Filmszene aus Kick-Ass

Kick-Ass

Regie: Tim Maurice-Jones, Matthew Vaughn, Annie Penn, Victoria Banks
Drehbuch:
Schauspieler*innen: Aaron Taylor-Johnson, Chloë Grace Moretz, Nicolas Cage, Lyndsy Fonseca

Kinostart D: (FSK 16)
Kinostart US: (FSK R)
Originaltitel: Kick-Ass
Laufzeit: 1:57 Stunden
Filmposter: Kick-Ass

Filmkritik zu Kick-Ass

Benutzerbild von Tobias
4/ 5 von

Die Grundidee ist ebenso simpel wie gut. Ein junger Mann, der beschließt Superheld zu werden, weil sein Leben sonst nicht viel zu bieten hat. Unglücklicherweise hat er aber keine Superkräfte, noch Kampfsporterfahrung, noch sonst irgendwelche Fähigkeiten, die ihm dabei helfen könnten, erfolgreich zu sein in der Zunft, der er sich anschließen möchte. Es gibt nun zwei Möglichkeiten mit  dieser Grundidee umzugehen: Entweder man macht eine unendlich platte Komödie daraus, in der dem Helden es durch Zufall und Missgeschicke doch gelingt die Welt zu retten. Oder man macht einen intelligenten, spannenden und trotzdem humorvollen Film daraus, wie es bei „Kick-Ass“ gelungen ist.

Der Film macht so ziemlich alles richtig, was man richtig machen kann. Die Figuren sind allesamt liebenswert und interessant. Die Einführung der Charaktere funktioniert so gut, dass man sie innerhalb der ersten fünfzehn Minuten bereits ins Herz geschlossen hat und mit ihnen mitfiebert. Aaron Johnson als Kick-Ass glaubt man sowohl den Mut der Verzweiflung, mit dem er immer wieder in sein Helden-Kostüm steigt, die leichte Naivität, mit der er auf andere Figuren trifft als auch die tiefen Gefühle, wenn sie denn in dem ansonsten sehr temporeichen Film mal etwas mehr Raum bekommen, als kurz angerissen zu werden (was der Normalfall, aber überhaupt nicht störend ist). Mark Strong und Christopher Mintz-Plasse sind ein großartiges Gegenspielergespann. Sie sind gleichzeitig eine Parodie des Familen-Clan-Gagsterfilms und ernst zu nehmende Bösewichte. Chloe Grace Moretz und Nicolas Cage als wirklich fähige Superhelden schließlich schaffen es, ihre Figuren skuril, aber nicht lächerlich wirken zu lassen. Zusätzlich eröffnen sie einen kleinen Nebenschauplatz einer Tragödie, die berührend, aber nicht aufdringlich ist.

Der Film bedient verschiedene Genres und schafft die Gradwanderung zwischen ihnen. Es ist gleichzeitig ein Actionfilm, eine Teenager-Komödie und eine Superheldenfilm-Parodie. Die Dialoge sind gut geschrieben, der Plot ist in keiner Sekunde langweilig und die kleine Liebesgeschichte am Rande berührt ebenso wie der tragische Teil des Films. Nebenbei schafft es der Film auch noch, Zeitgeistphänomene wie youtube und eine voranschreitende Individualisierung intelligent zu kommentieren.

Die Optik des Films ist bunt und grell, es wirkt nicht wirklich wie unsere Welt, aber auch nicht fremd. Es entsteht die Distanz die man braucht, um dem Film manche Prämissen (wie die unglaublichen sportlichen Fähigkeiten eines kleinen Mädchens) einfach zu glauben und über manche Logiklöcher hinwegzusehen. Zum Ende allerdings driftet der Film dann doch ein kleines bisschen zu sehr ins Absurde ab. Er wird dann zu eindeutig und verliert ein bisschen die Kraft, die er in der Zeit davor hatte. Nichtsdestotrotz ist es auch dann noch Action-Comedy auf hohem Niveau.

Kick-Ass im Heimkino

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
0 Kommentare
Älteste
Neuste Am meisten gevoted
Inline Feedbacks
Alle Kommentare anzeigen
0
Uns interessiert deine Meinung - schreib sie in die Kommentare!x