Drehbuch: Ian Deitchman, Kristin Rusk Robinson
Schauspieler*innen: Katherine Heigl, Josh Duhamel, Josh Lucas, Alexis Clagett
Kinostart D: (FSK 6)
Kinostart US: (FSK PG-13)
Originaltitel: Life As We Know It
Laufzeit: 1:54 Stunden
Filmkritik zu So spielt das Leben
Wie schön wenn man von Komödien auch mal wieder positiv überrascht wird! War die letzte Komödie, die ich im Kino gesehen habe wohl der größte Ausfall des Kinojahres , ist es ermutigend, wenn „So spielt das Leben“ es bis in das obere Drittel der RomComs schafft. Und wie kommt das? Ganz einfach: der Film verzichtet auf den „Magic Moment“. Wir alle kennen das aus unzähligen Filmen: Weiblein kann Männlein überhaupt nicht ausstehen, beide zicken sich über 60 Minuten Filmlänge nur an. Doch dann kommt der große Moment: meist rutscht die Frau aus, landen bei „ihm“ im Arm/am Mund/auf dem nackten Körper in der Dusche und #zapp#: schon ist es um sie geschehen. Der Mann, der für sie bisher der größte Feind war, stellt sich auf einmal als ihr Traumprinz heraus, nach dem ihr Unterbewusstsein jahrelang gelechzt hat.
Genau auf diesen Schmonz zu verzichten, rechne ich dem Film hoch an. Natürlich steuert auch dieser Film auf ein Happy End zu. Allerdings nicht mit plumper Brachial-Gewalt, sondern mit vielen kleinen Situationen, in denen man schon fast unbewusst spürt, wie sich das Verhältnis der beiden bessert. Josh Duhamel gibt den locker-flockigen Hallodri sehr sympathisch und sogar Frau Heigl, für mich eigentlich eher eine Unsympathin, schafft es, sich in eine Ecke meines Herzens zu spielen. Das große Wohnzimmer meines Herzens hat allerdings Sophie belegt. Die Kleine war ja wohl so was von knuffig! Es mag böse klingen, aber… ich frage mich wirklich ob da CGI-Künstler am Werk waren oder ob man Kinder wirklich derart „dressieren“ kann, dass sie auf Kommando jeden gewünschten Gesichtsausdruck drauf haben. Hier hat einfach alles gestimmt: das Gesicht der kleinen ist von Szene zu Szene zum Brüllen komisch.
„So spielt das Leben“ erfindet die romantische Komödie sicherlich nicht neu, nach einem Totalausfall wie „Du schon wieder“ ist sie aber doch ein gewisser Hoffnungsschimmer, dass Komödien mit Charme doch noch nicht ganz abgeschrieben werden müssen.