Erlebnisbericht Live-Konzertübertragung im Kino

Bereits vor Show-Beginn sind wir dem Roundhouse in Camden zugeschaltet: aufgeregtes Stimmengewirr, Musiker, die sich warmfiedeln, die Bühne in dunkelviolettes Licht getaucht. Das erzeugt im Kinosaal bereits ein tolles mittendrin-Gefühl. Dann geht es ganz schnell! Kurze Ansage – zack! – das Konzert beginnt um Punkt 21 Uhr.

Das Orchester spielt auf, die Show-Treppe wird spannungsvoll in Licht getaucht … und da ist er endlich! Robbie is back! Anfangs noch sichtlich nervös beginnt er mit seiner neuen Single „Bodies“, beim folgenden Song „Morning Sun“ wird er allmählich warm, spätestens mit dem dritten Titel „Come Undone“ ist er drin in seinem Element. Kraft- und hingebungsvoll rockt er die Bühne … jetzt ist er wieder „der Alte“. Er wirkt locker, sicher, ist witzig, erzählt kleine Geschichten und Anekdoten rund um seine neuen und alten Songs, unterhält das Publikum in bester Entertainer-Manier. Seine Songs passen erwartet gut mit dem Sound eines großen Orchesters zusammen. Streicher, Bläser, Klavier, Harfe, Background-Sänger – volles Programm.

Diese wirklich gute Show mit ihrer einmaligen Atmosphäre wird dank digitaler Kinotechnik bestens von London bis nach Hildesheim transportiert. Scharfes Bild, satte Farben. Der volle Sound des Orchesters und Robbies kräftige Stimme gehen durch und durch. Top-Klangqualität! Ich bin echt beeindruckt.

Ich schätze, dieses Beispiel wird Schule machen: Events, die ins Kino übertragen werden. Alternde oder lampenfiebrige Stars müssen die Strapazen einer Tour nicht mehr auf sich nehmen, viele Leute in aller Welt können den Auftritt aber quasi „live“ verfolgen. Okay, das Erlebnis entspricht nicht dem Original Live-Flair eines Konzerts, aber dafür kann man bequem sitzen, man sieht den Star in gestochen scharfer Nahaufnahme sogar aus diversen Kamera-Einstellungen und Blickwinkeln, der Sound ist besser ausgesteuert.

Im Thega Hildesheim werden übrigens in den nächsten Monaten sechs Metropolitan Opera Aufführungen in digitaler Qualität gezeigt. Mit EUR 28,- pro Person für meinen Geschmack nicht gerade günstig, aber ein Opern-Fan weiß das vielleicht besser (ein-)zu schätzen. Die Nachfrage scheint da zu sein.

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