Filmszene aus Merida - Legende der Highlands

Merida - Legende der Highlands

Regie: Brenda Chapman, Mark Andrews, Steve Purcell, Brian Larsen, Ryan Lynch, Shannon Wood
Drehbuch:
Schauspieler*innen: Kelly Macdonald, Emma Thompson, Billy Connolly, Julie Walters

Kinostart D: (FSK 6)
Kinostart US: (FSK PG)
Originaltitel: Brave
Laufzeit: 1:33 Stunden
Filmposter: Merida - Legende der Highlands

Filmkritik zu Merida – Legende der Highlands

Benutzerbild von Phil
3/ 5 von

Wer sich nur die Trailer oder die spoilerfreien Inhaltsangaben durchliest, der wird sich am Kopf kratzen: Der Plot klingt irgendwie ziemlich langweilig und wenig mitreissend. Wer sich dennoch auf den Film einlässt, der wird merken, dass alle Werbung quasi einen auf den Holzweg geleitet haben: Nicht der gesamte Film wird beworben, es sind nur die ersten 20 Minuten. Alles danach überrascht und weiß zugleich zu packen. Ein mutiger Schritt seitens Pixar, dass man das Hauptthema des Films ausblendet.
Was aber schon in den ersten Minuten feststeht, ist die unglaubliche Farbvielfalt, die man so von Pixar kennt: Alles ist in perfekten Farben eingefangen, detailreiche Umgebungen und mindestens genau so viele Details an Personen oder Aktionen im Hintergrund. Aber als ganz besonderes Highlight muss man einfach die Haare von Merida herausstellen: Lange, rote, gelockte Haare sind sowieso schon schwer zu zähmen und führen offensichtlich ihr eigenes Leben. Aber Pixar schafft es tatsächlich diese Haare perfekt zu animieren: Jedes einzelne Haar wiegt sich passend im Wind, gibt Meridas Kopfbewegungen nach. Echt eine animatorische Meisterleistung.

Aber man merkt in dieser Pixar-Produktion sehr stark den Einfluss von Disney. Die Geschichte ist trotz der Wendungen am Anfang irgendwie relativ weichgewaschen, in dem Stil schon häufig gesehen. Es geht um einen Heldin, die ein Abenteuer erlebt, der Kampf zwischen gut und böse, ein bisschen Zauber hier und ein bisschen Mystery da. Aber bloß nicht zu ernst! Auch verliert der Film seinen Stil, indem typische Disney-mäßige Slapstick-Komponenten eingebaut wurden: Auch die kleinen Kinder wollen unterhalten werden.
Dass zuletzt „Merida“ noch eine extreme Anlehnung an einen bereits existenten Disney-Film hat, macht die Sache nicht besser – eher im Gegenteil.

Unterm Strich bleibt ein schöner Animationsfilm, der mehr Disney als Pixar ist, und deswegen leider an Qualität einbüßt: Zu sehr auf Kind gestriegelt, verliert der Film den Erwachsenen aus dem Blick. Waren da in Zeiten von Wall-E, Ratatouille oder auch Toy Story sehr viele Elemente, wo auch der Erwachsene ins Nachdenken oder Mitfiebern kam, so bleibt „Merida“ zwar eine tolle Animationstechnik und ein disney-typischer Storyverlauf, doch die Tiefe einer echten Pixar-Produktion.

Merida - Legende der Highlands im Heimkino

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