Drehbuch: Alex Prud'homme, Julie Powell, Nora Ephron, Julia Child
Schauspieler*innen: Meryl Streep, Amy Adams, Stanley Tucci, Chris Messina
Kinostart D:
Kinostart US: (FSK PG-13)
Originaltitel: Julie & Julia
Laufzeit: 2:03 Stunden
Filmkritik zu Julie & Julia
Grundvoraussetzung für diesen Film ist eindeutig, dass man nicht hungrig hinein geht.
Diese Menge an lekeren Enten, Hühnern, Gemüsen und Schokokuchen würden auf keinen leeren Magen gehen und selbst mit vollem Magen musste ich nach dem Film ein fettes Schoko-Tortenstück essen.
Trotz dessen, dass die Geschichten knapp 60 Jahre auseinander liegen, ist die Umsetzung super gelungen. Die Schnitte sind galant und perfekt, nie wird es in einer Zeit langweilig. Folglich gibt es auch keinen Favoriten in der Hauptrolle: Zwei gute Schauspieler in guten Rollen geben sich im wahrsten Sinne des Wortes das Kochbuch in die Hand.
Und doch schafft es Meryll Streep mit anmutender Leichtigkeit, eine geradezu oscarreife Schauspielleistung abzuliefern. Immer leicht affektiert spielt sie verdammt sympathisch die selbstbewusste, geradezu emanzipierte Amerikanerin in einem männerdominierten Franzosenberuf. Allein die Konstellation ist skurril, aber Streep geht in dieser Rolle komplett auf und steckt mit ihrer Leichtigkeit bereits nach wenigen Minuten an.
Nichtsdestotrotz ist auch Amy Adams gut anzusehen, sowohl so als auch auf Leinwand. Die Rolle der resignierten Berufsanfänerin, die dem auch im Realleben existenten Trend des Bloggens aufspringt, setzt sie geradezu passend um. Beide Rollen schaffen es, durch das Kochen aus einer eigenen Minikrise herauszukommen und dabei den Zuschauer mit einer überschwänglichen und doch subtilen guten Laune mitzureissen.
Lediglich das letzte Drittel startet sehr ruhig, die Geschichte stockt etwas, gerät auch vom roten Faden ab. Glücklicherweise fängt sich der Film nach knapp 25 Minuten wieder, die aber verzichtbar gewesen wären.
Und deswegen erreicht der Film dann doch nicht die Top-Note, sondern muss sich mit einem soliden „gut“ zufrieden geben.