Halloween-Time: Meine Grusel-Top-Ten

Mit solchen Aufzählungen ist es ja immer wie verhext: genau in dem Moment, in dem ich meine „Top Ten“ veröffentliche, fallen mir noch weitere Filme ein, die noch besser hineingepasst hätten. Aber da es eh immer sehr schwer ist Gutes mit Gutem zu vergleichen, um sich letztlich auf nur zehn zu beschränken, seht diese Liste hier mal nicht als meine „unumstößlichen Zehn“ an, sondern einfach als eine kleine Liste mit großen Filmen, frei gewählt nach Tageslaune.

10. Resident Evil

Jaja, der Hausmeister und seine Milla… Klar hat Frau Jovovic den Film für mich noch mal extremst aufgewertet, aber auch so empfand ich diese Videospiel-Umsetzung als eine der besseren. Zusammengefasst: spannend, tolle Effekte, optisch ansprechende Hauptdarstellerin. Sicherlich kein Horror-Meilenstein, aber für einen Abend durchaus gute Unterhaltung.

9. Der Exorzist

Nicht nur für mich ein echter Klassiker. Auch wenn ich eigentlich nicht so der große Fan von alten Filmen bin, so gibt es doch so einige, die einen selbst heute noch erschauern lassen. Denn beim Exorzisten gibt es nicht das literweise Blut, das heutzutage durch so viele Filme spritzt, sondern vielmehr eine dichte und beklemmende Atmosphäre, für deren Ausgestaltung sich heutige Filme meist keine Zeit mehr nehmen. Regisseur William Friedkin hat es allein durch ein grün-erbrechendes Mädchen im Schlafanzug und Trucker-Stimme geschafft, mich ordentlich das Fürchten zu lehren.

8. Die Körperfresser kommen

Wo wir schon bei Klassikern sind, darf dieser hier nicht fehlen. Donald Sutherland spielt die Hauptrolle in diesem Gruselfilm, in dem die Bevölkerung von San Fransisco mal einfach durch Aliens ersetzt wird. Auch hier fließt meiner Erinnerung nach kein Blut, aber dieses Netzwerk von Außerirdischen, die in menschliche Körper schlüpfen ist schon arg gespenstisch. Vor allem durch ihre non-verbale Kommunikation, die sehr an das „Dorf der Verdammten“ erinnert, konnte der Film bei mir eine Gänsehaut nach der anderen erzeugen. Mit einem Ende wie ein derber Faustschlag.

7. Final Destination

Ich merke gerade, dass meine Vorlieben im Bereich Grusel anscheinend alles andere als festgefahren sind, unterscheiden sich die Filme doch alle sehr voneinander. Die „Final Destination“-Reihe ist ja eher leichtere Kost, die aufgrund der vielen kuriosen Todesumstände auch einen recht hohen Unterhaltungswert hat. Ein wenig Grusel mit einem heftigen Einschlag an Highschool-Charme.

6. Bram Stoker’s Dracula

Der Fledermausmann aus Transsylvanien war ja nun schon einige Male Vorlage für Vampir-Filme. Während andere Filme sich da zu sehr in Spinnereien versteigen, ist „Bram Stoker’s Dracula“ sehr werknah (das Buch ist übrigens auch sehr lesenswert!). Hier wird neben all dem Grusel auch der dramatischen Liebe von Graf Dracula ein wenig Platz eingeräumt, was dem Film einen Hauch bittersüßer Romantik gibt. Außerdem ist die optische Umsetzung des Stoffes überaus gelungen und macht den Streifen fast zu einem Kostümfilm.

5. 28 Weeks later

Meine Sympathie für diesen Film ist mit einer Reise nach London erklärbar. Damals sahen wir den Film dort erstmals im Kino. Diesen Endzeitfilm in genau der Stadt zu sehen, die durch eine Seuche entvölkert wurde, hatte einen ganz besonderen Reiz (vor allem auch durch die Reaktionen des Publikums). Aber auch so fand ich den Film sehr gelungen, weil er ein relativ realistisches Bild einer solchen Ausnahmesituation aufzeigt. Alles könnte irgendwann tatsächlich genau so aus dem Ruder laufen – und dann „Gute Nacht“. Das macht den Film so wirkungsvoll.

4. The Cell

Dass ich mal einen Film mit Jennifer Lopez gut finden würde… Aber abgesehen von ihren ganzen Komödien und Romantik-Schmonzetten hat sie hier (wohl eher per Zufall) mal in einem wirklich tollen Film mitgewirkt. Wie mag es in dem Kopf eines perversen Frauenmörders aussehen? Dieser Frage nähert sich „The Cell“ mit einer düsteren Atmosphäre und wahrer Bildgewalt. Ein scheibchenweise zersägtes Pferd ist da noch das am wenigsten verstörendste Motiv…

3. The Sixth Sense

Okay, so richtig kann man den Film vielleicht nicht im Genre „Grusel“ einordnen, nur weil ein kleines Kerlchen Leichen sieht. Dennoch: im Bereich „Mystery“ hat mich wohl noch nie ein Film so geflasht wie dieser hier. Als ich aus dem Kino kam war ich richtig, richtig fertig. Und auch während des Filmes gab es so einige Szenen, die einem mehr als nur einen Kloß in den Hals trieben. Schade, dass Regisseur Shyamalan seitdem nie wieder etwas dermaßen Gutes gemacht hat (außer ansatzweise „Unbreakable“).

2. Saw

Lasst uns mal lieber nicht über die Nachfolger reden, die alle mal mehr oder weniger schlecht waren und einfach nur immer wieder auf den nicht stoppenden Money Train aufsprangen. In diesem inzwischen umfangreichen Sack voll Runkelrüben ist der erste Teil ein wahrer Diamant. Nicht nur, dass er das Horror-Genre so sehr beeinflusst hat wie kaum ein anderer Film seiner Zeit. Nein, dieser Film sorgte bei mir für Atemaussetzer und Herzkammerflimmern – von der ersten bis zur letzten Minute. Ein echter Horror-Meilenstein.

1. Das Waisenhaus

Für mich der perfekte Gruselfilm: wenig Blut, viel Spannung und tolle Effekte. Im Gegensatz zu vielen andern Filmen mit „tollen Effekten“ bestehen diese hier eben nicht aus Blutfontänen allerorten, sondern aus einer optimal zusammengemischten Soundkulisse. Ich gebe zu: ich habe schon so einiges an Horror gesehen und selbst bei den blutrünstigsten Filmen erschrecke ich mich nicht, sondern schüttele eher angewidert den Kopf. „Das Waisenhaus“ hingegen hat mich dermaßen mitgenommen, so sehr gegruselt, dass ich mich wie in die Kindheit zurückversetzt fühlte. Damals, als unter meinem (wie unter jedem anderen Kinderbett) ein böser Troll lebte, der einen am liebsten mit ins Erdreich nehmen würde, wenn man ihn nur erblickte. Dieses Gefühl der Angst hat schon lange kein Film mehr bei mir wach gerüttelt. Einschränkend sei jedoch gesagt: der Film lebt zu einem Großteil von seinen Soundeffekten, eine Surround-Anlage sollte es also schon sein, wenn es schon nicht der Kinosaal sein kann.

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