Filmszene aus Der schwarze Diamant

Der schwarze Diamant

Regie: Scott Bowers, Amy Lauritsen, Dale Butler, Douglas Van Rooy, Marquis Sheppard, Nick Notte, Josh Safdie, Benny Safdie
Drehbuch:
Schauspieler*innen: Adam Sandler, LaKeith Stanfield, Julia Fox, Kevin Garnett

Kinostart D: (FSK 16)
Kinostart US:
Originaltitel: Uncut Gems
Laufzeit: 2:10 Stunden
Filmposter: Der schwarze Diamant

Filmkritik zu Der schwarze Diamant

Benutzerbild von andreas
4/ 5 von

In einem Tweet wurde mir der frisch auf Netflix veröffentlichte Film als erstes Meisterwerk der 20er Jahre verkauft. Noch bin ich etwas unsicher, ob ich dem zustimmen kann. Immerhin: Adam Sandler dreht hier richtig auf und zeigt, dass er tatsächlich ein ernst zu nehmender Darsteller ist (zuletzt so gesehen in „Die Liebe in mir“ aus dem Jahr 2007). Er gibt den Howard als sympathischen Verlierertypen mit einem losen Mundwerk. Keine Minute vergeht, in der er nicht Hinz und Kunz davon überzeugen will, dass irgendein Plan funktioniert und sie bald „ganz sicher“ ihr Geld wiedersehen. Allerdings muss ich gestehen, dass Sandler dabei so in Redelaune kommt, dass einem fast die Ohren brummen. Weniger wäre hier definitiv mehr gewesen.

Ganz anders hingegen der Soundtrack: der könnte tatsächlich dafür sorgen, dass man „Uncut Gems“ als Meisterwerk bezeichnen könnte. Der gesamte Film ist mit oftmals sphärischer Synthesizer-Musik unterlegt, was zuweilen ein wenig an „Stranger Things“ erinnert – und nur in den seltensten Fällen wirklich passgenau zur aktuellen Szene passt. Während in anderen Filmen die Musik sekundengenau einsetzt oder ihren Höhepunkt erreicht, fühlt sich die Musik von Daniel Lopatin eher so an, als würde der Film mit trägem Käse überbacken. Aber wir alle wissen, dass Dinge durch das Überbacken mit Käse durchaus besser werden. So auch hier: wirkt die Musik zwar nicht oft stimmig, so unterstreicht sie aber dennoch die Atmosphäre sehr gelungen.

„Uncut Gems“ ist keine Geschichte eines charmanten Gewinner-Typen, der Frauen um den Finger wickelt und dessen Pläne immer haargenau aufgehen. Es ist eher die Geschichte eines vollumfänglichen Scheiterns, eines Gerade-noch-so-mit-dem-Kopf-über-Wasser-Haltens, einer totgelaufenen Ehe und einer attraktiven Liebhaberin. Garniert mit Cameo-Auftritten von NBA-Star Kevin Garnett und Musiker The Weekend wird daraus ein durchaus sehenswerter Film, dem man irgendwie anmerkt, dass Regie-Legende Martin Scorsese als Produzent die Finger mit im Spiel hatte.

Der schwarze Diamant im Heimkino

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