Drehbuch: Scott Kosar, Ray Wright, George A. Romero
Schauspieler*innen: Timothy Olyphant, Radha Mitchell, Joe Anderson, Danielle Panabaker
Kinostart D: (FSK 18)
Kinostart US: (FSK R)
Originaltitel: The Crazies
Laufzeit: 1:41 Stunden
Filmkritik zu The Crazies – Fürchte deinen Nächsten
Um es mal im Fachjargon zu sagen: das Genre Horror ist in den letzten Jahren ziemlich ausgeblutet. Der letzte wirklich innovative Film für das Massenpublikum war sicherlich „Saw“, „Pandorum“ blieb einige wirklich schöne neue Ideen schuldig und Filme wie „So finster die Nacht“ erreichen nur ein Nischenpublikum. „The Crazies“ erfindet dementsprechend den Horrorfilm nicht neu (wie auch? Ist ja selbst ein Remake…), kann aber in der Fülle der vorherrschenden Gewalt-Porn-Filme a la „Hostel“ doch Akzente setzen.
Regisseur Breck Eisner schafft es, dem Film eine sehr dichte Atmosphäre einzuhauchen. Natürlich sind die Horror-Pfade nach wie vor recht ausgetreten, aber immerhin sind einige Szenen so unberechenbar wie die Verrückten selbst. Die Akteure rennen nicht so offensichtlich ins eigene Verderben wie in vielen anderen Filmen der Marke „Scream“ & Co. Zwar gab es für meinen Geschmack einige Stellen, an denen es mit der Suspense ein wenig übertrieben wurde; Stellen, in denen die Spannung länger als eigentlich nötig aufrecht erhalten wurde – im Gesamtbild des Films fällt diese kleine Schwachstelle aber nicht wirklich auf.
Positiv fällt hingegen auf, dass der Film sich nicht dem allgemeinen Trend hingibt. Während andere Filme anscheinend immer detaillierter zeigen müssen, wie man unschuldige Menschen filetiert (wer glaubt „Hostel 2“ war das Ende der Fahnenstange, der werfe einen Blick auf den Trailer zu „The Human Centipede…), hält sich die dargestellte Gewalt bei „The Crazies“ in hinnehmbaren Grenzen. Gewalt wird nicht um ihrer selbst Willen gezeigt, sondern dient tatsächlich in den meisten Fällen dem Vorantreiben der Handlung. Auch die an einigen Stellen aufgebrachten moralischen Denkanstöße heben den Film von der breiten Masse an Horror-Filmen ab.
Fazit: wer den Film „28 Weeks Later“ wegen seiner bedrückenden Grundstimmung mochte, sollte auf jeden Fall mal einen Blick riskieren.