Watt’n Tach! Watt’n Tach!
Das ging ja gut los: mit einem okayen Frühstück, das uns für fit für den Tag machte. Um 9 Uhr ging es los von Leer in Richtung Emden. Da wir die „Küstenroute“ zwischen den beiden Orten gestern bereits auf der Landstraße gefahren sind, gönnten wir uns diesmal die Autobahn (auch wenn diese dank einspuriger Verkehrsführung kilometerlang auf 60 km/h begrenzt war). In Emden wurde dann erst mal aufgetankt. Direkt nach dem Tanken standen wir erst mal eine halbe Stunde im Stau. War aber sehr lustig. Wegen einer Baustelle ging es mal so gar nicht voran. Minutenlang standen wir auf der Stelle. Ich Fuchs kam dann auf die wackere Idee einfach mal in eine Nebenstraße zu fahren und zu hoffen, dass wir nach dem Stau wieder auf die Hauptstaße kommen. Hat sich was. So haben wir zwar ein nettes Wohnviertel gesehen – leider bildete die Straße aber einen Ring, die wieder genau an der Stelle auf die Hauptstraße führten, an der wir gestartet waren. Als wir dann wieder auf die Hauptstraße zufuhren war da auf einmal nix mehr von einem Stau zu sehen. Die Autos fuhren geschmeidig weiter. Da haben wir uns natürlich schon mal gefreut – wie sich zeigen sollte: viel zu früh… Kaum waren wir wieder auf der Hauptstraße bildete sich wieder ein Stau. Und nein: ich war nicht der Stauauslöser. Weil so gar nichts voran ging bin ich mal davon ausgegangen, dass dort vermutlich auf einem kilometerlangen Teilstück die Fahrbahn erneuert wird. Wenn da dann natürlich nur eine Spur frei ist, muss die Ampelschaltung ja richtig lange „rot“ zeigen, bis auch der letzte Wagen die kilometerlange Strecke geschafft hat. Dann war ich aber doch erstaunt: einspurig war es nur ungefähr 200 Meter. Nix besonderes. Dass man damit einen solchen Stau provozieren kann. Unglaublich.
Anschließend ging es auf dr Landstraße weiter in Richtung Esens. Am Himmel zeigte sich ein bunter Mix aus Regen und Sonne. Als wir in Bensersiel angekommen waren, zog es sich gerade mal wieder aml Himmel zu. Egal: ab an den Strand. Aber auch hier: „Hat sich was!“. Die werten Herrschaften möchten dafür doch tatsächlich Geld haben! 3,50 € pro Person. Nur dafür, um an den Strand zu kommen. Frechheit. Wir also wieder ab ins Auto und entlang dr Küste gefahren – weg von den Touristenmassen, hin zu einer einsamen Treppe am Deich. So soll das sein: keine nervenden Leute, nur reine Natur, eine frische Brise und tatsächlich auch ein wenig Sonnenschein. Doch kaum waren wir auf dem Deich, gab es einen fiesen Wetterumschwung. Starke Windböen fegten uns um die Nase und klatschten uns dicke Regentropfen ins Gesicht. Gut, dass wir heute nicht erst noch eine Luftmatte zusammenpacken mussten, sondern direkt ins Auto hüpfen konnten. Da haben wir dann ein paar Minuten gewartet – bei Knoppers und „Stromberg“ – bis sich der Himmel wieder gelichtet hat. Zum Glück konnte man schon ziemlich nah wieder blauen Himmel sehen. Anschließend sind wir eine halbe Stunde am Meer entlangspaziert und waren pünktlich zum wieder einsetzenden Regen wieder im Auto. Doch ein wenig kühl habe ich Phil gesagt, dass wir nun nach Carolinensiel fahren und uns bei einer heißen Tasse Irgendwas aufwärmen. Als wir dort angekommen waren, hat schon wieder richtig die Sonne geschienen und wir brauchten uns nicht mehr aufwärmen. Was auch ganz gut war, denn bei meinem „kulinarischen Geheimtipp“ hat mich mein Gedächtnis verlassen. Der ist nämlich nicht in Carolinensiel, sondern im Nachbardorf. Nun denn, so gab es eben nur ein Fischbrötchen auf die Kralle als Mittagsmahl.
Anschließend wollten wir in Richtung Schillig fahren, um noch mal ans Meer zu kommen. Doof nur, dass auch hier wieder eine Baustelle war (was gibt das hier oben viele Baustellen! Es lebe der Tourismus…) und ich eine andere Route fahren musste. Die führte uns dann irgendwie nach Jever, was ja mehr im Landesinneren liegt denn an der Küste. Letztenendes sind wir irgendwann an der gigantischen Ölraffinerie nördlich von Wilhelmshaven entlanggefahren und mit mehr Glück als Verstand tatsächlich an der Küstenstraße gelandet. Dort haben wir ein ziemlich fettes Windrad in Küstennähe gesehen (okay, „Offshore“ kann man das noch nicht nennen – aber das gelbe Fundamet aus tonnenweise Stahl sah schon imposant aus). Anschließend wollte ich Phil dann noch ein klein wenig Strand in Wilhelmshaven-Vosslap zeigen, wo ich früher schon häufiger gewesen bin. Aber auch hier „Hat sich was!“. Statt ein klein wnig Strand mit viel Ölfabriken am Horizont gab es hier nur eine große grüne Wiese zu bestaunen. Da, wo früher sandiger Strand und sanfte Brandung waren, war nun ein zig fußballfelder großes Stück „Rasen“. Wie sich schnell herausstellte entsteht genau an meinem Ex-„Lieblingsstrand“ der Jade-Weser-Port. Pech gehabt.
Und nun sitzen wir in unserem Hotel in Wilhelmshaven. Sehr toll hier! Bei der Buchung habe ich natürlich auf getrennte Betten bestanden (nicht, dass Phil sich nachts heimlich ankuschelt…). Da das Hotel aber keine Doppelzimmer mit getrennten Betten hat, wurde uns kulanterweise der bezug von zwei Einzelzimmern angeboten. Da haben wir beide natürlich gleich „Ja!“ geschrien. Und ich muss sagen: das Beans Park Hotel in Wilhelmshaven ist echt top! Der Frühstückssaal sieht sehr chic aus (Fotos reiche ich auch hier nach), das Personal ist freundlich (der weibliche Teil auch sehr attraktiv…;-)) und die Zimmer irgendwie knuffig. Lasst das Zummer mal gerade vielleicht 6 Quadratmeter groß sein, aber es ist „muggelig“ und in einem sehr guten Zustand. Beim Blick aus dem Fenster sehe ich auf einen kleinen Innenhof mit ein paar Stühlen und – ganz typisch – einem Strandkorb. Top!
So, jetzt scheint hier aber wieder die Sonne und ich werde meinen Nachbarn Phil aus seinem Zimmer abholen, damit wir die regenfreie Zeit ein wenig nutzen können, um WHV unsicher zu machen.