Filmszene aus Layer Cake

Layer Cake

Regie: Matthew Vaughn, Mary Haddow, Anthony Wilcox, Samar Pollitt, Michael Elliott
Drehbuch:
Schauspieler*innen: Daniel Craig, Sienna Miller, Tom Hardy, Colm Meaney

Kinostart D: (FSK 16)
Kinostart US:
Originaltitel: Layer Cake
Laufzeit: 1:45 Stunden
Filmposter: Layer Cake

Filmkritik zu Layer Cake

Benutzerbild von andreas
3.5/ 5 von

Genauso wie sich die Storyline anhört, sieht auch der Film aus: in den ersten Minuten verfestigt sich der Eindruck „Drogen-Story in London, coole Typen, coole Kamera – da ist Guy Ritchie am Werk!“. Falsch gedacht – und doch nicht so falsch. Ritchie musste das Projekt aus Termingründen an seinen Regie-Kollegen Matthew Vaughn („Kick-Ass“, „X-Men: First Class“ – Ehemann von Claudia Schiffer) abgeben. Der macht hier seine Sache aber ebenfalls sehr gut.

Daniel Craig spielt hier mal wieder den Killer im Maßanzug. Und wenn man ihn so mit seinem unerschütterlichen Blick und den stahlblauen Augen auf die Kamera zuflanieren sieht, denkt man fast, dass der liebe Gott ihn allein dafür geschaffen hat in Maßanzügen richtig cool auszusehen. Craig macht seine Sache gewohnt gut und spielt hier recht glaubhaft einen Mann, der bisher immer nur die Fäden gezogen hat, jetzt aber aus der Not heraus selbst auch mal den schmutzigen Teil des Geschäfts in die Hand nehmen muss. Auch der restliche Cast passt hervorragend zum Thema: Colm Meaney (der Scottie aus „Star Trek: TNG“) gibt wie schon so oft den irischen Haudrauf in Perfektion, Tom Hardy („Warrior“, „Inception“) hat als Quasi-Leibwächter von XXXX etwas zu wenig Screentime, um wirklich zu glänzen, dafür reißen es die Frauen mal wieder raus: Sally Hawkins und vor allem Sienna Miller geizen nicht mit ihren Reizen. Gute Wahl. 😉

Mich persönlich hat der Film sehr stark an „Rock’n’Rolla“ von – eben – Guy Ritchie erinnert, da es auch um Drogenbanden in London geht und die Story eine ähnliche Tiefe bietet. Auch „Layer Cake“ orientiert sich mehr an einer gehaltvollen Story, in der zwar auch Gewalt vorkommt, aber eben nicht in der Form wie etwa in den platten Action-Filmen eines Luc Besson („Transporter“). Vielmehr wird hier in kürzester Zeit ein schönes Beziehungsgeflecht gesponnen, in dem sich Vertrauen, Verpflichtung, Rache und Hinterhältigkeit sehr schön entfalten können. Es gibt einige spannende Entwicklungen und auch ein paar Überraschungen, die den Zuschauer jederzeit bei Laune halten. Dass hier und da auch ein wenig Gewalt vorkommen muss, ist klar. Aber im Gegensatz zu vielen anderen Filmen weidet sich hier die Kamera mal nicht daran. Lobenswert!

Besonders bemerkenswert fand ich vor allem eine Szene, die XXXXs Gefühlsleben nach seinem ersten Mord dokumentiert. Zum einen wird in den meisten Gangsterfilmen ganz gerne mal ausgeblendet, dass auch der lässigste Typ nach seinem ersten Mord vielleicht ja doch noch ein paar Regungen seines Gewissens über sich ergehen lassen muss, zum anderen fand ich diese Sequenz – alles in allem vielleicht gerade mal eine Minute lang – sehr intensiv, gut dargestellt und eben sehr selten und daher auffällig. Ansonsten bleibt die Gefühlsebene in „Layer Cake“ aber großteils auf der Strecke. Hier braucht also keiner die Angst zu haben, dass er es mit einem Kriminalfilm zu tun kriegt, in dem jegliche Gewaltanwendung nachhaltig hinterfragt wird. Nö, eigentlich gibt’s immer nur schonungslos feste einen druff.

Fazit: „Layer Cake“ ist ein dynamischer Krimi, der vielleicht gerade deswegen so sympathisch ist weil er nicht das ganz große „Der-Pate“-Fass aufmacht, sondern einfach nur im Londoner Kleinganoventum angesiedelt ist.

Layer Cake im Heimkino

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