Filmszene aus Gunpowder Milkshake

Gunpowder Milkshake

Regie: Navot Papushado, Ali Cherkaoui, Silke Engelhardt, Dennis Becker, Finn Pelke, Simon Adegbenro
Drehbuch:
Schauspieler*innen: Karen Gillan, Lena Headey, Chloe Coleman, Carla Gugino

Kinostart D: (FSK 18)
Kinostart US: (FSK R)
Originaltitel: Gunpowder Milkshake
Laufzeit: 1:49 Stunden
Filmposter: Gunpowder Milkshake

Filmkritik zu Gunpowder Milkshake

Benutzerbild von Phil
4/ 5 von

Der Film startet genau so, wie es das Plakat suggeriert: In grellen Neonfarben geht es recht schnell in eine Schießerei. Dabei entsteht eine gewisse Ästhetik, da die Kamera häufig symmetrisch ausgerichtet ist oder die Schärfe auf das Objekt immens ausgeprägt ist. Auf der anderen Seite gibt es häufig auch futuristische Umgebungen, deren Kontrast zur erhabenen Bibliothek durchaus krass wirkt.
Auffällig über den gesamten Film ist der Soundtrack, der sich häufig als Neo-Westernmusik beschreiben lässt: Er unterstreicht die gezeigten Szenen häufig passend, auch wenn die Szenen selbst keine klassischen Westernelemente beinhalten.

Häufig genug nimmt sich der Film selbst nicht ernst, was der Stimmung durchaus zuträglich ist. Kreatives Highlight ist eine Auseinandersetzung bei einem Zahnarzt, wo der Einsatz von Händen aus Gründen nicht möglich ist. Die hier gezeigten Kampfszenen machen aufgrund ihrer Abgefahrenheit immensen Spaß.
Doch auch abseits davon machen die Actionszenen etwas her: Sie sind gut choreografiert und feiern sehenswerte Szenen mit ausgewählten Slow Motions. Die Szenen sind zusätzlich immer wieder überraschend: Die Waffen sind häufig ungewöhnlich überdimensioniert für das Vorhaben oder verstecken sich an ungewöhnlichen Orten. Der geneigte Zuschauer hat deswegen immer wieder erfreuliche „Oh yeah baby, jetzt geht’s ab!“-Momente. Auch sollte man immer den Hintergrund im Auge behalten, denn auch hier verbergen sich immer wieder kleine augenzwinkernde Momente.

Positiv hervorzuheben ist, dass Frauen den Film dominieren und die Männer die auch recht dummen Antagonisten sind. Die Frauen stehen den vielen mit Männern besetzten Filmen nichts nach und schaffen es dennoch, einen ganz eigenen Stempel aufzudrücken. Die gezeigte Action ist dennoch zu weiten Teilen recht üblich, wenn auch umfangreich. Nur selten schimmert eine Coolness oder Kreativität wie bei der Zahnarztpraxis hindurch. Häufig geht es eher um Masse und Größe der Waffen als um große Geschicklichkeit oder besonders mitreißende Moves.

In Summe ein Film, den man einmalig gesehen feiern kann, aber auch keine wahrliche Dauerhaftung hinterlässt.
Quasi der perfekte Sneakfilm oder ein perfekter Film für einen Männerabend. Oder noch besser: Frauenabend.

Gunpowder Milkshake im Heimkino

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