Filmszene aus Die Tribute von Panem - Catching Fire

Die Tribute von Panem - Catching Fire

Regie: Aldric La'Auli Porter, Francis Lawrence, Chad Stahelski, John R. Saunders, Ana Maria Quintana
Drehbuch:
Schauspieler*innen: Jennifer Lawrence, Josh Hutcherson, Liam Hemsworth, Woody Harrelson

Kinostart D: (FSK 12)
Kinostart US: (FSK PG-13)
Originaltitel: The Hunger Games: Catching Fire
Laufzeit: 2:26 Stunden
Filmposter: Die Tribute von Panem - Catching Fire

Filmkritik zu Die Tribute von Panem – Catching Fire

Benutzerbild von Schindler
4/ 5 von

„Catching Fire“ ist der zweite Teil der „Hunger Games“-Trilogie. Und vorweg: Wer den ersten Teil nicht gesehen hat, wird mit dem zweiten Teil keine Freude haben. Zusammenhänge aus dem ersten Teil werden nicht erneut erklärt. Es wird erwartet, dass man die Figuren, Orte und Begriffe kennt – kurz, dass man weiß, was es mit Panem an sich auf sich hat und was in den 74. Hungerspielen passiert ist. Wer den ersten Teil also noch nicht kennt, dem sei ans Herz gelegt, diesen nachzuholen, bevor Teil zwei an die Reihe kommt.

Die von der in diesem Jahr mit einem Oscar als Beste Hauptdarstellerin (für „Silver Linnings“) ausgezeichneten Jennifer Lawrence gespielte Protagonistin ist eine vielschichtigere Figur als im ersten Teil. War ihre Figurdort noch vor allem an ihrem eigenen Überleben interessiert, verzweifelt und verängstigt, so bekommt sie im zweiten Film die psychischen Folgen des Sieges auf Kosten anderer zu spüren. Gleich zu Beginn bekommen wir mit, wie traumatisiert sie inzwischen ist. Sie ist hin und her gerissen zwischen zwei Jungen, aber auch zwischen Verantwortung für die Welt und sich selbst. Sie muss entscheiden, was mehr wert ist, eine Idee oder ihr Leben, ihr Leben für die Idee oder das Leben ihrer Lieben. Und wie ist es mit der Gesundheit vieler anderer Leute. Will und kann sie dafür verantwortlich sein, dass sie diese riskieren. Oder muss sie das sogar in Kauf nehmen? Viele Figuren im Film haben solche Entscheidungen zu treffen und keine macht es sich leicht. Doch wir sind bei Katniss und vor allem mit ihren Problemen konfrontiert.
Und – man hat es bei einem solchen Blockbuster fast nicht zu hoffen gewagt – Jennifer Lawrence hat erfreulich viel Gelegenheit zu beweisen, dass sie eine hervorragende Schauspielerin ist. Klar, es wird wieder viel gekämpft und es gibt einen beachtlichen Action-Anteil, in denen die Zwischentöne egal sind. Aber es gibt sie immer wieder, diese intimen und persönlichen Momente – und der Film nimmt sich Zeit für seine Figuren.

Das ist es vor allem, was ihn abhebt, von vielen anderen Filmreihen. Die Figuren sind sehr gut durchdacht, ausgefeilt und überzeugend verkörpert. Zudem ist die Geschichte packend, interessant, hintergründig – und zu keinem Zeitpunkt vorhersehbar. Die Regeln in Panem sind böse und alles ist möglich. Klar, Katniss wird wohl irgendwie davonkommen. Aber das Ableben aller anderen Figuren steht jederzeit zur Disposition. Die Intention vieler Charaktere bleiben lange im Dunkeln und ergeben schlussendlich doch einen Sinn. Man will drigend wissen wie es weitergeht in jeder Sekunde des Films und die zweieinhalb Stunden Laufzeit vergehen gefühlt viel schneller. Der Film ist Actionfilm, Thriller, Sozialdrama, Sience-Fiction und Liebesfilm zugleich. Aber er ist eines nicht: ein Teenager-Film. Er ist in keinster Weise mit den Schmonzetten um Vampire zu vergleichen, die wir in letzter Zeit gesehen haben. Dieser Film spielt in einer ganz anderen Liga. Es ist wenig verwunderlich, dass sich hier auch Top-Stars wie Donald Sutherland und Philip Seymour Hofmann die Ehre geben.

Dem Film gelingt es grandiose Bilder zu finden. Die Special-Effects und Computeranimationen sind absolut gelungen, die Welt die erschaffen wird ist glaubhaft.

Ein bisschen schade ist es allerdings, dass der Film sich offenbar selbst nicht ganz vertraut. Die Filmmusik ist teilweise erschlagend und betont noch einmal mit Krawall die Tragik des jeweiligen Augenblicks oder die kaum zu ertragene Spannung. Auf ein dezentes Ausspielen eines Zustandes folgt gelegentlich eine weitere Szene, in der dieser noch einmal mit dem Holzhammer thematisiert wird. Das mag den einen oder anderen intelligenten Zuschauer ärgern, macht den Film auf der anderen Seite für die breite Masse aber auch zugänglicher.

Trotz diesen Kritikpunkten: Es macht Spaß diesen Film zu sehen. Er ist unterhaltsam. Und am Ende wartet man sehnsüchtig auf Teil 3. Absolut zu empfehlen für jeden! (Der den ersten Teil gesehen hat.)

Die Tribute von Panem - Catching Fire im Heimkino

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