz böser Bösewicht und total missverstandene Boxtrolls. Die Großen unter uns werden eher die tolle Stop-Motion-Kunst und die passende musikalische Untermalung zu schätzen wissen. Doch von Vorgängern wie Corpse Bride oder Coraline ist dieser Film mangels Innovation im Drehbuch weit entfernt.

Die Boxtrolls im Heimkino

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