Filmszene aus Song for Marion

Song for Marion

Regie: Paul Andrew Williams
Drehbuch:
Schauspieler*innen: Terence Stamp, Vanessa Redgrave, Gemma Arterton, Christopher Eccleston

Kinostart D:
Kinostart US: (FSK PG-13)
Originaltitel: Song for Marion
Laufzeit: 1:30 Stunden
Filmposter: Song for Marion

Filmkritik zu Song für Marion

Benutzerbild von Lars
3/ 5 von

‚Song for Marion‘ ist eine herzerwärmende Feel-Good-Story aus dem Bilderbuch. Wir haben einen mürrischen alten Mann und seine vor innerer Freude nur so strotzende Ehefrau. Der Ausgang der Geschichte ist natürlich denkbar offensichtlich: Marion kann mit zunehmender Erkrankung nicht mehr singen und ihr Mann sucht schließlich doch die Gesellschaft der eigentlich verhassten Chormitglieder. Die junge, spritzige Chorleiterin Elisabeth schafft es letztlich, den Sänger in Arthur zu entdecken, sodass dieser durch das Singen, ebenso wie seine Frau, eine Ausdrucksmöglichkeit findet und sich zu einer gutmütigen, aufgeschlossenen Person verändert.

Eine Geschichte also, die gänzlich ohne Ecken und Kanten auskommt. Auch der nebenbei abgewickelte und natürlich harmonisch gelöste Konflikt zwischen Arthur und seinem über die Jahre zunehmend distanzierten Sohn (Christopher Eccleston) verlässt nie das seichte Fahrwasser des wohlbekömmlichen Familien-Dramas.

Aber genau diese mögliche Kritik an der allzu uninspirierten Handlung und den allzu typischen, allzu oft schon irgendwo durchgekauten Charakteren ist der Grund, sich ‚Song for Marion‘ eigentlich doch gut ansehen zu können: Es ist seichte, stellenweise berührende und mitunter humorvolle Unterhaltung.
Das Porträt einer auf den ersten Blick unwahrscheinlichen Ehe zweier so gänzlich verschiedener Menschen erhält durch einige sehr emotionale Szenen eine berührende Tiefe. Man versteht, dass zwei Menschen, die seit Jahrzehnten verheiratet sind, sich entgegen aller charakterlichen Unterschiede vollkommen lieben – vor allem Arthurs Charakter erhält dadurch viele Facetten, die somit mehr aus ihm machen als nur den für die Handlung und das Thema des Films notwendigen mürrischen Opa.
Es ist zwar bedauerlich, dass im Vergleich dazu die Charaktertiefe der anderen Figuren deutlich weniger nuanciert ausfällt, jedoch zu verschmerzen.

Ebenso muss man wohl zwischenzeitlich über einige Szenen gutmütig hinwegsehen, die ganz klassisch mit dem Vorschlaghammer auf die Tränendrüse eindreschen – auch das kommt aber bei einem Film über eine schwer kranke Frau und ihr zunehmend unerreichbares, Leben spendendes Hobby wenig überraschend.

Song for Marion im Heimkino

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