Filmszene aus Grabbers

Grabbers

Regie: Jon Wright, Chris Roufs, Andrea Bamford
Drehbuch:
Schauspieler*innen: Richard Coyle, Ruth Bradley, Russell Tovey, Bronagh Gallagher

Kinostart D: (FSK 16)
Kinostart US: (FSK R)
Originaltitel: Grabbers
Laufzeit: 1:34 Stunden
Filmposter: Grabbers

Filmkritik zu Grabbers

Benutzerbild von Lars
2/ 5 von

An sich eine interessante Story, keine Frage. Schönes Setting für eine schöne, dunkel-irische Komödie. The Guard könnte grüßen lassen. Tut es aber nicht, leider.

Der Film setzt an vielen Stellen wirklich humorvoll an – Szenen, die zwar nicht das Maß aller Innovation sind, aber dennoch viel Potenzial für Lacher mitbringen. Das große Problem ist nur, dass die meisten dieser Szenen bereits vorbei sind, bevor so etwas Ähnliches wie Witz sich überhaupt entwickeln konnte. Man bekommt den Eindruck, die Crew strotzte nur so vor Gags, dass man sich beim Schneiden schließlich beeilen musste, alles Lustige zumindest ansatzweise eingebracht zu haben. Manchmal ist weniger eben mehr.

Wenn in einer Szene, in der bereits alle Protagonisten ziemlich gut angetrunken sind, jeder seine Waffe präsentiert und Vorschläge wie Wasserpistole und Pfanne gemacht werden (gegen Aliens, die nur im Wasser überleben können und Greiftentakel haben), dann weckt das Hoffnung, diese Waffen auch in Aktion zu sehen. Der Zuschauer freut sich auf die Witze, die aus dieser Vorbereitung noch entstehen könnten. Leider kommt dann kaum eine der Waffen später wieder vor. Lediglich die zum Flammenwerfer umgebaute Wasserpistole bekommt noch ein kurzes Comeback. Aber auch das eher witzlos.

Doch das Problem hängt nicht nur an den Gags: Auch die Handlung wirkt nicht rund, will zu viel für eine Horror-Komödie erzählen. Es reicht zu wissen, dass der Dorfpolizist Alkoholiker ist. Es ist nicht notwendig, im Film eine tiefe Psychoanalyse zu veranstalten und ganz neben der Alien-Apokalypse noch eine erfolgreiche Abkehr von der Sucht zu präsentieren.
Man darf immerhin nicht vergessen: Der Handlungszeitraum erstreckt sich nur über wenige Tage – da ist es überhaupt nicht erforderlich, geschweige denn von irgendwem erwartet, dass eine große, tragende Handlung dahinter steht. Bei diesem Film erwarte ich als Zuschauer auf der einen Seite schöne Aliens und Kämpfe gegen eben diese und auf der anderen Seite bösen, irischen Humor. Mehr nicht. Und das beides in einem ausgewogenen, in sich runden Film wäre schon vollkommen genug.

Zumindest der Teil mit den schönen Aliens funktioniert super: Dem Special Effects-Team kann kein Vorwurf gemacht werden, die Aliens sehen super aus und fügen sich wunderbar harmonisch in die Sets ein. Da gibt es nichts zu meckern.

Anders sieht das mit der deutschen Synchro aus: Mal wieder wurde hier am gänzlich falschen Ende gespart. Der Film ist im deutschen schlicht langweilig. Wenn die sowieso sehr flachen und allenfalls kurz angerissenen Charaktere

Grabbers kommt mit einer sehr schönen Idee daher. Auch an Darstellern und genereller rein technischer Umsetzung lässt sich nichts bemängeln. Was dem Film fehlt ist Ruhe und die Sicherheit des Regisseurs auch einfach mal ein paar weniger Aspekte anzuschneiden, dafür die vorhandenen aber etwas befriedigender auszuschöpfen. So ist der Film leider lediglich eine Aneinanderreihung von kurzen Teasern auf das, was hätte kommen können, wenn die Laufzeit das Dreifache betrüge.
Außerdem: Wenn ihr Grabbers schaut, dann tut es in jedem Fall mit englischer Original-Tonspur. Der würde ich nämlich statt den 4 Sternen für die deutsche Fassung irgendwas um die 5-6 Sterne herum geben.

Grabbers im Heimkino

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