Anchorman - Die Legende von Ron Burgundy

„Anchorman“ ist einer dieser typischen Apatow-Filme und reiht sich gut in die Parade von Filmen wie „Jungrau, 40, sucht“, „Ananas-Express“ oder „Beim ersten Mal“. Harmlose Komödien, die einen Hang zum Pups-Humor haben, die man aber trotzdem recht unterhaltsam finden kann. Während mir „Ananas-Express“ mit seinem Drogen-Thema nicht so gefallen hat, ist ein Film, der sich mit der Welt des Journalismus beschäftigt bei mir genau richtig. Und so nimmt „Anchorman“ den Berufsstand teils sehr gelungen, oftmals arg überspitzt, aber in seiner Gesamtheit ganz annehmbar aufs Korn.

Hervorzuheben ist die kuriose Entourage, die sich um den Pseudo-Promi Burgundy geschart hat. Da hätten wir einen Paul Rudd, der mit dichtem Schnurrbart, Kotletten und heiß gemusterten Hemden der Playboy in der Truppe ist. Dann wäre da noch ein übelst dummer Steve Carrell, der mit seinen dämlichen Kommentaren und seinen abwesenden Blicken ein ums andere Mal zum Lachen verleitet. Und ein überhaupt nicht komischer Texaner (gespielt von ?!?! – schon vergessen), der weder gute Gags noch einen schön breiten Südstaatler-Akzent hat.

Ferrell, Rudd, Carrell – man merkt: da ist der Apatow am Werk. Und so ist es kein Wunder wenn man in einer kleinen Nebenrolle auch noch Seth Rogen entdeckt. Einen besonderen Reiz hatte der Film für mich vor allem durch die vielen Cameos. So halten etwa Tim Robbins, Ben Stiller, Jack Black (!!!) und Danny Trejo kurz ihre Nasen in die Kamera.

Alles in allem ist „Anchorman“ ein unterhaltsamer Spaß für zwischendurch, der mit der Medienwelt ruhig noch ein wenig bissiger oder hintergründiger ins Gericht hätte gehen können. Als Fernsehzuschauer würde ich einen solchen Film vermutlich am ehesten Sonntagnachmittags auf Pro7 erwarten.