Drehbuch: Paul Rudd, David Wain, Ken Marino, Timothy Dowling, Timothy Dowling, W. Blake Herron
Schauspieler*innen: Seann William Scott, Paul Rudd, Elizabeth Banks, Christopher Mintz-Plasse
Kinostart D: (FSK 12)
Kinostart US: (FSK R)
Originaltitel: Role Models
Laufzeit: 1:39 Stunden
Filmkritik zu Vorbilder
Paul Rudd war für mich immer schon der absolute Kumpel-Typ. Nett, lässig und dabei noch gutaussehend. Nur leider sucht sich der Mann viel zu häufig die falschen Rollen raus. Und so fügt sich „Vorbilder“ in die lange Reihe an B-Komödien, die mit „Jungfrau (40), männlich, suchr“ begann und von „Beim ersten Mal“ und “Nie wieder Sex mit der Ex” fortgeführt wurde.
Die Freunde Danny (Rudd) und Wheeler (Seann William Scott) haben Mist gebaut und werden zur Ableistung von Sozialstunden verdonnert. Diese müssen sie in einem speziellen Projekt für Problemkinder abreißen. Jeder von ihnen bekommt einen verhaltensauffälligen Jugendlichen zugewiesen, für den er je 150 Stunden eine Art „Großer Bruder“ bzw. eine väterliche Bezugsperson sein soll. Was passiert wenn verhaltensauffällige Kids auf ebenso verhaltensgestörte Erwachsene treffen, kann man sich denken.
Viel habe ich von dieser Komödie nicht erwartet. Sei’s drum: auch „American Pie“ konnte mich seinerzeit mit seinem flachen Humor gut unterhalten. Die Charaktere waren vielfältig; begonnen beim inzwischen legendären „Stiffler“ (der neben Rudd übrigens auch hier die zweite Hauptrolle spielt) bis hin zum nervigen „Das eine Mal im Ferienlager“-Girl (die mir in “How I Met Your Mother” um Lichtjahre besser gefällt…). Auch die Charaktere in „Vorbilder“ sind grundsätzlich gut gewählt. Rudd spielt einen Endzwanziger in der Sinnkrise, Ex-Stiffler Wheeler gibt – wie immer – den oberhohlen Partymacher; ein Kid lebt in seiner Fantasiewelt und treibt sich auf mittelalterlichen Live-Rollenspiel-Turnieren herum während der andere Knirps eine Art „oberversauter Eddie Murphy in ganz klein“ ist.
Viel Potenzial für eine lustige Komödie, die nach viel lautem Lachen schnell wieder vergessen ist. Dem wird „Vorbilder“ auch gerecht – wenn man sich vom Humor weit unterhalb der Gürtellinie nicht abschrecken lässt. Ein Beispiel: Wheeler hält Danny nach der Frage „Du rätst ja nicht, wo ich letzte Nacht war…“ den Zeigefinger unter die Nase. Allein diese erste Szene des Films zeigt ganz klar die Marschrichtung. Was folgt ist übelster Klamauk mit mehr oder (eher) minder witzigen Zoten über Sex, Freaks und Drogen. Kann man lustig finden – muss man aber nicht.
Wer in gemütlicher Männerrunde bei einer Kiste Bier eine launige DVD sucht, der wird hier fündig. Ein First-Date-Movie ist der Film auf keinen Fall. Vielmehr sollte man gar nicht erst in Erwägung ziehen, diesen Film in weiblicher Begleitung zu gucken, wenn einem am Fortbestand der Beziehung/Freundschaft gelegen ist. Männer sind Schweine. Amen.