Drehbuch: Jill Gevargizian, Eric Havens, Jill Gevargizian, Eric Stolze
Schauspieler*innen: Najarra Townsend, Brea Grant, Laura Kirk, Millie Milan
Kinostart D: (FSK 18)
Kinostart US:
Originaltitel: The Stylist
Laufzeit: 1:45 Stunden
Filmkritik zu The Stylist
Zwar als Slasher ausgewiesen, ruht sich der Film nicht darauf aus, mit bloßer Gewalt und Blutverspritzen überzeugen zu wollen. Zwar gibt es durchaus blutige Szenen und im weiteren Verlauf werden auch die Slasher-Fans auf ihre Kosten kommen.
Jedoch hat der Film mehr als nur diese Eigenschaften.
Als erstes fällt die langsame bis hin zu ruhige Erzählweise auf. Der Film nimmt sich viel Zeit, die Atmosphäre und Protagonistin Claire vorzustellen. Das ist dem weiterem Verlauf der Geschichte auch zuträglich.
Auch weiß der Film gut und in einer ästhetischen Weise mit Licht, Schatten und Kameraeinstellungen umzugehen. Befindet sich Claire allein im Salon oder ihrem Haus, so wird mit ausgewählten Lichtakzenten und teils auch bewusster, greller Farbgebung gearbeitet.
Auch, wenn diese Inszenierung recht klassischen Motiven folgt, so verfehlt sie ihre Wirkung nicht hebt sie doch den Film auf ein höheres Niveau als Genrebegleiter.
Auch Claire selbst bringt eine tiefere Ebene mit sich, gar fast ein Motiv für ihre blutigen Taten. Zwar bringen manche erzählerische Schwächen die Glaubwürdigkeit des Motivs ins Schwanken, im Gesamten bleibt das Handeln jedoch kohärent. Auch an ein Klimax wurde gedacht, indem Claire das Leben ihrer besten Freundin beneidet und entsprechend nicht mehr ein bisher Fremder im Blick steht.
So ist der Film manchmal mehr blutiges Drama als der klassische blutige Horrorfilm, ohne sein Genre komplett aus den Augen zu verlieren und somit zu prellen.
Ein unerwartet positiver Eindruck von einem Film, der gekonnt zwischen Wahnsinn, Emotion und am Ende eben doch viel Blut und Gewalt wandert.