Zwischen iPhone und IMAX liegen auch nur ein paar Buchstaben: Wie wir unsere Filme gesehen haben, was Coneheads und eine Doku über außereuropäische Grenzen gemeinsam haben und was Michas neuster Clou zur Gesundheit ist: Diesen Mix liefern wir in dieser Sendung.
Besprochene Filme / Serien:
- Bugonia
- Heat
- The Coneheads
- Kein Land für Niemand *
- Rückkehr nach Ithaka *
- Pluribus
- Knives Out 3 – Wake Up Dead Man
Timecodes:
(00:00:00) Milch ist mein Gemüse - Nerdtalk #672(00:02:15) Dänemark stellt den Postversand ein
(00:06:51) Kefir!
(00:14:29) Film: Heat
(00:32:16) Film: Rückkehr nach Ithaka
(00:38:04) Serie: Pluribus
(00:55:19) Film: Kein Land für Niemand
(01:04:02) Film: Coneheads
(01:13:06) Film: Knives Out 3 – Wake up Dead Man
(01:23:26) Film: Bugonia
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Phil
Boah, das musste ich ausmachen. Sorry, Micha. Alter, das war ja viel zu laut.
Das würde man in der Post-Production jetzt gar nichts mitbekommen, glaube ich.
Aber Alter, ihr habt einen harten Tinnitus jetzt hiervon bekommen.
Ey, meine Güte, war das fucking laut, ey.
Micha
Na, das war ja Live-Lautstärke.
Phil
Das war wirklich viel zu laut. Alter, Schöner.
Micha
Naja, wie geht's, Tiffel?
Phil
Ja, danke. Danke, sehr gut. Man schlägt sich so durch, wie es immer so ist.
Es ist Vorweihnachtszeit.
Ich fange so langsam an zu überlegen, scheiße, du musst Geschenke kaufen.
Und dann kommt wieder dieser Moment, was machst du jetzt überhaupt damit?
Micha
Ja, das stimmt. Ja, bin ich auch an der Stelle.
Ganz kurz auch heute ohne Andi wieder. Leider, ja, Grüße aus dem Corona-Lager, hat er geschrieben.
Phil
So sieht es aus. Alles Gute wieder so.
Micha
Oh, gut old school Covid.
Phil
Ja.
Micha
Ja, da wird man ein bisschen sentimental auch.
Phil
Alter, aber da ist aber auch echt ihm nichts, also warte mal,
letztes Mal war es da glaube ich irgendwie eine Mittelohrenzelle.
Ja, jetzt dieses Mal Corona. Also es ist einfach, der hat zur Zeit das Pech
gepachtet, ey. Meine Fresse.
Micha
Ja, unsere Zuhörer vor allem, ohne Andi.
Phil
Stimmt.
Micha
Ist das doch nichts. Unsere Zuhörer sind hier vor allem die Leidtragenden. Das ist ganz klar.
Andi hat gute Besserung und so, aber Aber gut, aber wir gleichen das aus.
Wir haben nämlich eine ganze Menge an Sachen mit.
Teilweise hochaktuell, teilweise ein bisschen älter. Und auch das komplette
Potpourri, muss ich sagen.
Ich habe ein paar Sachen dabei, da bin ich hellauf begeistert.
Und so ein paar Sachen oder so eine Sache, wo ich so denke, ja,
habe ich jetzt ein bisschen mehr erwartet.
Phil
Okay. Ja, ich bin auch tagesaktuell unterwegs teilweise.
Wir beide haben ja auch einen Film gemeinsam gesehen. Wer jetzt hier die Cover-Art
sieht, der weiß schon, um welchen Film es sich drehen wird.
Und ansonsten habe ich auch einen sehr, sehr alten Film aus Mitte der 90er gesehen.
Eine schlechte Komödie, glaube ich.
Aber irgendwie, naja, warum ich es mitgebracht habe, rede ich nachher drüber.
Micha
Richtig spannend. Möchte ich hören. Ich habe den nie gesehen.
Phil
Ach, schau.
Micha
Na gut, wir werden sehen. Aber du wolltest erst mal was erzählen.
Dänemark stellt die Post ein.
Phil
Ja, tatsächlich. Ich wollte es einfach mal so zum Diskussionspunkt machen.
Also ist mir gestern über den Weg gelaufen, dass Dänemark jetzt wirklich auch
zu 2026 keine Post mehr zustellt.
Micha
Da brauche ich jetzt ein bisschen mehr Kontext. Also das kann ja nicht sein.
Man kann ja nicht einfach das einstellen.
Phil
Also tatsächlich ist es so, dass da alles jetzt digital geworden ist und zuletzt
war es so, dass da zum Beispiel so ein Standardpreis,
also ein Standardbrief für 29 Kronen versandt werden konnte und 29 Kronen sind
so roundabout 4,50 Euro für einen fucking Standardbrief.
Micha
Achso, also das stellen die nur Briefverkehr ein.
Phil
Achso, ja.
Micha
Ja, so genau. Ja, nee, weil so wie soll die meine Amazon, mein Jahresvorrat
Shampoo irgendwie. Achso, ja.
Weißt du, soll das digital zugestellt werden, oder was?
Phil
Nein, es geht um die klassische Briefpost.
Micha
Okay, also quasi das UKW-Radio mit Papier.
Phil
Ja.
Micha
So.
Phil
Also, kleine Anekdote dazu. Ich war vor, weiß ich gar nicht,
ein, zwei Jahren, ich habe mit meiner Mutter auch in Dänemark und wir wollten Postkarten schicken.
Und dann haben wir da irgendwie so zehn Postkarten gekauft, denn die haben da
irgendwie so umgerechnet pro Postkarte, keine Ahnung, einen Euro,
Euro 20 gekostet. Und dann haben wir wie so dumme Touris in Dänemark dann halt so gesagt, ja.
Und dazu die Briefmarken, die dann auch nochmal. Und die haben uns angeguckt,
sie wollen zehn Briefmarken haben.
Wir so, ja.
Wissen Sie, wie teuer das ist?
Wie teuer soll das sein? Internationaler Versand. Und die guckten uns an.
Also warte mal, unten sind Taschenrechner aus.
Das sind 47 Euro. Wir so, was?
47 Euro, um zehn Postkarten zu versenden? Ja, aber tatsächlich,
Dänemark stellt die postalische Post, die Schriftpost ein. Da denke ich auch so, krass.
Micha
Ja, aber ich meine, why not? Also ich meine, mittlerweile Behörden und so kann
ja alles digital, meinetwegen.
Und so Leute schicken sich eh nur E-Mail oder SMS oder Slack oder was weiß ich.
Also ich könnte auf Briefe auch gern getrost verzichten.
Phil
Wie viele Briefe bekommst du eigentlich noch so round the board?
Micha
Ja, ich bekomme schon noch einige,
aber das meiste davon, aber halt nie so handschriftliche von Leuten.
Also wenn ich jetzt halt rausrechne so, ja hier ist eine Kontoabrechnung oder
so, hier die Aktien gekauft.
Dann denke ich so, ja das brauche ich doch kein Stück Papier.
Also ich gucke dann immer auf den Absender und eigentlich wandert das direkt
in den Müll, weil ich weiß, was drin ist.
Und ich denke so, ja, war jetzt auch unnötig. Und dann stellen die einem das
auch noch in Rechnung so. Ja, 55 Cent Bearbeitungsgebühr.
Und ich sage, ja, danke, brauche ich gar nicht. Also meinetwegen kann das weg.
Phil
Ist so, aber wenn man sich so anguckt, man muss das ja von der anderen Seite
betrachten, dass du die Briefpost einfach abschaffen kannst,
bedarf ja dann auch des digitalen Pendants dazu.
Also wie das bei uns teilweise noch ist, keine Ahnung, ich kenne das aus dem
Berufsleben, wenn da dann bei einem Kunden das Internetzugangspasswort irgendwie
verloren gegangen ist, dann kriegst du einen Brief und da kriegst du das neue Kennwort.
Wenn du in irgendeiner Form neue Karten benötigst oder eine PIN oder sowas für
deine Karten, wird dir per Brief zugestellt.
Micha
Ja, wow.
Phil
Genau, so, und das sind alle solche Dinge, da gibt es dann, oder auch irgendwie,
ja, Zeitschriften, Zeitschriften, Abos und so etwas. Und das zieht sich so durch.
Micha
Ich habe das ja auch viel lieber in meiner E-Mail-Inbox sowas,
weil dann kann man es auch, ne, dann ist es direkt archiviert,
dann kann man es suchen und so, weil wenn ich so einen Wisch kriege mit irgendeiner PIN,
dann ist es ja, ja toll, jetzt muss ich das irgendwo abheften,
muss ich mir merken, in welchem Ordner oder in welcher Schublade das gelandet ist und so. Och.
Nee, einfach schön digital. Hier schön Gmail meinetwegen trainiert eine KI mit
meinem Kick-Pin-Brief.
Ja, und dann aber bitte kann ich die bitte suchen, wenn ich es brauche. Ja.
Phil
Also ich finde, da geht mir das ITler Herz natürlich auf, aber auf der anderen
Seite ist es auch eine anerkennende Verneigung davor,
weil noch einmal, dafür muss ja der gesamte Backbone, der Rückbau für Digitales
dann auch aufgebaut sein.
Dass Dänemark da relativ weit vorne ist, wusste ich schon, dass die aber das
so weit treiben können, dass die sich jetzt die Posten sparen können.
Krass. Nachbarland.
Micha
Props gehen raus an Dänemark.
Phil
Ganz genau, da ist das Gefälle besonders groß, was Digitalisierung betrifft.
Von Dänemark nach Deutschland. Uiuiui.
Micha
Naja, ich weiß gar nicht, welche Brücke ich hier bauen soll,
aber ich sage es einfach gerade raus, Kefir.
Kennst du Kefir?
Phil
Kennst du Kefir? Kennst du Kefir?
Micha
Kennst du auch schon mal getrunken?
Phil
Viel zu selten, ja, nein.
Micha
Ich dachte ja immer, Kefir, habe ich immer einen Riesenbogen drum gemacht,
weil ich war ja ein Milchbubi, ich war immer so,
Milch ist mein Gemüse und ich war immer so, geil, Milch ist das Beste.
Und Kefir war mir immer suspekt, weil Kefir, da war entweder eine Kuh drauf
oder ein Minarett oder irgendwie so.
Und dann war es so, was ist das denn? Was soll das?
Und dann ist der Name auch schon so, dass man denkt, oh, das ist bestimmt irgendwie
bitter und so und überhaupt.
So, und jetzt wollte ich aber ein bisschen so meine Darmgesundheit ein bisschen
so nach vorne ficken und so.
Und dann dachte ich so, boah, Kefir ist ja richtig gesund angeblich,
gute Bakterien drin und alles und so. Und dann habe ich so Kefir getrunken und
ich dachte so, das ist ja voll geil.
Ich bin total gehuckt auf Kefir gerade, wollte ich mir einfach mal erzählen.
Das ist wie so Trinkjoghurt einfach.
Einfach Joghurt zum Trinken. Beste, also wirklich Kefir, Leute.
Also wie kann das sein, dass mir das entgangen ist?
All die Jahre.
Phil
Es schmeckt so grundsätzlich. Aber das sind solche Dinge, die entdeckt man auch
erst, wenn man ganz bewusst drauf guckt.
Irgendwie, meine Mutter kam vor kurzem mit Skier um die Ecke. So, was ist das denn?
Und dann noch so lange und so weiter. Und ja, auch zum Abnehmen und sowas.
Ja, auch richtig guter Anlaufpunkt.
Micha
Skier, Skier, Skier.
Phil
Oh, da sind wir wieder. Oh, oh, oh, oh, oh.
Micha
Nee, nee, aber voll, ja. So Skier oder so einfach Naturjoghurt.
irgendwie so ein Aktivier oder so oder halt auch so Griechscher-Joghurt und so.
Ist ja alles eigentlich gut. Nur man muss halt gucken, dass da nicht irgendwie
noch Scheiß mit drin ist. Irgendwelche Zusatzstoffe und so.
Aber dieser Kefir, den ich hier kaufe, das steht halt als so Inhaltsstoff,
steht eigentlich nur so diese Milch irgendwie und die Bakterien und so.
Und nichts weiter. Und da denke ich mir so, okay, wird wohl passen.
Aber mir schmeckt das einfach so krass. Also ich bin gerade so,
also es muss sich kurz loswerden, Kefir.
Also wirklich, wie gesagt, Ich hatte jahrelang einen Bogen drum gemacht irgendwie.
Phil
Ich hatte eine Phase, da habe ich sehr viel Airan getrunken.
Micha
Ja, ist das auch gut? Also Airan, also nicht vom Geschmack, sondern so,
ist das probiotisch, ist das gesund?
Phil
Also gesund ist es, so ist es ja am Ende auch nur Joghurt mit ein bisschen Wasser
und Salz dran. Und das finde ich eigentlich ganz cool.
Micha
Weil es dann… Ja, das finde ich wieder ein bisschen eklig.
Phil
Nein.
Micha
Also tatsächlich.
Phil
Ja, also dieses leicht salzige, das ist ja nicht für Versalzen,
dann ist das leicht salzig. Das finde ich eigentlich ganz cool.
Micha
Aber hast du schon mal leicht salziges Wasser getrunken? Das ist richtig eklig.
Phil
Aber dann hast du so dieses leicht säuerliche, so ein bisschen von dem Joghurt.
Und dann hast du da das leicht salzige von dem Salz halt.
Und das funktioniert immens gut. Wenn du das nächste Mal...
Micha
Nächstes Mal beim Döner, Mann, dann hole ich mir einen Airan,
die haben den im Kühlschrank.
Phil
Beste. Also wirklich. Also ein Airan schmeckt wirklich am besten zum guten Döner.
Wahrscheinlich irgendwie, weil das das so ein bisschen ablöscht oder weil das
alles salzig ist oder sowas.
Aber Airan schmeckt wirklich zu einem guten Döner oder Dönerteller am besten.
Micha
Okay, muss ich mal probieren.
Phil
Mach mal.
Micha
Ich habe mir neulich tatsächlich einen Döner geholt hier, weil in Amsterdam
ist es ja schwierig, einen guten Döner zu finden. aber ich habe jetzt einen
Laden gefunden, der macht sehr guten Dürrüm und die haben halt auch Eiran natürlich
im Dings und da denke ich mir so, ja okay, dann nächstes Mal auf deine Empfehlungen.
Ich werde berichten, ausführliche Review kommt.
Phil
Hier so Live-Fack, ich habe einen, also das war mir komplett neu,
jetzt sagst du, Phil, lebst hinter dem Mond.
Ich habe ja einen Azubi bei uns, der kommt aus dem Iran und hat dementsprechend auch so diese,
südländische Kultur sozusagen in sich und ich war super verwundert,
als wir beim Döner-Mann waren und er dann tatsächlich, wir waren mit der gesamten
Truppe von der Arbeit dort und dann er für die gesamte Runde dann nochmal einen Tee bestellte.
Micha
Boah, ja, bester, dieser Chai, so gut, ey.
Phil
Und ich dachte so, Digga, Alter, das kostet doch und so und das musst du nicht machen.
Micha
Nee, das kostet nichts.
Phil
Pass auf, zahle ich dir aus Firmenkasse, machen wir. Er guckt mich auch an und
sagt, da zahlst du doch nichts, das ist kostenlos.
Micha
Das ist ein Pre-Refill.
Phil
Ja. Ey, das war mir bis vor kurzem überhaupt nicht bewusst.
Micha
Und selbst wenn, dann kosten die, also so Berlin hier, wie heißt der,
Kaplan, Döner, da zahlst du glaube ich einen Euro.
So, da denke ich mir so, ja für einen Euro kann ich schon mal einen Schein nehmen.
Aber grundsätzlich bei anderen Läden habe ich das auch schon mal erlebt,
dass die einfach nichts kosten. Nimmst die einfach, zapst die einfach.
Phil
Ja, ganz genau. Und die sind hammerlecker.
Micha
Ich finde die so gut, da ist mega viel Zucker drin.
Phil
Ja, sagt er dann auch. Also das ist vollkommen normal, wenn du da so einen echten
Dönerladen hast, dann kannst du da, dann geh da einfach hin,
zapf dir deinen Tee, ganz genau, und dann ist das auch vollkommen normal.
Ja, so. Also wusste ich auch nicht. Um ehrlich zu sein, ich habe es mich bis
heute nicht getraut, das mal auszuprobieren, weil ich so ein bisschen,
Sorge habe, dass es dann doch einen Euro kostet und die irgendwie so sagen,
ey, hier nicht zapfen, kostet einen Euro.
Micha
Ja, dann zahlt es halt einen Euro.
Phil
Ja, stimmt schon. Aber dieser unangenehme Moment, dass ich dann wie selbstverständlich einen Tee zapfe.
Micha
Ja, ja.
Phil
Vielleicht gibt es andere Leute, die sind mutiger.
Micha
Macht das oder lasst es nicht. Ich will es nicht erleben, ja.
Nee, kann ich verstehen, ja.
Ja, du, also ich meine, stell dir halt deinen Döner und dann kannst du ja beim,
also oder willst du einfach nur zum Tee trinken hingehen?
Phil
Nee, nee, nee, ich glaube, das funktioniert auch nicht, oder?
Micha
Ja, nee, dann sagst du doch, nee, dann gehst du einfach hin,
bestellst dir deinen Döner und dann nimmst du, ja, ich nehme mir Tee und dann passt's.
Phil
Naja, das sagt sich so leicht.
Micha
Nee, aber dann hast du es ja angekündigt. Dann sagt er, ja, kostet ein Euro.
Alles klar. Also, ne? Du bist doch fein raus.
Phil
So funktioniert das in Berlin nicht. So funktioniert das nicht.
Micha
So funktioniert das nicht.
Phil
Weil tatsächlich, ich mache das mit Eiran. Da sind immer so,
ja, ich nehme mir noch ein Eiran. So, und dann, der Eiran kostet aber. Und das weiß ich auch so.
Micha
Ja, ja, schon klar.
Phil
Ja, ja.
Micha
Du kannst ja auch gerne fragen, Entschuldigung, kann ich auch noch einen Tee
bekommen? Und dann sagt er, ja, nimm dir.
Phil
Halt die Frisse, Mann.
Micha
Ja, nee, also ich meine, was soll der sagen?
Phil
Oder um es mit dem Dönerladen zu sagen, du bist noch nicht so lange in Berlin. Warum? Ja, weil du,
Döner-Kebab bestellt hast. Das heißt nicht Döner-Kebab, das heißt Döner.
Micha
Ja, wirklich Döner-Kebab. War ja viel.
Phil
Ich wollte es richtig machen und habe es dann doppelt falsch gemacht.
Micha
Kebab. Ja, nee, das ist in Berlin.
Phil
Da war ich tatsächlich relativ neu in Berlin.
Micha
Ja, ja, ja, okay. Ja, wie lange ist das her?
Phil
Acht Jahre, sieben Jahre, sieben Jahre, ja, ja, Zeitrend.
Micha
Du bist ja länger schon nicht mehr, oder?
Phil
Ich bin 2018 umgezogen.
Micha
Echt?
Phil
Also Herbst 2017 bin ich Test umgezogen zu Lars und dann seit Mai 2018 wohne ich in dieser Wohnung.
Micha
Ah ja, schau.
Phil
Ja, time is ticking.
Micha
Ja, ja, wirklich. Ja, nee, also Döner, Kebab, come on.
Phil
Ja, ich habe mich da noch ein bisschen dumm gefühlt, ein bisschen schmutzig.
Micha
Ich mache das immer gern, weil ich kann ja eher rollen und so.
Und ich will immer beim Dürüm bestellen, sage ich auch immer Dürüm.
Nicht so wie ich zum Beispiel Dürüm, ein Dürüm bitte.
Sondern ich lehne mich dann immer voll rein. Ich nenne immer so Dürüm.
Ist wahrscheinlich falsch, aber ist trotzdem egal.
Ja, naja.
Naja, gut, Phil. Mein Bester. Nicht lang schnacken. Wir haben ja hier einiges an Filmen vor uns.
Phil
Oder?
Micha
Wollen wir da direkt mal einsteigen? Ja, bitte.
Phil
Komm, hau rein.
Micha
Pass auf. Ich wollte ganz kurz was erzählen zu einem Film, der ewig auf meiner Liste stand.
Und zwar auch auf aufmerksame Hörer unserer Top 5 erinnern sich bestimmt nicht.
Also ich habe mich nur dunkel erinnert daran.
Aber der stand auch auf meiner Liste von so unfassbare Filme,
die wir nie gesehen haben.
Also was von wegen so, was, du hast den nicht gesehen? Wo man so Lücken hat, so Filmlücken.
Da hatte ich ja so ein paar Filme, so Braveheart und so. Und der war einer davon, nämlich Heat.
Von Michael Mann. Mit Al Pacino und Robert De Niro in der Hauptrolle.
Val Kilmer spielt auch mit.
Und handelt von einer Gruppe Gangster oder Diebe, die so Banküberfälle machen
oder Geldtransporter ausrauben und so.
Und immer der Polizei so einen Schritt voraus sind. Und natürlich die Polizei
aber, die versucht irgendwie Ding festzumachen und so.
Und Robert De Niro ist mehr oder weniger Anführer dieser Diebestruppe und wird
verfolgt von seinem Widersacher, gespielt von Al Pacino, der halt beim.
Homicide and Robbery oder so Department ist, irgendwie sowas.
Und die natürlich halt jagt und ihm irgendwie auf die Schliche kommen will und so.
Und Heat von 1995 gilt ja weitestgehend als Meilenstein des Actionkinos.
Geht sage und schreibe drei Stunden.
Und das ist immer so ein Film, wo ich mich lange Zeit nicht herangetraut habe,
weil ich mir so dachte, uff, drei Stunden jetzt so einen alten Actionfilm und überhaupt.
Aber ich muss sagen, ich bin wahnsinnig froh, ihn jetzt endlich gesehen zu haben,
weil der wirklich sehr, sehr, sehr gut ist.
Aus ganz vielerlei Gründen. Zum einen das Schauspiel natürlich,
also Robert De Niro, Al Pacino.
Ich weiß nicht, ob sie das er, also ich habe hier irgendwas nur gelesen,
ich habe es nicht recherchiert, aber ich glaube, es war das erste Mal,
dass sie auch zusammen eine Szene hatten in einem Film. Ich glaube auch, ja.
Genau. Und das ist auch wirklich sehr gut. Da gibt es so eine Szene,
so mehr oder weniger in der Mitte des Films, wo die beiden sich begegnen und
in so einem Diner einfach kurz reden und sich ganz gerade raus sagen,
du, ich bin, wer ich bin. Ich bin Polizist oder ich bin Bankräuber.
Und wenn ich die Gelegenheit habe, die Ding festzumachen oder umzulegen,
dann werde ich das tun, ohne mit der Wimper zu zucken.
Und die Szene ist halt so gut geschrieben, weil du merkst, dass diese beiden
Männer eigentlich in einer anderen Realität, wo sie nicht Widersacher werden,
wahrscheinlich beste Freunde werden, weil die sich einfach auf so Augenhöhe
begegnen und respektieren, was sie eigentlich gegenseitig machen,
aber dadurch, dass sie an sozusagen gegenüberliegenden Enden des Gesetzes stehen,
niemals dahin kommen werden, sondern...
Trotzdem gezwungen sind, das zu tun, was sie tun. Und von daher ist er auf so
einer charakterlichen Ebene, hat er durchaus Tiefe.
Und es ist gut anzusehen. Aber was mich vor allem bei dem Film halt geflasht
hat, sind zwei Sachen. Das eine ist die Ästhetik.
Also wie der gefilmt ist, ist einfach so seiner Zeit vorraus,
also einfach echt zum Niederknien.
So dieses dunkle L.A. irgendwie so größtenteils in der Nacht und irgendwie die
glitzernden Lichter der Stadt im Hitze flimmern und so und du hast irgendwie,
Robert De Niro, der da dieses Haus hat und dann irgendwie die ganze Stadt überblickt
und dann irgendwie nachts die ganze Zeit Hubschrauber umher kreisen und so.
Also alles so sehr Michael Mann typisch eigentlich, so wie man es auch aus Collateral
oder so kennt, der ja dann später kam ein paar Jahre.
Also von daher diese ganze Ästhetik zusammen mit der Musik und so, das ist halt ein Vibe.
Und dann aber die andere Sache an sich ist halt die Action. Also die für 1995
einfach echt mal die Messlatte nochmal ordentlich hochgelegt.
Weil wie das gemacht ist, diese ganzen Gunfights und diese ganzen Überfälle
und so, das ist schon wirklich auf einem krass anderen Level.
Und einen großen Teil dazu, dass man das so empfindet, ist halt einfach auch
wie der Film gemixt ist. Ich finde das total krass. Ich habe den auf Netflix geschaut.
Und normalerweise mein Yamaha Receiver, ich gucke halt, wie gesagt,
ich habe so ein Heimkino, so ein 5.1 Ding und normalerweise muss ich den auf
so minus 18 Dezibel, ist so eine gute Hörlautstärke für mich.
Also wo ich immer so weiß, ja okay, das ist wahrscheinlich für so einen Dolby-Ton
irgendwie so ein Pegel, wo ich hier relativ ohne das Probe zu hören wahrscheinlich gut hinkomme.
so und dann musste ich aber bei dem Film, weil der halt so leise gemixt ist,
den Verstärker voll aufdrehen,
also wirklich auf Maximallautstärke, auf 0 dB und dann klang der halt sozusagen richtig,
hatte aber dann halt so Folge, weil der so krasse Dynamiksprünge hat und ich
weiß nicht, ob der einfach für Home-Release generell so gemixt ist auch oder
ob die bei Netflix einfach die Kinomischung hinterlegt haben. Ja.
Holy moly. Also wenn es dann zur Sache geht, also da gibt es halt so eine bekannte
Szene, sag ich mal, so eine Schießerei mitten in Downtown L.A.
Und der Ton, also das fetzt einfach so unfassbar krass.
Du hast wirklich das Gefühl, okay, die schießen sich jetzt hier gerade wirklich
zusammen in der Innenstadt und das Finale von dem Film findet auf so einem Rollfeld
statt, wo die ganze Zeit Flugzeuge starten.
Und ich hatte so das Gefühl, ja, das ist jetzt als ob hier ein Flugzeug gerade
in meinem Wohnzimmer startet.
Also unfassbares Brett, was den
Ton angeht und die ganze Soundmischung und alles und so. Also holy shit.
Also ist wirklich ein Film, den kann ich durchaus empfehlen.
Ist jetzt natürlich kein Actionfilm im Sinne von, okay, das ist jetzt der geilste
Film, den du je gesehen hast.
Also haltet da eure Erwartungen im Zaun. Aber ich kann durchaus verstehen,
warum der diese Reputation hat, die er hat.
Und ich war erst mal, als er durch war, dachte ich, okay, gut,
abhaken, habe ich jetzt gesehen.
Und nachdem ich jetzt aber, nachdem jetzt so ein paar Wochen wieder ins Land
gegangen sind, habe ich so das Gefühl, ich würde ihn, glaube ich,
schon nochmal gern wiedersehen irgendwie.
Weil diese Atmosphäre, die der aufmacht und dieses ganze Gefühl und so,
Erwin Chinos total anhinschte Performance vorzudenken,
war das eigentlich eine Regieranweisung, so zu spielen oder hast du dir das
gerade aus dem Arsch gezogen?
So total overacted teilweise. Aber es ist ein Vibe. Es ist einfach so ein richtiger Männerfilm.
Phil
Ja, also ich habe nebenbei jetzt mal so ein paar Trivia herangezogen.
Gerade den Sound zum Beispiel.
Da hat Michael Mann dann auch gar nicht mal so viel Post-Production oder sowas
drüber laufen lassen, sondern hat einfach das alles ziemlich direkt abgegriffen.
Micha
Wobei, das frage ich mich, ob das so ein urbaner Mythos ist eigentlich.
Also ich verstehe, das habe ich auch gelesen im Internet.
Aber ich denke mir so, ja okay, es ist eine Schießerei Downtown L.A.,
aber die schießen ja nicht wirklich.
Also ich meine, die haben ja wahrscheinlich so Filmplatzpatronen und so.
Phil
Ja gut, klar.
Micha
Aber knallen die überhaupt so krass wie echte Munition oder nicht?
Also habe ich, wie gesagt, auch gelesen, dass das anscheinend der Set-Ton ganz
einfach ist, ein bisschen aufgedreht, aber...
Ja, also da frage ich mich so ein bisschen, wie stichhaltig das ist.
Phil
2000 Upvotes bei IMDb, ich glaube, wäre das nur Urban Legend oder sowas,
würde das jetzt wahrscheinlich nicht diese auf Platz 1 sozusagen stehen.
Micha
2000 Upvotes kann auch sein, so finde ich geil.
Phil
Ja, stimmt auch wieder, ja.
Micha
Aber gut, aber vielleicht stimmt es ja.
Phil
Ja, ja. Und dann irgendwie, du hast mir tatsächlich, also diese,
vielleicht ist es genau so diese Coolness und zugleich auch diese Roughness
dieses Films, was irgendwo bei mir so ein Interesse hervorruft.
Also wenn ich so höre, dass El Puccino da an bestimmten Stellen,
wie hast du es genannt, anhinscht ist, total.
Und irgendwo dann aber auch so handgemachte Action und Schusswechsel und sowas drin sind.
Ich verstehe, dass das einen eigenen Sog hat und dass das gerade vielleicht
auch, also einerseits generell ein guter Film ist, aber gerade auch in der heutigen
Zeit, wo alles irgendwie höher, schneller, weiter und so etwas,
da haben wir wirklich so einen guten, handgemachten Film zu sehen.
Micha
Genau, mit ein bisschen Charaktertiefe auch und so. Weil das war ja der schmale
Grad. Ich meine, kennst du den? Du hast ihn noch nicht gesehen.
Phil
Oder? Nee, nee, nee, aber du hast jetzt gerade richtig die Lust in mir da drin geweckt.
Micha
Ah, okay, sehr gut. Ja, nee, weil, also der ist wirklich, wirklich sehr empfehlenswert,
eben genau aus den Gründen, die du genannt hast.
Und für mich ja eben auch ein schmaler Grad, weil für mich war zum Beispiel
Mission Impossible immer so eine Sache, wo ich dachte, ah ja,
okay, das ist gute handgemachte Action, so das alte Schule.
Und dann aber der letzte oder der vorletzte, wie hieß er noch,
Dead Reckoning Part 1, da hatte ich auf einmal so das Gefühl,
irgendwie hat das CGI gerade überhand genommen.
Irgendwie glaube ich das alles nicht mehr. Das ist alles, das sieht alles nicht
mehr echt aus. und dann disconnected man auf einmal so. Dann ist man so, ja, okay, whatever.
Und bei dem aber, so 1995, du hast halt das Gefühl, die fliegen da halt echt
die Kugeln um die Ohren. Das ist halt echt, also das ist halt, also,
Ich weiß, dass jeder weiß, dass das nicht wirklich passiert ist,
aber so dein Gehirn ist so, ja, das passiert wirklich gerade.
Phil
Ja, ist ja auch irgendwie, also auch das habe ich jetzt gerade noch mal so angelesen,
dass ein großer Teil tatsächlich auch on location gedreht wurde,
also dass da ganz wenig Studio dazwischen war und das sorgt natürlich dann auch
mal für einen ganz anderen Vibe, wenn du irgendwie auch dort, ja,
halt einfach, du merkst das, ob das irgendwo in der Öffentlichkeit gedreht wurde
oder ob das irgendwo so ein Set ist.
und ich kann mir wirklich vorstellen, dass das auch irgendwie so zu dieser Atmosphäre beiträgt.
Micha
Ja, ja. Ah, Netflix hast du.
Phil
Ne?
Micha
Ja, Netflix, genau, ja. Und guck den auch auf Netflix, ich hab den nämlich angefangen
zu gucken, glaube ich, auf Disney,
und Disney, schon wieder sind die mir untergekommen, dass die einen Film einfach
aufgesoomt haben, dass sie den nicht im originalen sozusagen Bildformat zeigen,
sondern einfach aufgesoomt und zwar nicht neu gescannt oder so, sondern einfach die,
Cinemascope-Letterbox einfach auf 16 zu 9 hochgezogen, weil ich hab den angefangen
und dachte so, hä, was ist denn das für eine Auflösung, weil der sah so,
also die Kanten von der Schrift und so sahen so total fitzelig und treppig und
flickerig aus und ich war so, hä?
So sieht der doch nicht aus und ich war so, hä, der ist doch nicht in 16 zu 9 gedreht, was?
Und dann hab ich halt Netflix angemacht und da war der halt komplett so,
wie er sein soll in Cinemascope und dann war ich so, ja, herzlichen Dank,
Disney, willst du mir hier irgendeine Scheiße dran drehen.
Genau, nee, also genau, auf jeden Fall Netflix, auf jeden Fall vielleicht,
weiß ich nicht, hast du ein Soundsystem? Nee, ne?
Phil
Ja, doch, ich hab auch 5.1.
Micha
Ach so, okay, gut. Ja, dann auf jeden Fall mal aufdrehen. Die auch Nachbarn.
Genau, oder Nachbarn vorher Bescheid sagen. Ey, nee, ohne Scheiß.
Also bei mir, ich dachte wirklich, also am Ende, wo dann die Flugzeuge landen
und abheben, es war wirklich krass, wo ich so dachte, uff, okay,
das ist jetzt echt grenzwertig.
Allerdings ist ja über meiner Wohnung ist quasi eine Anflugschneise auch.
Und wenn meine Nachbarn jetzt ein Flugzeug hören, dann ist das halt auch kein
ungewöhnlicher Sound. Und da dachte ich mir, ja passt schon,
die denken wahrscheinlich einfach draußen.
Phil
Irgendwas muss ja die Einflusschneise gut sein.
Micha
Eben, genau, genau, ja. Nee, aber wirklich, also der Style und das alles in
diesem Film ist einfach zum Niederknien.
Also wirklich dieses dunkle, ruffe, aber auch gut, trotzdem gut durchgezeichnet.
Es ist jetzt nicht so dunkel, so weiß, wie so Nosferatu, wo irgendwie alles
sich irgendwie in so einem Helligkeitswert von irgendwie einer oder zwei Kerzen bewegt,
sondern so dunkel aber trotzdem gut durchgezeichnet, gut,
durchkontrastiert, richtig schön so die Details in den Gesichtern rausgearbeitet
und so also dieser Vibe einfach in dem Film ist einfach echt geil vor allem
wenn man so ein Fable hat für Los Angeles wie ich.
Phil
Ja gut, okay, das kommt nochmal dazu also Heat.
Micha
Bin sehr froh, dass ich ihn jetzt gesehen habe, dass ich ihn jetzt von meiner,
Schandesliste runternehmen kann,
Der Film, den ich noch nicht kenne. Ja, irgendwann Braveheart.
Phil
Auch so ein Film tatsächlich, den ich noch nicht gesehen habe.
Ich meine, der lief ja schon zu meiner Kindheit, also Braveheart jetzt,
lief ja schon zu meiner Kindheit gefühlt, irgendwie immer bei RTL abends um 2015.
Und ich habe immer so diese Szene von diesem Aufbruch zum Kampf vor Augen, die da so ikonisch ist.
Aber mehr kenne ich von diesem Film auch nicht. Das ist auch tatsächlich...
Komm, dann machen wir irgendwie, verabreden wir uns für irgendwie eine der nächsten
Nerdtalk-Sendungen, dass wir Braveheart mitbringen. Da kann auch Andi mitsprechen,
der kann dann noch so was alten Zeiten erzählen.
Micha
Das können wir mal machen, ja.
Phil
Dann machen wir mal good old movies. Movies of the 90s.
Micha
Oh, schön, das können wir eigentlich vielleicht als Top-Fünfer machen, so nach Jahrzehnten.
Phil
Oh. Oder?
Micha
So die Top-Filme der 90er, Top-Filme der 80er.
Phil
Zumindest unsere persönlichen, ja.
Micha
Ja, ja, natürlich, ja. Da können wir mal drüber nachdenken. Ich hatte heute
ein neues Top-5-Thema wieder im Kopf und dann direkt in der Liste nachgeguckt hatten wir schon.
Phil
Es ist eine Krux. Es ist wirklich eine Krux.
Micha
Es ist schwierig. Also auch ihr Zuhörer da draußen, wenn ihr jetzt das Gefühl
habt, hier, geiles Top-5-Thema habe ich für euch, dann schickt uns das natürlich gern.
Entweder hier direkt unter der Folge oder auf Slack oder auf unserer Website.
Phil
Insta, wie auch immer.
Micha
Insta, wo auch immer, genau.
Ihr könnt uns erreichen, wenn ihr wollt.
Phil
Damit nicht so ein Fail wie letztes Mal entsteht war oder auf.
Micha
Stimmt, haben wir da schon drüber gesprochen.
Phil
Ich glaube nicht. Das kann man echt mal erzählen. Das ist eigentlich ganz lustig.
Micha
Wir haben uns für eine Top 5 verabredet. Nicht nur eine, für drei Top 5s.
Wir haben uns verabredet, um die aufzunehmen.
Und dann haben wir so kurz vor der Aufnahme festgestellt, dass wir die alle
drei schon mal gemacht haben.
Und das war ziemlich erbärmlich.
Phil
Das war ziemlich erbärmlich.
Micha
Scheiße. Scheiße.
Phil
Aber wie so ein Treppenwitz. Es war ja nicht so, dass wir dann irgendwie kurz
vor Aufnahme da saßen, die drei Themen, die hatten wir schon.
Micha
Nee, nee, so nacheinander.
Phil
Ganz genau, so einen Tag vorher meldet sich Andi, sag mal dieses Thema,
guckt mal, das haben wir doch hier schon besprochen.
Und wir dann so, naja gut, dann nehmen wir halt nur zwei Episoden auf.
Und dann fingst du so an und hast dann dort das erste Thema,
das wir aufnehmen wollten.
Es gibt ja bei jeder Top 5 dieses Google Sheet verlinkt, wo man dann alle unsere
Top-Fives einsehen kann.
Und dann kamst du irgendwie auf die Idee, ja, ach, gucke mal,
das gibt es ja, das Dokument.
Oh, was haben wir alles gemacht haben? Ach, schau mal, das, oh,
oh, das Thema, was wir gerade besprechen wollten, das ist da drauf.
Dann haben wir uns geeinigt, haben jetzt mal laut gelacht. Haha, wie lustig.
Und dann haben wir gesagt, na gut, dann haben wir nur noch ein Thema.
Und dann warst du es wieder, glaube ich, der dann sagte, wäre jetzt ja ein Unding,
wenn jetzt auch unser letztes Thema.
Unangenehm.
Micha
Ja, ja, das war wirklich wild. Ganz kurz, noch ein ganz anderes Thema eingeschoben.
Hast du dein Spotify-Rapt heute schon angeguckt?
Phil
Oh, sollte ich dieses? Nein.
Micha
Weiß er nicht, ja.
Phil
Ist schon wieder soweit?
Micha
Ist schon wieder soweit, ja.
Phil
Ist ein Jahr zu Ende schon wieder. Also das ist obviously, aber ist das immer schon Anfang?
Micha
Schon wieder ein Spotify-Rapt, ja. Ja, ich glaube, die haben das irgendwie ein bisschen vorgezogen.
Phil
Mit der Verbindung oder sowas. Okay, wird mir ein Wrapped angeboten? Bisher nicht.
Micha
Nicht.
Phil
Startseite.
Ne, ist weiter ein Scooter drauf. Ne, ich hab doch keinen rappt.
Micha
Achso, na gut. Also ich hab meinen rappt heute schon gehabt.
Das war ziemlich unangenehm, weil mein meistgehörter Künstler bin ich selbst.
Und dann war ich so, ach okay, das wirkt so eitel. Aber ich hör die Musik nicht,
weil ich so denke, das ist eine geile Mucke.
Sondern weil ich die so hören will, um sozusagen daraus zu lernen.
Weil ich nämlich das Gefühl hab, okay, was hätte ich jetzt eigentlich besser machen können.
Aber ja, und so kommt das dann zustande, dass meine eigene Mucke dann auf einmal
mein Top-Künstler Deswegen war mein Rap dieses Jahr relativ langweilig, muss ich sagen.
Phil
Ja, aber ich muss ja auch sagen, und ich habe ja zweitermal es dir auch rübergepostet,
in meinem Release-Radar, was ja jeden Freitag veröffentlicht wird,
warst du ja auch zwei, dreimal dann auch erster Titel und damit dann auch irgendwo
so das Cover-Art der dieswöchigen Playlist, wo ich dann auch so dachte,
wow, cool, irgendwie so.
Micha
Den kenne ich.
Phil
Den kenne ich, ganz genau.
Micha
Nee, nee, ist schon ein Witz.
Naja, das dazu.
Phil
Ja, ja, ja. Wenn ihr eure Spotify-Raps bekommt, gerne mal den kuriosesten Song in die Kommentare.
Und natürlich ganz wichtig, einmal abchecken, wo ist der Nerdtalk bei euren Podcast-Charts?
Micha
War bei mir auf eins. Can't tell a lie. War bei mir mein Nummer eins Podcast.
Phil
Das ist Hingabe. Ich sag's dir, das ist Hingabe. Podcast nicht nur aufnehmen, Podcast auch hören.
Micha
Genau, nochmal QC machen, so nochmal Quality Check, so ob das alles passt. Ja, ja.
Phil
Habe ich zuletzt auch recht, also häufig ist jetzt auch ein sehr starkes Wort,
aber gemessen daran, dass ich es zuletzt gar nicht gemacht habe,
mache ich in letzter Zeit dann doch ab und zu mal unsere Sendung an und obwohl
ich weiß, was kommt, lache ich sogar über unsere Witze. Das stimmt.
Micha
Es ist für mich auch, es ist total komisch, aber es ist für mich so ein bisschen
auch Comfort hören. Ich mache es so an nebenbei und es läuft und so und ja.
Phil
Du weißt, was passiert. Die Stimmen sind irgendwie bekannt.
Micha
Genau, die stimmst du irgendwie bekannt, genau. Und manchmal,
also ich muss es auch ganz ehrlich sagen, manchmal höre ich dann auch nochmal
die Sachen, die du oder Andi erzählen, und dann denke ich so,
ach ja, ja stimmt, den Punkt habe ich irgendwie verpasst, als wir es live gemacht haben.
Phil
Oh ja, das kenne ich aber auch.
Micha
Das kenne ich auch. Da hätte ich mir mal was zu sagen können, aber naja. Naja.
Phil
Ich habe auch einen Film gesehen. Man könnte jetzt sagen, wir nehmen Coneheads,
weil das ja auch einer aus den 90ern ist, aber das folgt einer.
Ich habe eine gewisse Dramaturgie aufgebaut und von daher kann ich noch nicht
über Coneheads sprechen.
Stattdessen hole ich mir jetzt mal Rückkehr nach Ithaka.
Ein Film, der jetzt gerade frisch in die Kinos kam, von Uberto Pasolini mit
Ralph Fiennes und Juliette Binoche in den Hauptrollen.
Und es geht um...
Micha
Wir waren doch schon mal zusammen in einem Film, oder?
Phil
Bestimmt.
Micha
Waren denn nicht hier irgendwie der englische Patient oder irgendwie sowas?
Phil
Ach, du kannst Fragen stellen.
Micha
Oder sowas in der Art.
Phil
Ne? Werf mich doch nicht aus der Bahn!
Micha
Na gut, okay.
Phil
Und ja, das ist bei mir im Pressepostfach gelandet und ich habe so gedacht,
oh Gott, Ralph Fiennes, Juliette Binoche und so, das klingt eigentlich ganz
gut, das schaust dir mal an und da habe ich dann einen Screener bekommen.
Es geht um die griechische Mythologie.
Ralph Fiennes spielt Odysseus, nachdem er 20 Jahre lang im Trojanischen Krieg gekämpft hat,
kommt Odysseus dann zurück auf die Insel Itakar, wo dann halt sein Dorf und
auch seine Frau, gespielt von Henriette Benoche, also Penelope,
dann wohnten und irgendwie dann auch ohne Odysseus überleben mussten und rumkommen mussten.
Und dann ist Odysseus komplett runtergewrackt, gezeichnet vom Krieg,
richtig abgemagert, schwach, anstatt so einer Präsenz, ist er ganz leise und
hält sich im Hintergrund und er kommt wieder zurück und sagt nicht,
ey Mädels hier, ich bin Odysseus, sondern tritt wirklich so als so ein Bettler auf.
weil er sich einfach wirklich überhaupt nicht mehr gut fühlt als Odysseus,
gezeichnet wie gesagt vom Krieg, er weiß auch, dass er sein Volk,
vernachlässigt hat und so etwas und deswegen gibt er sich gar nicht als Odysseus
preis und da bekommst du halt so erstmal so mit wie dramatisch das ist, dass da dann,
dass das Dorf sich verstoßen oder sein Volk sich da verstoßen fühlte,
alle Geiern irgendwie danach, Mann von Penelope zu werden und dann geht es natürlich auch darum.
Ja, diese schwere Last, die auf seinen Schultern ist und dann wird er natürlich
doch in irgendeiner Form entdeckt oder aufgedeckt, dass dann Odysseus da ist,
manche bekommen das mit und dann kommt natürlich diese große Dramaturgie wieder.
Du hast uns verlassen, das ist alles ganz schön.
Ich habe noch nie lebendig so eine griechische Mythologie gesehen.
Also es ist wahrscheinlich sowieso mein erster Film mit so griechischer Mythologie.
Micha
Naja, also auf griechischer Mythologie basieren ja sehr viele Erzählungen,
die dann, sag ich mal, verwurrtelt sind in moderne Narrative.
Phil
Genau, aber das hier ist jetzt ganz klassisch. Das ist Hardcore.
Micha
Sandalenfilm.
Phil
Ja, genau, auch mit dieser Theatralik und so etwas.
Und dann aber auch von dem Szenenbild dann halt auch tatsächlich so Altgriechisch und so etwas.
Und ich will jetzt nicht sagen, dass das jetzt mir das alles erleuchtet hat und so etwas.
Aber war ein interessanter Film, weil natürlich Ralph Fiennes und Juliette Binoche
einfach gute Schauspieler sind, muss man sagen. und Ralph Fiennes spielt diesen
gebrochenen Mann dann halt auch ziemlich gut,
Und wie gesagt, dann so diese gesamte Sageninhalt.
Odysseus hatten natürlich auch Söhne und die Söhne, zuerst haben sie zu ihrem
Vater aufgeguckt, jetzt kommt der Vater zurück und hat eigentlich,
wie gesagt, auch die Söhne vernachlässigt.
Auf einmal verstoßen sie ihren eigenen Vater und so etwas.
Und all das mal so auf großer, so groß war die Leinwandung auch wieder nicht,
war in meinem Fernseher, war wie gesagt Screener, Presse-Screener.
Micha
Wow, das ist sehr schnell abgestiegen gerade. Und sie ja auf großer,
naja, eigentlich habe ich auf den Telefon geguckt.
Phil
Nee, so weit ist es auch wirklich nicht. So schlimm ist es dann doch nicht.
Aber es war nur in Anführungsstrichen mal ein 46 Zoller.
Micha
Ja, zwischen iPhone und iMacs liegen halt auch nur ein paar Buchstaben. Ja, ganz genau.
Phil
Fand ich den dann tatsächlich ganz, ganz aufschlussreich, sagen wir es mal so.
Und auf seine fast zwei Stunden hat er nämlich auch gut mitgenommen,
weil er genau diesen, wie gesagt,
diese Theatralik, diesen Vibe, dieser schweren Entscheidungen,
die dort in dieser Mythologie drin sind und diesen Zwist und so etwas,
das greift dieser Film gut auf und zeigt das dann halt auch.
Und dann gibt es natürlich am Ende auch Riesenschlachten, Blut spritzt und es
gibt so heldenhafte, also so Rise of the Phoenix mäßig, Odysseus dann auf einmal,
dann beweist er, dass er dann doch der Babbo dort im Raum ist und so etwas. Das ist schon...
danach habe ich mich ein bisschen erstens, also dann habe ich mich gleich wieder
so ein bisschen stärker gefühlt.
Dieser Film ist einfach auch pures Maskulines am Ende zumindest. Und jetzt heusch.
Reise nach Ithaka. Ist ganz nett, tatsächlich.
Micha
Heißt The Return auf Englisch. Und im Übrigen, so brandaktuell ist er gar nicht.
Das ist nämlich vom letzten Jahr schon.
Phil
Das ist voll krass, ne? Der ist letztes Jahr in den USA gestartet und ist jetzt
Ende November hier in Deutschland gestartet.
Micha
Krass. Komisch.
Phil
Ja, also es ist tatsächlich ein 20-24er-Film, das stimmt.
Micha
Kein Vertrieb sich gefunden oder so.
Phil
Ja, ist von auszugehen, ja.
Micha
Ja, und ich habe nochmal nachgeguckt, also Ray Fiennes und Juliette Binoche
tatsächlich im englischen Patient zusammen gewesen.
Phil
Ja, die wandelnde Film-Lexikon. Ja, ja, ja.
Micha
Ach, Mann, Mann, Mann. Naja.
Gut, äh, pass auf. Worüber rede ich denn jetzt noch? Ja, ich,
oh ja. Oh ja, jetzt hier. Achtung, pass auf.
Aber da, da muss ich kurz meine Notizen bemühen. Da muss ich kurz meine Notizen
bemühen, weil da habe ich einiges zu erzählen.
Ich habe ja in der letzten Sendung schon mal so angeteased, ob irgendwie du
Trailer oder so gesehen hast zu dieser neuen Apple-TV-Serie Pluribus.
Phil
Oh ja.
Micha
Ja, genau. Ich weiß nicht, ob du seitdem dir die Trailer mal angeschaut hast oder nicht oder so.
Phil
Es geht sogar ein bisschen weiter. Ich habe mir die erste Episode angeschaut. Ah, holy moly.
Micha
Spitzenmäßig.
Phil
Ich habe so gedacht, komm, das wird so gehypt und sowas, dann guckst du dir
zumindest die erste Episode an.
Micha
Ah ja, spitzenmäßig. Ja, da haben wir ja zumindest eine Grundlage.
Phil
So.
Micha
Genau, sehr gut. Also, Pluribus, eine neue Serie bei Apple TV,
Formmacher von Breaking Bad und auch vormals Produzent bei X-Files und so gewesen.
Vince Gilligan heißt der.
Und die Serie handelt davon, dass aus dem All ein Signal empfangen wird,
das eine bestimmte Modulation hat, bestimmte Intervalle und so weiter.
Und natürlich, wie so bei Contact und solchen Filmen, wird darüber gerätselt,
okay, was heißt das? Ist das eine Nachricht? Ist das keine Nachricht?
Wie ist das kodiert und so? Wie können wir das entschlüsseln?
Was möchte man uns mitteilen? Und wo kommt das Signal überhaupt her?
Und dann macht die Serie, hält sich da nicht lange mit auf, sondern das Signal
wird relativ zügig, also zumindest für uns in der Serie liegen da natürlich
ein paar Jahre dazwischen, aber für uns wird dann relativ schnell gezeigt, ja,
dieses Signal ist entschlüsselt worden, das ist eine Gensequenz tatsächlich.
Und aus dieser Gensequenz wird dann halt versucht eben das zu generieren, was da zu generieren ist,
und es wird so eine Art Virus irgendwie Labor erschaffen, mit dem man irgendwie
rumprobiert, um zu schauen, okay, was macht das eigentlich und überhaupt und so,
und es kommt, wie es kommen muss, natürlich infiziert sich jemand von so einer
Ratte, die mit dem Virus irgendwie infiziert war und so,
Und das Virus verbreitet sich in der, ja nicht in der Luft, sondern einmal über
den Planeten verteilt und erreicht tatsächlich innerhalb von wirklich kürzester
Zeit alle Menschen gleichzeitig.
und die Folge dessen ist, dass alle Menschen auf einmal miteinander zu einem
großen Kollektiv mental verschmolzen sind.
Das heißt, jeder verliert sozusagen seinen Individualismus und ist verschmolzen
quasi in so einem Kollektiv, wo alle eins sind und der Einzelne sozusagen nicht mehr existiert.
Alle bis auf 13 Personen. Und eine von diesen 13 Personen ist Cara,
die lebt irgendwo in New Mexico, ist Autorin von so Piraten-Schmonzetten-Schmuddel-Romanen,
und ist eigentlich auch eine ziemliche Misanthropin.
Also findet eigentlich so alles irgendwie scheiße und überhaupt und so.
Und sie ist irgendwie nicht infiziert und ja, bleibt dann quasi oder nicht bleibt
übrig, sondern erlebt es quasi, wie.
Schlagartig plötzlich alle infiziert werden und so abzucken quasi für so fünf
Minuten und ja, sie sich eigentlich auch nicht zu helfen weiß und es herrscht
halt pures Chaos irgendwie.
In der Stadt gehen irgendwie Autos in Flammen auf und alles und es ist halt
die absolute Apokalypse für so eine Viertelstunde.
Und dann aber auf einmal...
Ist sozusagen alles gut, alle Menschen sind wieder bei Bewusstsein,
sind aber dann so ein kollektiver Geist.
Und die Serie, also muss ich erstmal vielleicht vorweg schicken,
gefällt mir wirklich außerordentlich gut.
Und zwar so sehr, dass ich nach dem Gucken der ersten Folge beschlossen habe,
direkt nochmal ein Apple TV Abo zu machen, weil ich wirklich wissen möchte, wie es da weitergeht.
weil die auch einen interessanten Ton einschlägt, weil die ist schon auf einer
Seite so sehr Sci-Fi und Mystery,
auf der anderen Seite aber irgendwie auch witzig und auch so gefilmt auf so
eine Art und Weise, die so ein bisschen was Humoristisches hat an und für sich
und ich würde jetzt sozusagen so eine Comp aufstellen,
also das ist so ein bisschen wie Lost trifft The Good Place.
Von der Tonalität, weil das ist nicht alles so wahnsinnig ernst gemeint,
das ist so ein bisschen mit so um Augen zwinkern und so.
Aber natürlich ist das Mystery halt schon knallhart. Also du erlebst das quasi
durch Carols Perspektive und fragst dich so ja, what the fuck einfach.
Weil dieser Collective Mind weiß halt auch alles über sie, weil ihre Partnerin,
die in der ersten Folge dann ums Leben kommt, ja auch infiziert war für einen
kurzen Moment und dementsprechend ihr ganzes Wissen über Carol auch in diesem
Hive Mind hochgeladen ist.
und es führt dann eben zu so wahnwitzigen Situationen, dass sie dann den Fernseher
anmacht und spricht dann irgendwer vom Führungsstab der Vereinigten Staaten
direkt zu ihr und sagt so, hey Carol, bitte ruf uns an unter dieser Nummer,
wir haben hier irgendwie, ja, wir möchten kurz mit dir reden und so und tut
mir leid, dass das jetzt alles so verwirrend ist für dich und alles und dann
auch unten werden dann so Textnachrichten für sie in so einem Live-Ticker eingeblendet
und so und sie denkt sich halt so, ja, what the fuck,
also was geht denn hier ab und das Interessante ist aber auch, dass dieser.
Dass diese Hive-Mind auch nicht bedrohlich ist gewissermaßen,
sondern einfach existiert.
Also es ist halt einfach da und hat jetzt sozusagen die Menschheit übernommen
und stellt jetzt aber keine akute Bedrohung für sie da.
Ganz im Gegenteil, er ist sogar ihr sehr wohlwollend und sehr freundlich gesinnt,
weil ihr tatsächlich jeder Wunsch so ein bisschen nicht von den Lippen abgelesen
wird, aber sie zumindest dann nur diese Nummer anrufen braucht und sagt,
hey, ich hätte gern dies oder jenes.
Und dann sind sofort irgendwelche Leute zur Stelle, die das dann für sie machen
oder ihr dabei helfen, irgendwelche Dinge zu machen und so.
Und das ist irgendwie ein total interessantes Setup, das mich tierisch gehuckt hat.
Phil
Das höre ich immer wieder. Und ich habe, wie gesagt, die erste Episode mir auch angeguckt.
Ja, ich reite darauf herum. Ich habe mir die zweite nicht angeguckt.
Nicht, weil es so scheiße ist, aber weil irgendwie vielleicht ist es auch wieder
an dem Hype mal wieder gescheitert.
Ich habe mir das angeguckt und es hat eine interessante, tatsächlich eine interessante Grundstory.
Ich werde auch nie wieder irgendwie
Donuts so sehen, wie ich sie vor der ersten Episode gesehen habe.
so, aber irgendwie so dieses das, was du auch gesagt hast, diese,
leicht humoristische Erzählung und dass da so ein auch für den Zuschauer ein
Sog entsteht, den man sich nicht entziehen kann, das habe ich zumindest aus
der ersten Episode noch nicht mitgenommen.
Vielleicht muss ich die zweite auch noch sehen und bin dann irgendwie hooked.
Micha
Aber das ist doch die erste ist doch auch schon witzig. Also irgendwie klar ist das halt krass.
Also ich finde es ja krass gemacht, wie sie durch diesen Moment der Infizierung so das miterlebt.
Und komplett hilflos ist, weil sie niemanden um Hilfe bitten kann,
weil ja alle infiziert sind so.
Aber da sind schon witzige Situationen drin einfach. Also wie sie so versucht,
mit der Situation klarzukommen.
Und auch das erste Mal, wo dieser, ja, nicht Stabschef, aber der Typ aus dem
Weißen Haus, dann über den Fernseher mit dir redet und dir das so erklärt.
Phil
Ja, stimmt.
Micha
Und du denkst dir so, wie absurd ist denn das gerade? Also das ist ja total bescheuert.
Phil
Das hatte für mich dann so etwas sehr Überkünstliches sozusagen.
Also nicht, dass es dieses Mystery hervorgerufen hat oder so ein,
okay, was passiert hier, das finde ich super interessant,
sondern so ein, dass das dann schon, also auch wie schnell sich das ausbreitete
oder wie die Menschen sich dann da verhalten, das ist dann alles irgendwie sehr
überhöht, hast du gesagt,
wirkt auf mich schon fast wie so eine Plastikwelt und ja.
Micha
Das hat mich am Anfang so ein bisschen verloren. ein bisschen artifiziell,
also wenn du jetzt wirklich da reingehst und der Meinung bist, okay, Science Fiction
Science Fiction und Mystery muss aussehen wie Science Fiction und Mystery und
da muss sich auch jeder verhalten wie Science Fiction und Mystery,
dann ist das wahrscheinlich nicht deine Show.
Aber wenn du offen bist für so… Wenn du offen bist.
Phil
Phil.
Micha
Ja, genau. Nicht so ein zugekniffener, verkappter Genre-Hasser.
Phil
Genau.
Micha
Genau, wenn du so ein bisschen offen bist dafür, dass eine Show halt auch ein
bisschen eine andere Tonalität einschlägt, als man es vielleicht gewohnt ist,
dann ist man hier, glaube ich, auch sehr gut aufgehoben.
Also ich finde diese Mischung, ich habe ein paar Mal tatsächlich laut losgelacht
bei ein paar Sachen, wo ich so dachte, ja guck mal, wie bescheuert ist denn das?
Aber halt gleichzeitig auch so, man kann das so nachfühlen.
Also was die Show halt sehr gut macht, die lässt sich halt für viele Dinge sehr
viel Zeit, aber die gibt einem dadurch halt auch die Möglichkeit,
das nachzufühlen, wie Carol sich fühlt.
Und auch darüber nachzudenken, was würde ich jetzt eigentlich machen?
Also was wäre jetzt mein nächster Schritt und so?
Und ich finde es ganz witzig, weil die Show...
Ich hatte das Gefühl, okay, ja, jetzt ist das neue Mystery, dass jetzt irgendwie
noch zwölf andere Personen da irgendwie existieren, die halt irgendwie nicht infiziert sind und so.
Und ich dachte, jetzt halten die sich halt zwölf Staffeln irgendwie damit auf,
aufzudecken, wer jetzt die anderen Personen sind und so.
Und das wäre dann so alles so sehr Lost-mäßig, wie gesagt.
Aber nee, gar nicht. Pustekuchen. Direkt in der zweiten oder dritten Folge geht
sofort daran, so ja, wer sind jetzt eigentlich die anderen Personen?
Und das wird dann sofort, also zum großen Teil nicht alle Personen,
aber wird dann gleich so.
Und ich habe mir so, ach krass, das ist ja interessant. Das ist ja ganz anders,
als ich erwartet hätte, dass die Show das jetzt macht.
Sondern die Show hat mich auf einer narrativen Ebene immer so überrascht,
wo ich so dachte, ach krass, das, wo ich so jetzt dachte, dass die Show sich
jetzt so ewig damit aufhalten wird und so Pseudomysteries einfach zu schaffen. Also ich glaube so, J.J.
Abrams hat mich einfach ruiniert fürs Fernsehen, macht die Show halt gar nicht,
sondern die Show gibt eigentlich direkt ganz viele Antworten,
aber ganz vieles, also da wo neue Antworten sind, sind doch dann häufig neue Fragen und so.
Also das finde ich schon interessant und...
Was im Zuge dessen halt auch entsteht, ist so eine Vielschichtigkeit an Interpretationsmöglichkeiten,
weil ich glaube, diese Show erfährt gerade so einen Hype oder so eine Resonanz
einfach auch mit vielen Leuten,
weil die so gut in die heutige Zeit passt.
Weil wir ja heutzutage durch Social Media eigentlich auch, obwohl wir irgendwie
alle miteinander verbunden sind, ja auch eine Entfremdung erfahren.
Also wir reden ja gar nicht mehr miteinander und wir sehen das Individuum auch
gar nicht, sondern wir sehen Leute nur noch in Demokraten oder Republikaner
oder rechts oder links oder woke oder nicht woke und so.
Und alles ist so Hive-Mind-mäßig auf Social Media irgendwie sind alle verbunden,
aber eigentlich gibt es auch gar keine Individualität mehr so oder das Thema
künstliche Intelligenz spielt da irgendwie auch rein.
Also was, wenn es so ein Hive-Mind gibt, den wir ja jetzt, wie gesagt,
so in Form von irgendwie Chat-GPT oder was auch immer, ja auch irgendwie haben,
der alles über uns weiß und alles kennt und alle unsere Bedürfnisse kennt.
Wie ist das eigentlich? Fühlen wir uns dann eigentlich noch wohl in unserer
Umgebung oder ist das dann irgendwie auch zu viel und so?
Und ich finde es immer witzig, weil bei jeder neuen Episode,
die ich so gesehen habe, hatte ich so das Gefühl, ja stimmt,
das ist auch irgendwie ein Deutungsansatz,
der in der heutigen Zeit irgendwie, ja, was hergibt und so.
Also ich glaube, dass die Show vor ein paar Jahren nicht so gut funktioniert
hätte, wie es heute der Fall ist irgendwie.
Also sie passt halt sehr gut in die Zeit.
Phil
Okay. Vielleicht sorge ich dann doch noch dafür, dass ich Episode 2 gesehen kann.
Micha
Ja, mach dir mal für so einen Monat, mach dir mal so ein Abo.
Es sind Standaufnahmen. Jetzt sind, glaube ich, fünf Folgen raus.
Ich glaube, zehn oder acht sind es dann wahrscheinlich. Also ich bin hooked.
Phil
Ja, das war dann halt einfach, hey,
du hast hier Apple TV und hast da auch Interesse, was wollen wir machen?
Wir haben uns seit Monaten nicht gesehen. Was machen wir? Lass mal Film gucken.
Nein, so schlimm war es dann auch wieder nicht. Aber tatsächlich so, ach.
Micha
Wer sind wir?
Phil
Kumpel, Kumpel hier in Berlin.
Micha
Ach so, ah, okay.
Phil
Ja, ganz genau. So sieht es aus. Ja, ganz genau. Ihr, du hast Apple TV.
Ja, dann lass mal gucken. Pluribus, ja. Klingt auch ganz interessant.
Wenn wir was gemeinsam geguckt.
Micha
Ah, ja, ja. Okay, das ist schön.
Ja, also...
Phil
Ist ja auch ein schöner Aufschlag. Ich muss mal wieder bei die Apple TV gucken.
Lass uns nochmal treffen.
Micha
Ja, weil du hast ja auch Severance nicht gesehen, oder?
Phil
Ja, korrekt.
Micha
Ja, siehst du, das ist doch die ideale Gelegenheit.
Phil
Ah, okay.
Micha
Da hast du vielleicht zwei Fliegen mit einer Klappe. Kannst du nochmal Severance mitnehmen.
Phil
So können Freundschaften auch wieder aufleben.
Micha
Eben, genau. Thanks, Apple TV.
Phil
Genau.
Micha
Ja,
eine Sache wollte ich noch auch anmerken zu der Show, die mir gerade noch einfällt,
also Production Value, hatte ich ja schon erzählt, finde ich relativ hoch,
also so wie die Show gefilmt ist und was man da so zu sehen bekommt und so,
krass, da haben die jetzt nicht gegeizt.
Also die zweite Folge fängt auch total interessant an, irgendwo so in Nordafrika,
glaube ich, und so, also komplett ohne Kontext auch.
Und du hast dann auch so totalen, wie halt so irgendwie die Städte auch so im
Rauch untergehen und bla und totales Chaos auf den Straßen über Meilen und so.
und ich denke mir so, okay, krass, das irgendwie, also hat schon Production
Value die Show, aber was ich auch interessant finde ist, wie die Show das macht
mit Vor- und Rückblenden,
weil das ist in der Pilotfolge ja auch oder Vorblenden vielleicht nicht,
aber Rückblenden zumindest, weil du hast ja diesen Countdown immer wieder eingeblendet
und ich habe mich da so sehr erinnert gefühlt an Three-Body-Problem,
nur dass es bei Three-Body-Problem für mich irgendwie nicht so richtig funktioniert
hat, ich fand es eher so, ja, okay, aufgesetzt und irgendwie Ich weiß nicht,
ich habe das Gefühl, Pluribus ist so ein bisschen die Show, die Three-Body-Problem gern gewesen wäre.
Und cool gemacht, weil dieser Countdown an manchen Stellen vorwärts läuft oder
an manchen Stellen rückwärts und dir das sofort eine Einschätzung dafür gibt,
ah, ist das vor oder nach dem Takeover so,
weil der Nullpunkt in der Show ist sozusagen der Takeover und dann in einer
Folge, ich glaube die dritte, die fängt dann an mit so 3000 noch was Tage oder
nicht, so viele waren es nicht,
aber irgendwie so, keine Ahnung, 900 Tage vorher so.
Und dann ist das gleich so cool, weil es dann nicht so da steht,
sondern der Countdown dann rückwärts läuft und du weißt, ah,
okay, dann muss das ja offensichtlich eine Rückblende sein, wo dann suggeriert
wird, ah, okay, das war jetzt irgendwie vor drei Jahren so.
Also das fand ich irgendwie war auch eine Kleinigkeit.
Phil
Die mich aber glücklich gemacht hat. Auch das fehlt mir. So, hier die Serie.
Micha
Wie bist du, das fehlt mir?
Phil
Was heißt hier? Three Body Problem. Genau, ja.
Micha
Hast du nicht geschaut?
Phil
Nein.
Micha
Ja, lass, lass, lass. Ja, nee, wirklich.
Also, es ist so eine Show, also, ich fieberde jetzt der neuen Staffel auch so null entgegen.
Also, irgendwie, das war so das große Ding irgendwie, aber irgendwie habe ich
so geschaut und war so, ja,
Okay, ambitioniert, aber irgendwie huckt es gar nicht. Und Pluribus finde ich direkt gehuckt.
Vor allem, weil du halt auch so eine Person hast. Weißt du, das eine Person, der du nur folgen musst.
Das sind nicht irgendwie so 20 Erzählstränge, sondern du bist direkt fokussiert
auf Carol und wirst direkt so an die Hand genommen, wie es so einer Person in
so einer Situation eigentlich hier geht.
Phil
Wie viele Episoden hast du jetzt gesehen?
Micha
Fünf.
Phil
Fünf. Ja, gut, okay. Ich wollte gerade so reinbringen, kann natürlich auch kippen,
weil dann natürlich vielleicht die Geschichte oder auch der Erziehungsstrang
einer Person auserzählt ist irgendwann.
Micha
Ja, kann schon, aber ich habe das Gefühl, da gibt es noch massig aufzuarbeiten irgendwie.
Und wie das so aufgebaut wird jetzt und so.
Interessant aber eben auch mit den anderen Leuten, das fand ich auch ganz cool,
weil die kommen relativ schnell zur Sache und da wird dann in der zweiten oder
dritten Folge so ein Treffen organisiert mit den anderen Leuten,
die auch nicht infiziert waren.
und dann ganz witzig zu sehen, wie das jeder so anders annimmt.
Also weil Carol stellt sich ja total dagegen und ist so, ja,
was soll die Scheiße so? Ist ja total kacke.
Und dann gibt es auch so einen anderen, so einen Player, der dann quasi so,
nee, ist doch geil, ich kann mit allen Frauen sprechen.
Und mir wird jeder Wunsch von den Lippen abgelesen und jetzt bin ich hierher
geflogen mit der Air Force One. So super.
Und ich denke, stimmt. Genau, so ein Lebemann. Stimmt, kann man machen.
Also ich kann mir auch vorstellen, dass für manche diese Situation vielleicht
auch nicht so kacke ist, wie für Carol, die halt gerade ihre Partnerin aufgrund dessen verloren hat.
Also irgendwie auch witzig. Und dann gab es noch so eine andere Frau,
die irgendwie das schon akzeptiert und so, aber dann für sie so das Wichtigste
ist, ah ja gut, okay, mein Mann und mein Sohn sind am Leben,
dann machen wir das jetzt so.
Dann ist die Familie jetzt halt anders.
Also ganz, ganz witzig, wie so eben ganz unterschiedlicher Umgang mit der Situation ist und so.
Ja, also ich kann es bedingungslos empfehlen, muss ich sagen.
Phil
Bedingungslos?
Micha
Ja, ich bin wirklich hooked. Ich finde es mega geil. Ich habe mega Bock, das weiterzugucken.
Ja, und wie gesagt, vom Breaking Bad-Schöpfer und X-Files-Produzenten und so,
das ist schon ein Prädikat, sage ich mal.
Phil
Ja, und das merkt man.
Micha
Ja, ja.
Pluribus auf Apple TV.
Phil
Ich weiß nicht, wie ich jetzt die Überleitung machen sollte,
denn ich komme zu einem sehr ernsten Thema.
Micha
Coal Hats?
Phil
Nein, noch nicht. Okay.
Micha
Moment mal, was ist das denn? Du hast vier Filme hier, oder was?
Phil
Du hast drei Filme und eine Serie.
Micha
Andy ist nicht dabei.
Phil
Ich habe kein Land für niemand gesehen. Schon was davon gehört?
Insbesondere Also so in der linken alternativen Woken-Bubble hier in Deutschland
gerade richtig angesagt.
Micha
Deine ganzen Anarchofreunde.
Phil
Ja, ganz genau.
Micha
Philipp hier direkt am 1. Mai Backsteine werfen. Ja, ja, kenn dich doch.
Phil
Hast du mitbekommen, das Zentrum für politische Schönheit hat jetzt ja vor der
CDU-Zentrale so ein Walter-Lübcke-Statue hingebaut. Und ich feiere es ja richtig hart.
Micha
Okay, ne.
Phil
Ja, ja, ganz genau. Die haben da gesagt, okay, wir stellen jetzt einfach mal
ein Gedenken an Walter Lübcke, der ja von einem AfD-Sympathisanten erschossen wurde, ermordet wurde.
Einfach vor die CDU-Parteizentrale, um den, und das sogar in einen geschützten
Bereich, um dann einfach da CDU auch mal klarzumachen, also auch begreifbar
zu machen, dass die Brandmauer, wie sie immer so schön heißt,
aufrechterhalten werden muss.
und sie daran zu erinnern, was halt passiert, wenn man zu sehr kuschelt oder
zu sehr mit der AfD sympathisiert, weil sie haben auch aus ihrer eigenen Dings,
aus ihrer eigenen Reihe Menschen verloren.
Und ich bin jetzt sehr gespannt, wie das jetzt da vor der CDU-Parteizentrale
weitergeht, weil jetzt steht da eine echte Statue und will die CDU jetzt diese
Walter-Lübcke- Statue abreißen, wegreißen lassen?
Also ganz, ganz toll gemacht, wieder vom Zentrum für politische Schönheit.
Die haben ja sowieso immer ganz tolle Ideen.
Darauf wollte ich aber nicht hinaus, aber wir sind in einer fast ähnlichen Richtung.
Kein Land für niemand oder Tagline Abschottung eines Einwanderungslandes.
Es ist eine Doku über Deutschland.
Eine Doku, die jetzt auch gerade so ziemlich einschlägt, weil sie so als Auffänger nimmt,
dass jetzt ja gerade so 2025 der Bundestag auch unterstützt von der AfD tatsächlich
so die weitestgehende Schließung der deutschen Grenzen vorgesehen hat zumindest.
Und wir uns jetzt natürlich generell in so einer Zeit befinden,
dass die europäischen Außengrenzen auch immer mehr verteidigt werden,
geschlossen werden und so etwas.
Und die Doku zeigt dann so die Arbeit von Sea-Watch und anderen Flüchtlingsorganisationen,
wie sie irgendwie versuchen, die Menschen, wenn sie übers Mittelmeer kommen
und dann teilweise ja von.
Von Drittnationen wieder abge, wie heißt das hier, Pushback betrieben werden,
sodass sie gar nicht an das europäische Fest...
Micha
Abgeschoben.
Phil
Ja, dass sie gar nicht, also dass sie bei ihrem über, über, bei ihrem,
ich komme gerade nicht auf den Begriff,
bei dem Fluchtversuch sozusagen nach Deutschland, äh nach Europa hinein,
kommen sie über das Mittelmeer und dann, ich glaube es,
die dann sie einfach dann auf dem offenen Meer angreifen sozusagen und über
die, und diese Flüchtlings Schlauchboote bedrohen, damit sie bloß nicht weiter schippern, sozusagen.
Und Sea-Watch ist ja zum Beispiel eine Organisation, die sich sehr dafür einsetzt,
genau solche total überfüllten Schlepperboote zu finden und am Ende dann die
Menschen da drinnen zu retten und irgendwie erstmal überleben zu lassen.
Und diese Doku zeigt dann halt auch dieses gesamte Spannungsfeld oder ja,
diese Anspannung, dass im Grunde das, Deutschland war mal so,
Einwanderungsland, wir leben irgendwie von Einwanderung und auch Europa hat
davon sehr partizipiert in den letzten Jahren, Jahrzehnten, auf einmal werden
die Grenzen immer dichter gemacht, die AfD halt sowieso voll auf dem,
Vormarsch und es werden halt dann auch Betroffene in irgendwelchen,
Flüchtlingslagern interviewt, sei es im Moria, sei es aber auch hier in Deutschland
und die sagen halt, ja, ich bin hier seit einem Jahr, ich will arbeiten,
ich bin qualifiziert und alles, aber seit einem Jahr warte ich da drauf,
ob ich Asyl bekomme oder nicht und so etwas.
Und ja, dieser Film rückt dann quasi diese gesamte Flüchtlingsdebatte und diese gesamte.
Diese Abgrenzung, die wir nicht nur in Deutschland, sondern in Europa erfahren,
echt mal so ins Spotlight.
Micha
Genau, weil das ist ja, also wollte ich gerade sagen, das ist ja nicht nur ein
deutsches Problem. Das ist ja ein europäisches, wenn nicht sogar weltweites.
Phil
Es ist tatsächlich so gesehen ein weltweites Problem. Das macht es ja so bitter.
Ja. Und wie gesagt, der Film hängt sich dann relativ tagesaktuell halt daran
auf, dass jetzt gerade in 2025 der Bundestag so sagte, ja, wir wollen jetzt
stärkere Grenzkontrollen, wir wollen nicht mehr Leute reinlassen.
Da sind natürlich auch ganz viele dieser Bundestagsreden, sind da Ausschnitte
drin und so etwas oder Interviewschnipsel oder so etwas von hohen Politikern,
auch von Ursula von der Leyen und so etwas.
Und das ist irgendwie beklemmend, das mal so auf knapp Stunde 45 runtergebrochen
zu sehen, in was für einer Situation wir uns da befinden.
Dass da einfach mal, gar nicht mal so Sensationslüstern sozusagen,
sondern einfach wirklich mal ganz nüchtern, da man bei Sea-Watch dabei ist und
einfach mal sieht, wie sie diese Menschen retten.
Und dann siehst du da, wie sie dort eben an so ein großes Schlauchboot kommen
und dann dort in diesem Boot stehen.
Und sie haben zwar es geblurrt, aber du siehst, dass sie da in drei,
vier Leichen stehen, weil die einfach bereits auf diesem Boot gestorben sind.
Und andere schaffen es dann gerade
noch. Oder wie gesagt, dann diese Flüchtlingslage, das ist alles sehr...
Uff, aber vielleicht auch irgendwie sehr wichtig.
Micha
Ein viel-good-Movie sozusagen.
Phil
Yes, vielleicht auch mal ganz gut, dass so jetzt aus einer deutschen Sicht sozusagen,
das ist auch ein Film, der aus Deutschland kommt, also schon mit so einem deutschen
Fokus, deswegen auch die Tagline Abschottung eines Einwanderungslandes,
das mal so als Zeitzeugen, als Momentum, als ein Werk der aktuellen Lage sozusagen,
dann mal produziert zu haben, das ist gar nicht mal so schlecht, glaube ich.
Micha
Wenn du sagst, so nüchtern und so. Ich meine, so nüchtern wird es ja nicht sein.
Also es ist ja bestimmt schon eine Tendenz drin.
Also weil der Film geht ja bestimmt nicht darauf ein, warum das stattfindet,
warum es diese Abstottung gibt.
Und dass es da ja sozusagen Gründe gibt, ob die jetzt richtig oder nicht richtig
sind, ist ja was anderes.
Aber wird das abgebildet in dem Film? Wahrscheinlich ja weniger, oder?
Phil
Tatsächlich weniger. Also natürlich nimmt er das mit hinein und zeigt so ein bisschen auf,
dass es da, also er nimmt die Welle der AfD sozusagen auf und extrapoliert von
da vieles dann hoch. Okay.
Micha
Ja, ach, schwieriges Thema, ne? Schwieriges Thema, komplexes Thema vor allem auch.
Phil
Richtig, richtig. Aber wie gesagt, als Dokument der aktuellen Zeit mal so zusammengefasst,
so die verschiedenen Blickwinkel und Spannungswinkel und Spannungsfelder und
ja, wo jetzt diese Konflikte tatsächlich politisch und gesellschaftlich liegen,
das einfach mal so zu sehen ist.
Glaube ich gar nicht mal so schlecht, um da dann eine Diskussion und ein Forum
zum Austausch irgendwie zu generieren sozusagen.
Und deswegen tourt dieser Film jetzt auch wie verrückt durch,
also wirklich durch die Kinos.
Das erfährt jetzt nicht so ein klassisches Kino-Release, sondern die sind schon
seit Monaten irgendwo immer wieder mal in Kinos.
ist dann erst mal der Flüchtlingsrat dabei, Sea-Watch ist dabei und weiß ich
nicht alles, die dann auch so zu Podiumsdiskussionen da sind und so entsteht,
wie gesagt, ist da gerade so ein,
Hype, will ich jetzt nicht sagen, das klingt jetzt ein bisschen übertrieben
und nach TikTok, aber so eine Welle der Aufmerksamkeit.
Micha
Genau, ja, genau, so eine Medienaufmerksamkeit.
Phil
Ja, ja. Lohnt sich.
Micha
Sorry, ich klimper hier gerade ein bisschen.
Phil
Ja, ganz genau, ich wollte gerade fragen.
Micha
Was gibt es denn?
Phil
Ich habe gerade auch schon so gehört, hast du eine Induktionsherde angemacht
oder Mikrowelle oder so?
Micha
Nee, habe ich nicht.
Phil
Nee, nein. Nebenbei, jetzt fängt er gleich an, hier zu zisseln und sowas.
Das ist der Mund hat er jetzt auch schon voll, ganz genau.
Micha
Ach, das meintest du, hier, das hier, ne?
Phil
Ja, ganz genau, ja, ganz genau.
Micha
Ja, ja. Nee, das war meine Dunstabzugshaube.
Phil
Natürlich, die Dunstabzugshaube. Ich habe noch so eine schöne Dunstabzugshaube,
wo ich einfach einen Schalter umlege und das macht so klack.
Und bei dir, bip, bip, alles digital. Ja, ja, der Falle her. Alles digital, genau.
Micha
Da sage ich nur, hier, Dingsbums, mach die Dunstabzugshaube an. Ja.
Phil
Aber ich habe was von Dramaturgie erzählt und so etwas. Die Fallhöhe ist hoch
und ich nehme sie trotzdem mit. Ich habe Coneheads gesehen.
Micha
Okay, nice. Nicer Übergang.
Phil
Und ich meine, das würde einem auch ohne, dass man vorher kein Land für niemand
gesehen hat, auffallen.
Aber Coneheads ist tatsächlich irgendwo auch eine interessante...
Micha
Richtungsdrama.
Phil
Ja, eine interessante Erzählung über Menschen, die sich integrieren wollen und
es nicht dürfen und gejagt werden und so etwas. Und ich habe früher mal als
kleiner Pimpf-Cone-Heads gesehen und fand diese Idee ganz lustig.
Da geht es ja darum, dass halt Aliens auf die Erde kommen und die haben so sehr
hohe Köpfe, die so aussehen wie so Kegel.
Also so kegelförmige Köpfe, die vor oben spitz zulaufen.
Im Grunde fast wie so eine Pistolenkugel, so vorne spitz zulaufend, nur halt als Kopf.
Micha
Wie ein Buttplug.
Phil
Zum Beispiel.
Sagen wir es jetzt. Und die landen auf der Erde und wollen dann,
ja, eigentlich diesem Planeten unterwerfen. Das ist eigentlich deren Grundintention.
Zugleich werden sie aber auch von der US Air Force entdeckt und werden dann
tatsächlich von einer Einwanderungsbehörde verfolgt.
Und die Coneheads versuchen sich dann tatsächlich doch so gut wie möglich in
irgendeiner Form in die Gesellschaft zu integrieren, versuchen irgendwo mitzuarbeiten,
versuchen irgendwo Geld zu verdienen, einen Mehrwert für die Gesellschaft zu
bringen und es werden ihnen dann dauernd in irgendeiner Form Steine in den Weg geworfen.
Das ist natürlich alles auf so einer gewissen humoristischen Art und Weise,
aber ich habe, wie gesagt, kein Land für niemand und dann Coneheads quasi hintereinander gesehen.
Micha
Double Feature.
Phil
Genau, wenn du dann so rauskommst, so Flüchtlingsprobleme und so etwas und dann
guckst du das und du siehst da so Menschen, wie sie auf die Erde kommen,
versuchen auch irgendwie zu überleben und,
Gutes zu tun und Vertrauen zu erwecken und das Einzige, was dann die Staatsmacht
tut, ist sie zu verfolgen und irgendwie ihr Leben zu malträtieren.
Das hat irgendwie so einen Punkt bei mir getroffen.
Abseits davon muss ich aber sagen, also ich hatte die,
den Film deutlich, deutlich besser in Erinnerung.
Ich glaube, es ist eine Komödie. Den Aykroyd in der Hauptrolle.
Er spielt dann halt den Familienvater Conehead.
Micha
Achso, die heißen auch so.
Phil
Ja, ja, ganz genau. Also die haben dann verschiedene Namen und dann,
kommen dann sozusagen in der Gesellschaft an, indem sie sich die Namen Conehead
geben, nachdem sie sich irgendwie Identitäten kaufen und dann irgendwelche französischen
Geschichten haben sollen.
Angeblich ist es dann so, dass sich das alles irgendwann mal ein bisschen nivelliert
und die irgendwie ankommen und sie geben sich dann selber den Namen Conehead
und sagen wir dann Belda Conehead und Primate Conehead als Frau.
Und die bekommen, da ist dann das Nächste, die bekommen dann natürlich auf der
Erde dann noch ein Kind, was dann quasi auch ein Erdkind ist.
Also in diesem Land, in den USA, auf der Erde geboren.
Das bringt natürlich nochmal ganz andere Probleme damit sich,
wenn es dann irgendwann heißt, so wir könnten jetzt wieder zurück in unsere
Ursprungsgalaxie, dann sagt die Tochter, nee, will ich nicht. So, also...
Ich überinterpretiere jetzt, krass, aber da ist echt so ein halbes Migrationsthema mit drin.
Micha
Hatt ich auch nicht gedacht, dass wir da jetzt die Brücke machen.
Phil
Ja, ansonsten, glaube ich, lohnt sich der Film rein von dem Unterhaltungsbereich nicht besonders.
Micha
5,5 auf IMDb.
Phil
Ja, kaum lustig und zumindest nicht cringe gealtert, aber so das,
was 1993 lustig war, ist heute dann irgendwie auch nicht mehr lustig.
Also in einer Szene siehst du, dass Belda Conehead, also Dan Aykroyd,
wie irgendwie drei Bauchnebel hat und das ist lustig.
Oder der ist dann mal beim Zahnarzt und der Zahnarzt sagt, jetzt machen sie
mal den Mund auf und dann guckt der Zahnarzt mit dem Spiegel.
Spiegel rein und oh mein Gott, Bella Cohn hat drei Zahnreihen und das ist lustig.
Und dann machen sie mal den Mund auf und dann macht er den Mund richtig weit
auf, so richtig mit einem schlechten CGI Face-Morph-Effekt.
Dann wird dann so quasi der Mund ganz groß aufgemacht und das soll dann auch
lustig sein. Und du guckst das und denkst so, oh,
lame irgendwie. So, aber aus Nostalgie, weil ich das früher gut fand,
aber natürlich noch überhaupt nicht verstanden habe, habe ich es jetzt durchgezogen.
Kann jetzt sagen, ich habe auch Korn jetzt mal zu Ende geguckt,
aber in Summe waren es dann doch lange 87 Minuten.
Micha
Das soll auch was heißen. Lange 87 Minuten.
War ja mal im Ursprung, so wie ich das hier jetzt kurz erlesen habe,
ein Saturday Night Live Sketch, der dann zu einem Film gemacht wurde.
Phil
Und ganz viele zeitgenössische Filmkritiker haben dann auch so gesagt,
okay, das funktioniert halt nicht.
Die Sketches sind cool, die Sketches sind lustig, aber es funktioniert halt nicht.
Die Grundidee von Conehead, sie sind auch sehr steif sozusagen in ihrem Auftreten,
die bewegen sich nicht so ganz organisch, sondern fast ein bisschen roboterartig,
sehr, sehr zackige Bewegung,
dann nutzen sie sehr, sehr, sehr komische Begriffe,
zum Beispiel Oder ein Chlorophyll-Halmstutzer, sagen sie, anstatt Rasenmäher.
Oder ich mache dir jetzt mal ein gepresstes Formfleisch aus Resten von Tierkadavern.
Damit meinten sie dann ein Toastschinken und so etwas. Und das ist dann vielleicht auch lustig.
Micha
Aber das klingt ein bisschen wie so deutsche Synchro.
Phil
Ja, das ist jetzt auch so. Aber das ist in Deutschland 11.
Micha
Also ich weiß nicht, wie das im Original ist.
Phil
Das hat gut geklappt. Also ich
habe es im Original gesehen und tatsächlich ist das im Original auch so.
Also auch zum Beispiel mit diesem Chlorophyll-Halmstutzer, das ist quasi eins
zu eins im Englischen auch so.
Ich komme jetzt nicht exakt auf den Begriff, aber ja. Und so zieht sich das
dann so durch. und dadurch sind die so ein bisschen, wie gesagt,
so ein bisschen besonders und so.
Vielleicht funktioniert das als Sketch super, aber in quasi 90-Minuten-Filmen...
Da kommen bei mir wieder so Stromberg-Vibes hoch. Ich finde ja Stromberg in
einer kurzen Episode, finde ich ja lustig.
Als gesamten Film, damit schätze ich wieder die halbe Nation auf mich.
Gerade angesichts dessen, dass jetzt der Papa wieder ins Kino kommt.
Ich mag die langen Filme nicht. Oder den langen Film.
Micha
Den zweiten kenn ich ja noch nicht. Den ersten Film fand ich irgendwie witzig,
aber ich habe den jetzt auch länger her nicht mehr gesehen.
Ich werde mir ja demnächst den zweiten Mal angucken, aber ich ahne Schlimmes.
Irgendwie die ganzen Trailer und das Ganze, was so gerade so an Werbung dafür
und so passiert. Da denke ich mir so, uff.
Phil
McDonalds macht eine eigene Marketingkampagne.
Micha
Genau, ja. Und dann war bei TV Total noch so ein längeres, auch Einbindung und so.
Ach, ach. Das ist alles so ein bisschen eine Parodie von sich selbst mittlerweile.
Aber gut, mal gucken. Vielleicht überrascht mich der Film ja doch.
Und ich sitze dann hier und sage, Leute, Stromberg's back.
Als wären die weggegangen.
Phil
Alte 2014. Ja, zehn Jahre ist das der Elf.
Micha
Zehn Jahre, ja. Und die Serie halt dann nochmal zehn Jahre, ne?
Phil
Stimmt, ja.
Micha
Also 20 Jahre mittlerweile.
Phil
Ja, wobei die Serie, ich sehe das gerade, die endete 2012. Die startete 2004, muss man sagen.
Micha
Ja, eben, genau.
Phil
Genau, aber sie endete auf 2012. Das heißt, je nachdem.
Micha
Wo man jetzt… 2004, ne? 2004 ist ja fast die 90er.
Ich meine, 2004 ist so weit weg von unserer Lebensrealität. Ich meine,
2004 gab es ja noch nicht mal Social Media, glaube ich. Geschweige denn iPhone.
Phil
Ich wollte gerade sagen, das ist ja immer so der Benchmark, wo ich dann auch
innerlich so kollabiere.
2007 gab es das erste iPhone. Man kann sich das gar nicht vorstellen.
Micha
Ja, ja, eben, genau, davor war die Welt wirklich anders. For better or for worse.
Naja.
Phil
Ja.
Micha
Da sind wir jetzt.
Phil
Ja, da stehen wir nun und müssen durch. Ja gut.
Micha
Was machen wir zuerst mal? Ich habe noch zwei Sachen dabei. Einen haben wir
zusammengesehen, den anderen nicht.
Phil
Dann mach den, den wir nicht zusammengesehen haben, denn dann könnten wir potenziell
unsere Gäste und Gästinnen verabschieden.
Micha
Ach, und mit Spoiler-Talk dann?
Phil
Weil ich glaube, wir können diesen Film, wir können, jetzt können wir es nochmal
nennen, Bugonia, nicht spoilerfrei besprechen.
Micha
Das stimmt. Ja gut, dann erzähle ich erst nochmal was über was anderes.
Und dann reden wir über Bogonia noch.
Also, ich habe gesehen Wake Up Dead Man.
Oder auch A Knives Out Mystery, Teil 3. Genau, ist der dritte Teil in der Knives
Out-Reihe, die ja jetzt seit, wann kam denn der erste raus? 2018?
Phil
Auch lange Zeit.
Micha
Auch schon wieder eine Weile her, ja. Von Rian Johnson mit Daniel Craig in der
Hauptrolle, der den Detektiv-Ermittler Benoit Blanc spielt und dann eben zu so,
Morddelikten hinzugezogen wird, um aufzuklären, okay, wie ist die Person jetzt
eigentlich über die Wuppa gegangen.
Ja, und das Ganze ist halt ein megaklassisches Whodunit.
Wie hieß diese Reihe noch? Die ganz klassische hier mit Hercule Poirot oder so. Genau, weiß schon.
Genau, also sehr klassisches Whodunit und so. Knives Out habt ihr hoffentlich gesehen.
Glass Onion habt ihr hoffentlich gesehen. Und jetzt eben Wake Up Dead Man,
der dritte Teil in der Reihe.
Und ich muss ja sagen, ich mochte ja Knives Out durchaus sehr gern,
weil das irgendwie so was Neues, was Frisches war.
Glass Onion hat mich komplett geflasht, fand ich mega geil, hab mich also weggeschmissen
teilweise, hab den total genossen, war total drin.
Und jetzt muss ich aber leider sagen, hat mich Wake Up Dead Man ein bisschen,
enttäuscht zurückgelassen.
Ja, also ich weiß nicht genau, woran es liegt, irgendwie kam ich da schwierig rein.
Phil
Ja, was muss Craig denn rausfinden überhaupt? Was ist denn passiert?
Micha
Ach so, ja genau, also es passiert Folgendes, es gibt da so eine Gemeinde irgendwie,
so eine Kirche, die geleitet wird von so einem Priester, der sich gern mit Monsignore
angesprochen sehen möchte, gespielt von Josh Brolin.
Und dann wird dann so ein junger Priester dahin geschickt, um da irgendwie,
weiß ich gar nicht, um diese Gemeinde, glaube ich, wieder so ein bisschen ins
Lot zu rücken, weil dieser Priester, der da schon alteingesessen ist,
der wird da irgendwie kritisch beäugt von der Kirche und man möchte diesen jungen Priester hinschicken,
damit er da ein bisschen neuen Wind reinbringt und so und perspektivisch vielleicht
dann diese Gemeinde auch weiterführen kann und übernehmen kann.
Und dieser alteingesessene Priester, der geht dann irgendwann über die Wupper,
einfach von hinten erdeucht in einer Situation, wo eigentlich niemand hinter
ihm hätte stehen können auch.
Also quasi das perfekte Verbrechen, weil man gar keinen Ansatzpunkt hat oder
gar keinen Anhaltspunkt, wie dieses Verbrechen überhaupt vonstatten hätte gehen können.
Und natürlich, wie auch bei den anderen Knives-Out-Filmen, hast du ein buntes
Potpourri an komischen Charakteren, die alle irgendwie ein Motiv hätten und
alle irgendwie komisch sind auf ihre eigene Art und Weise.
Also in dem Film spielen mit Andrew Scott, na, wie heißt er noch,
Jeremy Renner, Mila Kunis spielt mit, wobei sie spielt da so einen Sheriff, Glenn Close.
Ach, ich vergesse jetzt bestimmt ganz viele so, aber Kerry Washington,
ja, also ein buntes, ja, Potpourri, wie gesagt, an Charakteren.
Aber obwohl der nicht länger ist als die anderen Teile, ich habe extra nochmal
nachgeschaut, hat er sich für mich irgendwie, hat da irgendwie die Energie gefehlt.
Ich weiß nicht, also ich habe jetzt sehr viele Kritiken gelesen,
die alle meinen, das wäre irgendwie der Beste der Reihe.
Vielleicht hat für mich auch einfach das Setting nicht so ganz funktioniert
oder so, aber ich war so, hm...
irgendwie, weiß nicht, ich fand, Glass Onion hat mir einfach visuell gefallen.
Phil
Der war schon pompös, das stimmt schon.
Micha
Ja, ne, genau. Und der war auch so, ich fand, der hat dieses Corona-Thema irgendwie
ganz witzig mit aufgearbeitet, also nicht aufgearbeitet, aber so mit verwurstelt irgendwie.
Und dieses Setting mit diesem reichen Tech-Millionär und so,
das war alles irgendwie, weiß ich nicht, hat sich irgendwie so noch viel gut ein Movie angefühlt.
Und bei dem hatte ich irgendwie nicht so ganz das Gefühl und irgendwie hatte
ich auch so das Gefühl, ich konnte das nicht so richtig nachvollziehen,
wie Daniel Craig jetzt eigentlich so zu seinen ganzen Schlüssen manchmal gekommen ist und so und naja,
Naja, hm.
Phil
Wenn man jetzt...
Micha
Schlecht ist er nicht, aber, also das möchte ich kurz noch sagen.
Phil
Genau, also wenn man ihn jetzt mal zur Relation zum Ersten setzt,
den du ja auch ziemlich gut fandest.
Micha
Ja, fand ich den Ersten, glaube ich, ein bisschen besser.
Phil
Okay, also tatsächlich dritter Teil, schlechtester Teil.
Micha
Würde ich so auf meiner Skala erstmal verbuchen.
Phil
Trotz alledem aber sehenswert, höre ich raus.
Micha
Kann man sich angucken.
Phil
Unterhaltsam, selbstironisch und lustig ist er wahrscheinlich auch weiterhin noch.
Micha
Ja, durchaus, genau. Also da sind auch viele, ein paar Gags drin, die sind ganz witzig.
Ich muss auch sagen, ich mag diesen Schauspieler, ich weiß nicht, wie er heißt jetzt.
Der hat auch in Challengers mitgespielt.
Ach komm, ich gucke den kurz nach. Oder du hast die vielleicht auf, die...
Phil
Ja, ich habe, das kriege ich mal ganz schnell raus. Ich reiche das nach.
Micha
Na gut, okay. Auf jeden Fall fand ich den, komm, ich gucke auch gerade nach.
Hier, ah ja, Josh, Josh O'Connor, ja.
Josh O'Connor, der spielt den jungen Priester. Und ist einfach ein wahnsinnig sympathischer Typ.
Also so Adam Sandler, nicht Adam Sandler, Adam Driver-mäßig irgendwie kommt der rüber.
Und der hat auch in Challengers mitgespielt, wo ich ihn mega cool fand und so.
Also das ist schon cool von der Besetzung und so vom Humor und so.
Ja, aber irgendwie so die anderen Charaktere, da war irgendwie so ein bisschen
wenig draus gemacht. Ich weiß nicht, Mila Kunis irgendwie ein bisschen auf den Sack gegangen.
Irgendwie, ja, da wäre irgendwie noch ein bisschen mehr Tiefe drin gewesen.
Ich habe mich auch gefragt, so bei Andrew Scotts Charakter eigentlich,
warum ist das jetzt wichtig, dass er Sci-Fi-Autor ist? Was ist seine Motivation?
Was ist das eigentlich für ein Typ? Also da, ja, ich weiß nicht.
Irgendwie haben die anderen Filme, ich kann es nicht richtig artikulieren,
aber die anderen Filme haben für mich einfach irgendwie einen runderen Eindruck gemacht.
als der jetzt.
Phil
Ist ja aktuell noch irgendwo im Kino, damit er wahrscheinlich bei den Oscars
dann auch wieder seine Verwertung finden kann.
Aber der kommt doch auf Streaming raus.
Micha
Der kommt direkt dann auf Netflix bald. Der ist aktuell im Kino und wird dann
glaube ich ab dem 12. Dezember oder so auf Netflix zu sein.
Phil
Ja gut, okay. Ja, du, ich sagte, ich habe die ersten zwei gesehen,
ich werde mir die jetzt auch angucken.
Du hast das jetzt auch schon durchblicken lassen.
Micha
Schlecht sind die für mir nicht. Genau, ist ja eine qualitative Serie.
Phil
Genau.
Micha
Ist ja eine gute Reihe, so. Den kann man auf jeden Fall gucken,
kann man sich freuen, dass irgendwie was Hochwertiges auf Netflix ist, so. Ne, also.
Phil
Schatz feiert.
Micha
Ja, ja, nee, das meine ich gar nicht, sondern, weißt du, ist das halt,
man hat halt sein Abo und freut sich dann immer, wenn dann irgendwie was ist,
wo man denkt, ah ja, cool, da habe ich mich jetzt schon seit drei Jahren drauf gefreut.
Phil
Ja, das stimmt, okay.
Micha
Ne, so, so, so, darum geht es.
Ja, ja, genau. Genau.
Phil
Gut, okay. Ja, nehme ich mal mit und werde ich dann auch mal,
bei mir ist immer so das Problem, ich vergesse immer so die Feelings,
die ich so bei den Filmen habe, wenn sie sich nicht super hart bei mir eingebrannt haben.
so, keine Ahnung, Detachment da denke ich nur dran und fange jetzt schon im
Grunde an da zu heulen und mich immer im eigenen Leid zu suhlen,
aber bei den meisten Filmen vergesse ich es immer von der, weiß ich gar nicht mehr so genau,
erster Knives Out, zweiter Knives Out, welcher ist wohl besser gewesen,
ich gehe einfach vorwaltlos in den dritten Reihen und erzähle,
dass ich den auch ganz cool fand, so, und dann sagst du, meinte ich ja auch,
so ist es ja schon, aber ganz genau, und dann finden wir da wieder einen Konsens.
Micha
Genau, stimmt.
Phil
Das klingt gut.
Micha
Genau, nee, nee, nee. Also guck dir den auf jeden Fall an. Ob im Kino oder dann auf Netflix. Ja.
Phil
Ja, wird wahrscheinlich ein Netflix-Thema werden. Muss ich ehrlich sein.
Wieder auf einmal 46 Zoll.
Micha
Du, ich meine, ist ja jetzt auch, genau, auf dem iPhone. Nee,
du bist ja jetzt auch nicht mehr lange hin. Also...
Phil
Ich habe Teile von Conan Heads auf dem iPhone, also auf dem Handy gesehen.
Micha
Okay, also okay aber, oder?
Phil
Ja.
Micha
Kann man verschmerzen.
Phil
Genau, also Conan.
Micha
Ich meine, ich habe Pluribus auch auf dem iPhone geguckt.
Phil
Muss ich dazu sagen.
Micha
Weil ich war im Flugzeug, habe die runtergeladen und dachte mir so,
ja optimal, guckst du zwei Stunden direkt mal zwei Folgen weg.
Phil
Ich war vor kurzem in diesem neuen ICE drin.
Der wird jetzt gerade auf Dings eingesetzt. Der wird jetzt aktuell als IC zwischen
Amsterdam und Berlin eingesetzt.
Und das ist ja so vom Interieur auch das, was die neue ICE-Reihe,
diese ICEL sein soll, der irgendwie ab jetzt Dezember oder sowas irgendwo auch
in Berlin generell eingesetzt wird.
Micha
Niederflur irgendwie oder was weiß ich.
Phil
Ja, ja, ganz genau. Und da war ich ein bisschen begeistert davon.
Also erstens, die haben zwei Steckdosen. Für viel Reisende echt was Wichtiges,
wenn man zu zweit nebeneinander sitzt, nur eine Steckdose gibt. Das ist richtig nervig.
Micha
Wobei, da kann man wenigstens Leute kennenlernen. Diese Entschuldigung kann ich auch nochmal laden.
Phil
Dieser cringe Moment bleibt aber, wenn einfach jemand zwischen deinen oder an
deinen Beinen herumfummelt.
Micha
Das stimmt, das weird. Vor allem, wenn es dann irgendwie eine Frau ist oder so.
Phil
Aber dieser ICE hat ja dann, also so wie alle ICEs, gibt es ja so eine Klappe,
die kannst du runterklappen und dann kannst du da, keine Ahnung,
dein Essen draufstellen, deine Butterstulle, deine Eier ausbreiten,
dein Sektchen aufmachen.
Andere stellen irgendwelche iPads drauf oder so. Und jetzt ist ja tatsächlich,
dass in dieser Halterung auch eine...
Micha
Da ist so eine Rille.
Phil
Genau, da ist so eine, erstens eine Rille.
Micha
Ja, das sind Flugzeuge auch, ja.
Phil
Genau, und dann auch tatsächlich so eine kleine Handyhalterung drin.
sodass du echt so Handys und Tablets da jetzt richtig standardisiert reinkanten
kannst. Finde ich gut. Habe ich mich sehr gefreut.
Micha
Ich freue mich auch immer, wenn ich irgendwie in Airbus oder Boeing oder sitze,
so eine neue Generation und dann haben die genau diese Kerben auch auf dem Tisch,
wo du dein Handy so einfach anlehnen kannst an den Sitz und dann rutscht das
nicht weg und die haben mir so, geil, die Menschheit hat es geschafft einfach.
Es kann nichts mehr schief gehen.
Wir sind echt die spitzen Spezies hier.
Phil
Absolut. Wir haben Rille in den Tischen erfunden.
Micha
Genau, iPhone-Rille. Ja, ja.
Phil
Gut.
Micha
Na gut. Was dazu?
Phil
Kommen wir zu Bougonja.
Versuchen wir es ein bisschen zweiteilig zu machen. Also hallo,
liebe Leute, wir sprechen jetzt über Bogonia.
Wir werden spoilern, weil ich glaube, diesen Film, den kann man nicht sauber
besprechen, wenn man nicht sehr schnell in Medias Res geht.
Aber nichtsdestotrotz mal so ein bisschen noch spoilerfrei, das ist ja der neue
Film von Jorgos Lantimos.
Der ja auch so Poor Things gemacht hat oder ganz früher Dogtooth und alles und
Bums. The Favourite, ganz genau.
Und wir sehen wieder Emma Stone in der Hauptrolle und sie,
spielt eine Top-Managerin von so einem ganz großen Konzern und auf der anderen
Seite sehen wir immer so in anderen Schnitten Jesse Plemons, wie er irgendwie,
ich weiß ich nicht, richtig irgendwie wild so eine Idee aufsitzt und seinem
Konzern, der offensichtlich auch so ein bisschen,
zurückgeblieben ist und so ein bisschen begriffsstutzig, dann versucht,
die Welt zu erklären, dass alles da draußen irgendwo, er müsse aufpassen und
das sei alles ein bisschen,
falsch und nur er, Jesse Plemons, Herbert hat so ein bisschen den Durchblick und so etwas und,
wir sehen dann noch, soweit kommt es dann noch, dass dann die beiden Emma Stone
in ihrer Rolle als Topmanagerin entführen und im Keller dann quasi,
anketten und über die genauen Motive und so etwas können wir dann später nochmal
hinaus weiter diskutieren. Interessant ist dann Nee.
Micha
Kannst du direkt verraten.
Phil
Ja, kann man das so sagen? Ich hab den Trailer nicht gesöhnt.
Micha
Ach so, nee, nee, nee, das wurde im Trailer schon thematisiert.
Phil
Dann mach du.
Micha
Ja, ja, okay.
Ja, ja, nee, die entführen die, weil die ja der Meinung sind,
dass sie eine Außerirdische ist, die die Menschheit versklaven will mit ihrem Volk der Andromedaner.
Und deswegen muss sie jetzt entführt werden und sozusagen eine Audienz erbeten werden beim Kaiser.
Phil
Beim Imperator.
Micha
Beim Imperator, genau. Um dann die Versklavung der Menschheit abzuwenden.
Phil
So sieht es aus, ganz genau. Und so viel sei noch erzählt,
dann hast du natürlich einerseits Jesse Plemons, der in dieser Idee komplett
aufgeht und auf der anderen Seite Emma Stone als wirklich offensichtlich eine
sehr, sehr, sehr, sehr taffe Frau, die auch wirklich,
also die Wortgefechte gerade so am Anfang zwischen den beiden,
fand ich unfassbar gut, weil Emma Stone dann überhaupt nicht sich ins Boxhorn hat jagen lassen.
Man könnte ja irgendwie so denken, oh, sie wurde da entführt und sie merkt relativ
schnell, dass sie da irgendwie so einem Verschwörungstheoretiker aufsitzt und
stattdessen, dass sie dann da irgendwie so nachgibt oder so etwas.
Nein, sie steht, ihre Frau geht in eine,
kommunikative Gegenhaltung und so weiter und das ist schon, alleine das ist
schon ein taffes Auftreten.
Micha
Sie hat halt den CEO spricht drauf. Ja, voll.
Ja, ja, sie redet ihn schon an die Wand, so klar bestimmt, aber auch deeskalierend. Ja, ja.
Phil
Richtig gut, richtig gut. Ja und dann handelt der Film halt zu großen Teilen davon,
wie sich diese Beziehung zwischen den beiden dann weiterentwickelt,
wie Emma Stone in irgendeiner Form mit ihrer CEO spricht und dann natürlich
der Überzeugung, sie ist entführt worden, sie ist fucking entführt worden.
Und dann Jesse Plemons auf der anderen Seite, der sagt, nein,
du bist hier eine Andromedaranerin und so etwas.
Du bist außerirdisch und Imperator hier.
Und ein großer Teil des Films handelt halt genau davon, dass du irgendwo diese
Dialoge zwischen diesen beiden mitbekommst, dieses Hin und Her.
Du merkst auch, dass dann verschiedene Taktiken angewandt werden und sowas.
Und da entwickelt sich schon alleine ein ziemlicher Sog draus, muss ich sagen.
Micha
Ja, ja.
Phil
Ja, Interpretation.
Micha
Also wie ging es dir denn? Wie ging es dir denn bei dem Film?
Und ich würde sagen, wir machen jetzt einfach Spoiler ab hier.
Phil
Okay, okay. Also tatsächlich, wie hast du dich gefühlt bei diesem Film?
Was macht dieser Film mit dir?
Also am Anfang war ich wirklich sehr, sehr, also ich habe den Trailer nicht
gesehen, von daher wusste ich überhaupt nicht, worum es geht.
Von daher war ich echt mit diesem Hin und Her so ein bisschen überfordert.
so, was erzählt Jesse Plemons da?
Micha
Das ist aber auch interessant, also so unvoreingenommen reinzugehen.
Phil
Was erzählt Jesse Plemons da? Welche Rolle nimmt Emma Stone da ein? Und so etwas.
Und dann, als diese Entführung kam, da habe ich dann so gesagt,
oh, jetzt wird es interessant.
Und dann kam ja da auch gleich so mit dieser Antihistamine-Creme und sowas.
Micha
Haare abrasieren.
Phil
Haare abrasieren und sowas. Ich dachte so, okay, das ist ja super interessant,
weil, ja, eben da auch so Also da auch wieder dieses Thema von Verschwörungstheorien,
die du im Kopf hast und jemand verrennt sich da.
Schönes Abbild der aktuellen Zeit und so etwas, dass es im Grunde keine Wahrheit
mehr gibt und dort Menschen sich in einer Erzählung verlieren und davon so überzeugt sind.
Micha
Eine auto-hypnotische Echokammer.
Phil
Ja.
Micha
Ich glaube, so hat das der Film benannt.
Phil
Richtig, ganz genau. Also das fand ich schon ganz cool, aber der Film entwickelt sich ja weiter.
Und dann, ja, war ich dann am Ende doch sehr, also ich habe mich leicht nach vorne gebeugt.
Micha
Ratlos.
Phil
Genau, so ein bisschen ratlos.
Micha
Oh, oh, leicht nach vorne gebeugt, oh, oh shit. Here we go.
Ja.
Phil
Ja.
Micha
Ja, wirklich? Also, wenn du das nach vorne geboten kannst und so,
the fuck, was passiert? Und ausgeatmet, so laut ausgeatmet.
Phil
Was passiert hier gerade und was passiert hier gleich als nächstes?
Und dann kommt ja der volle Jorges Lantimos,
kickt dann da rein. Wobei ich sagen muss, diverse Dinge habe ich leider frühzeitiger,
als es der Film, glaube ich, wollte, vorausgesehen.
Micha
Ach ja?
Phil
Also tatsächlich, ab einem bestimmten Zeitpunkt hatte ich dann doch irgendwie
so ein Gefühl, dass sie tatsächlich eben ein Alien ist.
Und dann habe ich mich immer wieder nur davon irritieren lassen,
dass sie dann zeitweise ja trotz alledem den Menschen gemient hat.
Und dann war ich da. Aber du gehst ins Rennen und sagst, das ist ein Mensch
und vielleicht ist sie ein Alien.
Und bei mir war dieser Schwenk zu, das ist doch ein Alien.
Und dann nur dieser Zweifel, ist sie doch ein Mensch. Die kam bei mir relativ früh.
Oder auch so etwas, dass da hier der Cousin sich selber erschießt.
Das hat natürlich auch fünf Minuten gegen den Wind gerochen,
dass dieser Dialog dahin sich entwickeln wird, dass der sich selber erschießt.
Das war so ein bisschen schade, aber irgendwie ich bin auch da rausgegangen,
ich meine ich hatte ja auch angekündigt also du hattest ja auch gesagt,
Mensch Phil guckt den Film von Nerd Talk an, ich hab's gemacht und ich bin ja
dann da rausgegangen und hab auch gesagt, Digga,
was und wie wollen wir über diesen Film sprechen und ich bin jetzt immer noch
an diesem Stand, ich krieg diesen Film,
nicht gegriffen, das ist einfach so ein riesiges, the fuck is happening hier,
Aber ich hatte, immerhin, ich hatte Spaß dabei, das ist schon mal etwas.
Micha
Okay. Ja, also, ich muss dazu sagen...
Ich habe den Film gesehen, fand ihn gut, die meiste Zeit über.
Und als er dann in den letzten Akt einbiegt, fand ich ihn hervorragend.
Da war ich wirklich so, wow, krass, Jorgos Lantimos. Also wie du gesagt hast, dreht halt voll auf.
Allerdings widerspreche ich hundertprozentig deiner Einschätzung, dass sie ein Alien ist.
Das suggeriert der Film, glaube ich, überhaupt nicht.
Unabhängig davon, was du auf der Leinwand siehst. Weil ich glaube nämlich,
dass der Ansatz hier eher ist, dass dieses ganze Narrativ aus Sicht von Jesse
Plemons Charakter ist und nicht aus Sicht aus Emma Stones Charakter.
Das spielt nämlich, also ich will nicht sagen, spielt keine Rolle,
ob sie ein Alien ist oder nicht. Was eine Rolle spielt ist, dass er glaubt,
dass sie ein Alien ist. Das ist halt das Wesentliche so.
Und das ist auch das, was der Film dir halt suggeriert, Weil,
dass du jetzt so, ja, ich wusste, das ist ein Alien.
Natürlich, der Film kokettiert ja damit, dass er dich ein bisschen im Unklaren
auch darüber lässt, ob so, du weißt ja, du sitzt in einem Joris Lanzimus-Film
und denkst dann so, ja, okay, also am Ende, weil, also am Ende ist sie ja vielleicht einfach ein Alien.
Aber der Punkt ist ja, sie darf sie ja eigentlich nicht sein, weil welche, welche...
Und welchen Message würde das denn dann mitgeben? Von wegen,
ah, die Verschwörungstheoretiker haben eigentlich recht, hört da mal genau hin,
ist ja eigentlich nicht so eine geile Message.
Also deswegen, also das ist für mich nicht die Lesart eigentlich des Films,
sondern für mich ist die Lesart, spielt keine Rolle, ob sie ein Alien ist oder
nicht. wichtig ist, dass Jesse Plemons denkt, dass sie ein Alien ist.
Und das ist das, was uns der Film zeigt. Nämlich das, was in seinem Kopf eigentlich passiert.
Weil zusätzlich bestärkt in dieser Meinung bin ich auch dadurch,
diese letzte Sequenz eigentlich, das letzte Kapitel in dem Film, ist ja lächerlich.
Also das ist ja absolut lächerlich. Die Kostüme und wie sie aus diesem Schlamm auf einmal aufsteigt.
Und die Sprache auch und alles. Und du denkst dir so, ja, das ist einfach kompletter
Hirnriss. Das ist einfach total dumm, was ich hier sehe.
Also das macht einfach vorne und hinten keinen Sinn.
Also das kann er ja nicht ernst meinen. Und das meint er aber nicht ernst.
Aber was ich halt so spannend und so wirkungsvoll in diesem Film finde,
ist, natürlich hält der Verschwörungstheoretiker in gewisser Weise den Spiegel vor.
Also der zeigt ja ganz offensichtlich, okay, das ist total dumm,
was ihr denkt und das ist auch gefährlich, was ihr denkt.
Und Verschwörungstheorien gehören als solche auch eigentlich abgestempelt.
Aber, und dieses Aber ist halt für mich der letzte Akt, oder nicht nur der letzte
Akt, sondern der letzte Akt, finde ich, kontextualisiert für mich den Rest des Films.
Nämlich, dass ein ganz großer Teil der Menschheit oder der Bevölkerung,
Insbesondere jetzt hier in den USA, weil die leben ja auch in so einem relativ,
wie man so schön auf Englisch sagt, rural Gebiet, so ein bisschen außerstädtisch.
Ein großer Teil der Leute ist einfach auch abgehängt oder partizipiert nicht
irgendwie am wirtschaftlichen Aufstieg oder ist aus anderen Gründen irgendwie abgerutscht.
Und auf der anderen Seite hast du aber dann halt die Superreichen,
die CEOs, die halt auch in ihrer eigenen Bubble leben und irgendwie aus deren
Sicht natürlich auch irgendwie wirken wie Aliens, weil die einfach komplett fremd sind.
Es sind einfach zwei, also die könnten auch genauso gut von einem anderen Planeten
stammen, weil das so zwei verschiedene Welten sind, in denen man sich da bewegt,
dass man eigentlich gar keine gemeinsame Wahrheit hat.
Und da sind wir halt wieder bei dem großen Problem von Social Media und Internet,
weil wenn du nämlich eine Grundlage schaffst, die besteht aus sozialer Ungerechtigkeit,
daraus, dass Leute halt wie gesagt abgehängt sind, dass es Firmen gibt, die aus Profitgier.
Aus irgendwie Geheimniskrämerei, Verschwörung und so weiter Profit schlagen
und Dinge versuchen unter den Teppich zu kehren und so, weil es gibt ja diesen
ganzen narrativen Strang, an dem sich der Film ja auch abhangelt.
Dass Jesse Plemons Mutter ja bei irgendeiner Studie oder bei irgendeinem Heilmittel
für irgendeine Krankheit ja irgendwie schwere gesundheitliche Probleme davon
getragen hat und überhaupt.
Und Emma Stone, lernen wir dann ja im Laufe des Films, ist ja CEO von diesem Unternehmen und so.
dass diese Dinge, also all diese Dinge, die halt einfach nicht gut sind in der
Welt, einen fruchtbaren Boden dafür schaffen,
dass Menschen sich auch flüchten in so bescheuerte Verschwörungstheorien,
die halt offensichtlich mit der Realität nichts zu tun haben,
aber die Realität an sich ist ja auch so scheiße und skurril,
dass es eigentlich auch dann auf gewisse Weise eigentlich auch gar keine Rolle
mehr spielt, weil du wirst die Wahrheit teilweise über bestimmte Sachen auch nicht erfahren so.
Und das ist einfach die Grundlage, die dafür sorgt, dass Jesse Plemons Charakter
einfach abrutscht und sich dann da wiederfindet in so einer Scheinwelt,
die aus seiner Sicht total Sinn macht.
Ja, natürlich muss sie ein Alien sein, klar, weil das und das sind die Sachen
und guck dir mal die Füße an und hier und das Haar ist viel zu dicht und so.
Also so weißt du, so alles, wenn du nicht weißt, wie Dinge funktionieren,
ist halt alles eine Verschwörungstheorie.
Ich habe den Satz schon mal in Nerd Talk gesagt übrigens.
Also wenn du nicht weißt, wie Dinge funktionieren, ist alles eine Verschwörungstheorie
und dann hast du auch diesen Confirmation Bias, weil du siehst dann Dinge,
die gar nichts mit deiner Scheißtheorie zu tun haben, die du dir dann aber so hinspinnst.
Also denk halt an den Anfang von Covid, wie Leute irgendwie,
was die für absurde Scheiße erzählt haben, so,
über wo dieses Virus irgendwie, was das soll und wozu das alles da ist und das
ist ja eine Übung und bla und dann waren irgendwie auch so Sachen von wegen,
ja nee, wenn ihr geimpft werdet, dann sind alle im September tot,
dann fallen einfach im September alle tot um und genau das zeigt der Film dir ja.
Also er zeigte ja quasi, was ist eigentlich, wenn wir so eine Verschwörungstheorie
jetzt mal zu Ende denken.
Und dieses Ende, das ist halt schon irgendwie wahnsinnig verwirrend in dem Film,
weil also kurz für die Leute, die jetzt dran geblieben sind und den Film nicht
gesehen haben, also das Ende ist dann tatsächlich,
ja, Emma Stone reißt zurück auf ihr Raumschiff und wacht da halt in so einem
Schlamm auf und ist halt die Imperatorin von diesem Andromedanischen Reich und
beschließt jetzt, die Erde zu vernichten und geht mit so einer Stricknadel.
Einfach poppt so eine Blase auf, wo die Erde so eine flache Scheibe ist und
dann poppt diese Blase auf und dann ersticken einfach alle auf der Erde und
dann siehst du halt so eine Minute lang, wie überall auf der Welt Menschen einfach
bewusstlos rumliegen und tot sind. Und,
Ja, und genau das macht der Film quasi. Führt einfach mal zu Ende,
wie so eine bescheuerte Verschwörungstheorie mal zu Ende gedacht ist und entlarvt
auch in gewisser Weise, wie dumm das ist und wie unsinnig, aber zeigt halt auch
gleichzeitig auf, für diese Menschen ist das halt die Realität und warum ist
das die Realität für diese Menschen.
Und das, finde ich, ist halt eine sehr sozusagen differenzierte und sehr coole
Message, die mir mega gut gefallen hat in dem Film, weil es ist zu leicht, die Verantwortung für.
Verschwörungstheorien und so in so eine Ecke zu stellen und die Leute,
die halt auch an solche Dinge glauben, einfach so zu verteufeln und einfach
auch keinen Dialog mehr zu suchen und zu sagen, ja, ihr seid halt verrückt, das ist halt so ein,
Schritt vor Klapse, sondern sich auch die Frage zu stellen, also nicht nur,
aber auch, warum ist das so?
Also warum glauben so viele Menschen an Verschwörungstheorien? Wo kommt das her?
Und was können eigentlich Leute, die nicht in Verschwörungstheorien gefangen
sind, tun, dass wir vielleicht auch nicht so gefährliche Leute in der Gesellschaft heranzüchten?
Weil das ist einfach scheiß-fucking-gefährlich.
Weil diese Leute sind nicht nur im Besitz von Waffen möglicherweise,
sondern gehen halt auch wählen am Ende.
Und das kann halt einfach, wenn das eine kritische Masse erreicht,
auch sehr schnell sehr unangenehm werden.
Phil
Ja, sehen wir ja ausreichend in der aktuellen Politik.
Ja, interessant. Also so habe ich den überhaupt nicht gesehen und wäre jetzt
auch nicht auf diese Interpretation gekommen, müsste ich nochmal so ein bisschen reflektieren.
Also ich habe tatsächlich so am Ende wirklich so wahrgenommen,
dass dann Jorgos Lanthimos sagt, okay, dann denken wir jetzt einfach,
sie ist ein Alien, wir ziehen das jetzt einfach durch und tatsächlich dann auch
in der, weil eben das so ein Twist ist im Sinne von, okay,
jeder normal denkende Mensch käme nie auf die Idee, irgendwo eben zu sagen,
ich habe hier einen Alien vor mir.
Und dann, dass Jorges Lantimos dann einfach sagt, okay, jetzt ziehen wir diesen
Gedanken halt von der Seite durch, dass wir im Grunde den Zuschauer damit konfrontieren.
Doch, doch, doch, doch. Und dann aber auch in der wildesten Art und Weise eben.
Micha
Genau, aber auch in einer lächerlichen Art und Weise.
Phil
Genau, genau.
Dann aber richtig, so nach dem Motto. Dass man da dann die Parallele zieht und
sagt, okay, das ist jetzt vielleicht einfach so, dass Jesse Plemons weitergedacht
oder so, wäre ich jetzt nicht so drauf gekommen.
Aber mir fiel so ein, dass der gesamte Film arbeitet ja irgendwie darauf hin,
er spielt ja vier Tage, glaube ich, vor einer bevorstehenden Mondfinsternis.
Und das wird ja auch immer wieder mit so Tafeln angekündigt.
Und das ist mir auf jeden Fall aufgefallen, als es da so hieß,
noch vier Tage bis zum Mondfinsternis, da hast du dann halt im Hintergrund so
eine Erde gesehen, also aus dem Weltall,
Und dann natürlich so zweigeteilt, so eins Sonne, eins, eins Dunkel,
weil Erdhälften sind halt nicht, sind halt verschieden beleuchtet, Sonne und so.
Ja, und dann tatsächlich, als dann der Tag des Neumonds war,
war das eine flache Erde.
So, da war dann nichts mehr Rundes, sondern das war dann die berühmt-berüchtigte
Scheibe. Und auch in den Zwischentagen formierte sich diese am Anfang runde
Kugelerde halt immer mehr zu dieser Scheibenerde.
Und da wird ja auch nochmal bildhaft dargestellt, dass dort irgendwo die Verschwörungstheorie
sich Bahn frisst sozusagen.
Möglich. Ja, interessantes Bild.
Micha
Klar, also ich meine, ja, also auch da aber wird ja schon in gewisser Weise
mit diesem Prinzip der Lächerlichkeit gespielt.
Weil wie soll denn eine Mondsfinders vonstatten gehen?
Also ich meine, klar, die Erde kann halt auch eine Scheibe sein und sich vor
den Mond schieben, aber macht das Sinn? Eher nicht.
Genau, und da wird ja auch schon sozusagen Verschwörungstheorie thematisiert
und auch direkt parodiert oder ins Lächerliche gezogen.
Und genau das passiert halt am Ende auch. Also diese ganze Sequenz mit Emma
Stone auf dem Raubenschuss ist einfach wahnsinnig lächerlich.
Also mit diesen bescheuert gestrickten Anzügen und diesen Hüten.
Phil
Das ist großartig.
Micha
Wirklich, das ist komplett lächerlich. Aber genau das ist halt der Punkt.
Also weil ich glaube, Jorgos Lantimos möchte sich auf keinen Fall nachsagen
lassen, dass er mit Verschwörungstheoretikern irgendwie sympathisiert und so.
und das denkt so, nee, nee, nee, dem müssen wir schon zuhören,
die haben wahrscheinlich recht, weil sie ist ja ein Alien am Ende.
Also das wäre eine langweilige und auch eine total schwierige Message eigentlich,
sondern vielmehr sich die Frage zu stellen, ja, okay,
Verschwörungstheorien sind lächerlich. Darauf können wir uns jetzt mal einigen
und das macht er visuell. Er zeigt einfach, wie dumm und lächerlich das ist allein.
Wie die dann auf dieses Raumschiff hochkommen wollen. Und Emma Stone ihm das
erklärt, dass sie jetzt diesen Taschenrechner hier nimmt,
und dann einen 58-stelligen Code eingeben muss und dann in den Schrank gehen.
Da wird man hochgebeamt.
Da denken sie, als hätte sich das ein Kind ausgedacht. Das ist halt total bescheuert so.
Und das ist halt eben genau der Punkt. Das ist alles lächerlich, das ist alles dumm.
Aber wir dürfen halt auch nicht die Augen davor verschließen,
welche Grundlage wir eigentlich dafür schaffen, auf der sowas halt gut gedeihen kann.
Phil
Aber in deiner Sichtweise, was erzählt denn dann Lantimors?
Also er erzählt die Idee dann konsequent zu Ende. Am Ende ist sie zumindest
rein filmerisch dann doch ein Alien.
Er erzählt es doch.
Micha
Ja, nee, nee, nee, nee. Also klar, nee, also ich verweigere mich dem so ein
bisschen, weil Jorgos Lanzimos zeigt das zwar, dass sie in diesem Alien-Bestand,
ja, Zustand oder wie auch immer dann auftaucht.
Aber das heißt nicht, dass er das meint. Also weiß ich, ich glaube,
man muss das ein bisschen franzieren.
Also er zeigt uns das, aber ich glaube nicht, dass das die Lösung ist.
Also er zeigt uns, was Jesse Plemons glaubt, dass die Realität ist.
Das heißt nicht, dass das die Realität ist.
Phil
Naja, so. Aber mir befehlt dann doch irgendwo so die Quintessenz.
Also du hast jetzt sehr viel darüber erzählt, dass das lächerlich ist.
Also, dass er das auch zeigt und dass es ja halt auch wichtig ist,
da mal so die Perspektive von denen einzunehmen und sowas.
Ist das die Intention des Films?
Micha
Ich glaube, die Intention des Films wäre den Anfängen gewissermaßen.
Weil der Protagonist des Films ist Jesse Plemons und nicht Emma Stones Charakter.
Und deswegen ist es nur konsequent, dass der Film am Ende Jesse Plemons Sicht einnimmt.
Also quasi zeigt, ne, Emma Stone ist jetzt auf ihr Raumschiff zurückgegangen
und ist eine Andromedanerin und vernichtet jetzt die Menschheit so.
Und was allerdings der Film macht die ganze Zeit ist, sich an der Biografie
von Jesse Plemons Charakter entlang zu hangeln, also Teddy heißt er in dem Film,
und sich daran entlang zu hangeln und auch zu zeigen, in sehr übrigens kunstvollen
und sehr abstrahierten Bildern.
Welche Erfahrungen er gemacht hat in seinem jungen Leben damit,
wie seine Mutter eben irgendwie erkrankt ist, dann dieses Medikament irgendwie
verabreicht bekommen hat, die Firma da irgendwie ein Schuldeingeständnis sich
dann abbringen musste und so.
Also auch in dem CEO sprechen natürlich wieder und wie diese Ressentiments dazu
führen können, dass jemand, und das ist jetzt halt sozusagen sehr begrenzt natürlich
auf diese eine Biografie, aber ich glaube, dass Landimus halt hier einen universelleren
Punkt macht über Profitgier,
über Geheimnistuerei in der Corporate-Welt und so weiter, die halt schnell dazu
führen können, dass Leute sich in ihre eigenen Sachen flüchten.
Weil wir durch eine Intransparenz in Kommunikation, in irgendwie Zurechenschaft
ziehen von größeren Firmen und so weiter,
schnell zu einer Verdrossenheit auch gelangen, die bei Leuten dazu führt,
dass sie statt der Wahrheit, die halt schwieriger zu erreichen ist,
lieber sich ein Hirngespinst erschaffen, wo wunderbar alle Sachen,
die man sieht, alles was man so liest,
wunderbar in diese Theorie reinpasst.
und man so denkt, ja, das ist, das, das macht für mich Sinn.
Die anderen sehen das nicht, aber ich sehe das, ja, ich sehe das,
weil ich bin der einzige Sehende unter den Blinden hier und für mich macht das so Sinn.
Anstatt die Wahrheit herauszufinden, weil die Wahrheit einfach,
ja, blockiert wird, ja, weil man die, weil man viele Dinge einfach nicht erfährt,
weil eben, ich sage es nochmal,
Profitgier, Geheimniskrämerei und so weiter, dass das Dinge sind,
die, die einfach in unserer Welt sehr präsent sind, weil große Konzerne sehr viel Macht haben.
Phil
Würde ich mitgehen. Also, ja,
Und du merkst an meiner Bewertung vorhin, dass ich da gar nicht auf diesen Gedanken
abgedriftet bin und so gedacht habe, okay, dass diese Ebene dazwischen ist,
sondern ich habe es so genommen, wie es da gezeigt wurde.
Micha
Face Value.
Phil
Ja, aber ich kann dieser Sicht auf jeden Fall folgen und würde sagen,
das ist durchaus eine Lesart.
Micha
Die anderen läuft ja bei euch im Kino, oder?
Phil
Nee, tatsächlich noch nicht.
Micha
Achso, nicht. Achso, weil sonst hätte ich gesagt, guck ihn halt nochmal mit der Lesart.
Phil
Also tatsächlich bin ich da raus und auch wenn ich dir nicht sagen kann,
warum explizit, dass ich jetzt sage, oh, das Outcome fand ich so interessant
oder die Dialoge oder sonst was, aber ich bin da echt so raus und hab so gedacht, im Grunde...
Ich bin raus.
Micha
Hat trotzdem funktioniert.
Phil
Genau, ja, aber ich bin raus und habe gesagt, im Grunde hat der Film jetzt seinen
Reiz verloren, ihn noch einmal zu sehen, weil jetzt weißt du,
wie es da läuft und du weißt, wie auch die verbalen Auseinandersetzungen ausgehen und so etwas.
Und auf der anderen Seite, total interessant, hat der Film so einen Sog in mir
hervorgerufen, dass ich sagte, im Grunde willst du den doch nochmal sehen,
weil irgendwo hat der was.
Micha
Ja, ja. Nee, der hat absolut was. Also aus zweierlei Gründen oder mehreren Gründen natürlich.
Aber das eine ist natürlich das Schauspiel. Emma Stone wie immer ein Knaller.
Jesse Plemons. Unfassbar. Also wie schmierig der irgendwie ist hier.
Und der ist ja nicht, also man hat so das Gefühl, im Kern steckt er ja ein guter Mensch.
Also im Kern ist er, weil er ist ja kein schlechter Mensch per se.
Er möchte ja eigentlich Gutes tun. Er ist ja auch eigentlich irgendwie fürsorglich,
nur leider ist das in die falsche Richtung alles gelenkt.
Aber er möchte ja eigentlich irgendwie Gutes tun und wie Jesse Plemons das spielt,
also er hat immer so Anflüge von so einer leichten Wärme,
aber ist trotzdem halt leider gefangen eben in seiner sozioökonomischen Schicht,
in diesem beschissenen Haus, was ihm irgendwie hinterlassen wurde,
in seinen Traumata aus der Kindheit mit der Mutter, mit diesem komischen Polizisten,
wo irgendwie auch nicht so ganz klar war, was da eigentlich die Story war.
ob dieser Polizist ihn irgendwie misshandelt hat oder so.
Also das war alles wahnsinnig gut gespielt, muss ich sagen.
Und dann die andere Sache ist, wie der Film auch gefilmt ist ganz einfach.
Also der ist ja auf VistaVision gedreht, also das heißt diesem 35mm-Format,
was querläuft, wodurch der einfach auch eine ganz eigene Ästhetik hat.
Also ich fand den wahnsinnig schön anzusehen, weil der hat so was so was
Und schon sowas Roughes, aber halt auch eine sehr hohe Bildqualität trotzdem.
Und ich fand, wie die Kamera arbeitet in dem Film und so, fand ich alles super.
Und dann halt auch die Musik, weil die Musik verrät ja auch in gewisser Weise
natürlich erst im Nachhinein, dass wir das Ganze aus Sicht von Jesse Plemons
Charakter eigentlich lesen sollen, weil die Musik ist halt galaktisch.
Also die Musik ist ja wirklich mit Pomp und wie es halt für einen Alien-Invasionsfilm
rechtens wäre, aber es ist ja keiner.
Also es ist ja eigentlich ein ganz kleines Entführungsdrama,
aber die Musik geht halt voll auf die Zwölf und so und du denkst dir so,
ja das macht Sinn, weil in Jesse Plemons Charakters Verständnis ist es gerade auch der Fall.
hier wird gerade eine Alien-Invasion vorbereitet.
Ja, und deswegen, also ich finde die Bauteile von diesem Film,
die passen alle wunderbar zusammen.
So weit, dass ich sagen würde, ich glaube neben Poor Things ist das bisher mein
liebster Alantimos gewesen.
Also ich fand den wirklich ganz, ganz, ganz super und würde den auf jeden Fall noch mal gucken.
Phil
Ja, Alantimos wird, also ich will jetzt nicht sagen, wird erwachsen,
aber die früheren Filme, die waren ja noch abgefahren und irgendwie dann...
Micha
Ja, sperrig auch.
Phil
Genau, genau. Kantig und so etwas wäre jetzt mein Begriff gewesen.
und hier jetzt so zuletzt wird er, also er kriegt es wirklich hin,
irgendwie diese wilden Gedanken und auch diese,
Inszenierung irgendwie auch in etwas Kohärentes reinzubauen sozusagen und daraus
einen roten Faden der Geschichte, einen roten Faden der Erzählung an der Oberfläche
oder darunter zu generieren.
Das hat früher nicht so gut geklappt. Ja, ich bin auch ein großer Freund von
Jorgos Lantimos und habe auch echt viele gesehen. Poor Things habe ich,
Things habe ich gesehen. The Favourite habe ich gesehen. Irgendeinen jetzt gerade
vor kurzem habe ich ausgelassen, leider.
Micha
Ja, Kinds of Kindness wahrscheinlich.
Phil
Genau, ja, ganz genau.
Micha
Ja, den wollte ich auch noch gucken. Habe ich auch noch nicht gesehen.
Phil
Genau, der fehlt mir noch, aber ansonsten so die letzten und immer wieder sehr
angetan davon. Von seiner Art der Erzählung.
Micha
Ich glaube, es ist ja jetzt die vierte Zusammenarbeit mittlerweile,
glaube ich, von Emma Stone und Jorgos Lantimos. Also auch auf jeden Fall sie
schon seine Muse, auf jeden Fall.
Phil
Ich gucke gerade mal. Ja, tatsächlich. Also der die letzten vier,
Begonia, Kinds of Kindness, Poor Things and the Favorite.
Davor war ja The Killing of a Sacred Deer mit Colin Farrell und Nicole Kidman
oder The Lobster eben auch mit Colin Farrell oder war da dann Rachel Weisz.
Micha
Genau, ja, Dings, Lobster fand ich gar nicht so geil, muss ich sagen.
Der hat mich irgendwie damals nicht so abgeholt.
Aber so Poor Things, Favorite muss ich leider noch nachholen,
habe ich noch nicht gesehen. Dogtooth habe ich gesehen.
Phil
Großartig, Dogtooth, einfach so diese Idee dahinter. Da sind wir beim Punkt.
Micha
Gut, aber müsst ihr noch mal gucken.
Phil
Ja, vielleicht.
Micha
Also, es ist schon länger her. Also, ich hab den damals, das war ja das Erstlingswerk,
was so rübergeschwappt ist, sag ich mal.
Oder ob es jetzt wirklich das Erstlingswerk war, weiß ich nicht.
Wahrscheinlich nicht, aber es war der erste Film, wo er ins Bewusstsein gerückt ist.
Da wusste man noch nicht, mit wem hat man es ja eigentlich zu tun.
Und ich glaube, es wäre jetzt interessant, den Film nochmal zu gucken,
nachdem man so ein bisschen Lantimos Inner Workings auch verstanden hat, was den so antreibt.
Phil
Ja, also lohnt sich. Lohnt sich dieser Film. Lohnt sich absolut.
Micha
Ich empfehle den auch eigentlich jedem mehr oder weniger, der danach fragt.
Phil
Oder auch nicht.
Micha
Weil es ein interessanter Film ist. Also weil der ist, wie gesagt,
aus einer handwerklichen Sicht sehr gut und unterhaltsam.
Ich verstehe auch Leute nicht, die so, ja, der ist so schleppend und so. Nicht so, hä?
Nicht meinen Eindruck. Ich finde es schon Anspannung zu spüren die ganze Zeit.
Absolut, ja. Ja, genau. Also von daher, der funktioniert aus einer handwerklichen
Sicht, funktioniert aber in meinen Augen halt auch aus einer größeren,
ja, was würde das Land, ich muss hier eigentlich sagen, Sicht und so.
Und deswegen also auch eine Empfehlung von mir heute.
Phil
Ja, danke auf jeden Fall für die Interpretation.
Micha
Ja, sehr gerne.
Phil
Das hat es mir noch neugieriger gemacht, diesen Film doch nochmal zu schauen.
Micha
Ja. Na gut.
Phil
Haben wir es. Mensch, meine Güte.
Micha
Ja, picke, packe, voll, nicht lang rumgeschnackt.
Phil
Genau, einfach mal in medias res, um nochmal so ein bisschen Kultursprache mitzubringen hier.
Micha
Genau.
Phil
Ja, dann machen wir es zum Schluss auch nicht so schlimm. Danke dir, Micha.
Hoffentlich das nächste Mal wieder mit Andi. Habt eine schöne Vorweihnachtszeit.
Und ja, dann bis zum nächsten Mal.
Micha
Bis dann.
Phil
Tschüssi.
Micha
Tschüssi.