Der seltsame Klang des Glücks

Regie: Diego Pascal Panarello
Schauspieler*innen: Diego Pascal Panarello

Kinostart D:
Originaltitel: The Strange Sound of Happiness
Laufzeit: 1:29 Stunden
Filmposter: Der seltsame Klang des Glücks

Filmkritik zu Der seltsame Klang des Glücks

Benutzerbild von Phil
4/ 5 von

Mit seiner ruhigen Erzählweise holt der Film einen tief in die Welt der Maultrommel. Ein Musikinstrument, das in den westlichen Ländern kaum bekannt ist. Sollte der Eine oder Andere doch eine Maultrommel kennen, dann als Spielzeug oder Folklore-Instrumenten.
In Jakutien, einem Landstrich in Russland, ist die Hochburg der Maultrommel. Hier ist das Musikinstrument ein Talisman für jeden Bewohner. Schon im Kindergartenalter wird der Umgang mit der Maultrommel gelehrt und eine einmal ehrenvoll überreichte Maultrommel behält der Bewohner für sein Leben lang – und vererbt sie an seine Nachfahren.

Schnell versteht man, welch Stellenwert dieses Instrument für die Einwohner hat. Ruhig, aber stets mit neuen Erkenntnissen wird man immer weiter reingezogen in diese Kultur. Die stets im Hintergrund gespielte Maultrommel holt den Zuschauer in eine Art Trancezustand, der die wertschätzenden Sätze der Einwohner auf fruchtbaren Boden fallen lässt. Der Regisseur Pascal Panarello zeigt uns aber nicht nur die Kultur eines russischen Landstrichs – er begibt sich selbst in die Kultur und arbeitet auf einen Auftritt vor Zuschauern hin. Er lernt von den Besten: Dem angeblich besten Maultrommelspieler. Panarello erhält seine eigene, persönliche Maultrommel überreicht und wertschätzt sie so, wie sie die Einwohner schätzen.

Mit einem gewissen Augenzwinkern wird die Doku aus dem Off kommentiert, mit einer angenehmen Synchronstimme, die maßgeblich zum Abtauchen in eine andere Welt beiträgt. Auch verschwimmen zeitweise die Grenzen zwischen Gedanken und Wirklichkeit, handgezeichnete Bilder im Kreidestil wechseln sich ab mit Bildern aus freier Natur auf der Suche nach Zikaden.
Endet der Abspann und das Saallicht erhellt die Umgebung, so erwischt man sich mit einem sanften Lächeln auf den Lippen: Entspannt dank ruhiger Erzählweise, unterhalten aufgrund neugierigem Protagonisten und erhellt um eine Kultur, die so bisher unbekannt erschien.

Der seltsame Klang des Glücks im Heimkino

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