Drehbuch: Woody Allen
Schauspieler*innen: Owen Wilson, Rachel McAdams, Kathy Bates, Kurt Fuller
Kinostart D:
Kinostart US: (FSK PG-13)
Originaltitel: Midnight in Paris
Laufzeit: 1:34 Stunden
Filmkritik zu Midnight in Paris
Paris. Oh ja. Der Stadt kann man schon erliegen. Kein Wunder, dass auch Woody Allen sich dem ganz besonderen Charme der Seine-Metropole mit diesem Film widmet. Und das macht er ganz gelungen. Keine Frage: der Beginn des 20. Jahrhunderts war eine ganz besondere Zeit, in der viele große Denker, Schriftsteller und Philosophen sich in Paris die Klinke in die Hand gaben. Und genau das machen sie auch in „Midnight in Paris“. So trifft Gil auf Persönlichkeiten wie Pablo Picasso, Salvador Dali (Adrien Brody) oder Ernest Hemingway, durchzecht die Nächte mit ihnen und versucht, diese Eindrücke in seiner Arbeit aufzunehmen.
Allen versteht es ausgezeichnet, die bourgeoise Gesellschaft jener Zeit wieder zum Leben zu erwecken. Schnell denkt man: „Irgendwas los ist immer im Paris von damals“, schließlich hat kaum Hemingway sich in einem seiner Wutanfälle Luft verschafft, als auch schon Josephine Baker verführerisch zu tanzen beginnt. Auch wenn ich persönlich nicht unbedingt ein Freund jener Zeiten bin, so konnte ich mir hier und da doch kaum ein nostalgisches „Hach!“ verkneifen.
Die Geschichte an sich ist überaus belanglos. Dass Gil mithilfe von Hemingway sein aktuelles Werk verbessert ist ebenso irrelevant wie die dahinsiechende Beziehung zu jener Frau, die er doch eigentlich demnächst heiraten soll. Aber will man das dem Film wirklich vorwerfen, der in einer wundervollen Mixtur die 20er Jahre wiederauferstehen lässt und knochentrockenen Skeptikern wie mir wehmütige Gefühle entlockt? Worauf ich gerne verzichtet hätte, ist die „Moral von der Geschicht’“, die einem zum Ende hin geradezu unter die Nase gerieben wird. Um ein lapidares „Früher war alles besser – oder eben auch nicht“ einen ganzen Film zu bauen kann einem schon unnötig vorkommen. Aber: hach….