Filmszene aus What a Man

What a Man

Regie: Matthias Schweighöfer, Torsten Künstler
Drehbuch:
Schauspieler*innen: Matthias Schweighöfer, Sibel Kekilli, Elyas M'Barek, Thomas Kretschmann

Kinostart D: (FSK 12)
Originaltitel: What a Man
Laufzeit: 2:00 Stunden
Filmposter: What a Man

Filmkritik zu What a Man

Benutzerbild von Phil
3/ 5 von

Wenn man sich den Trailer anschaut, muss man ja zwangsläufig von einer grandiosen Komödie ausgehen. Mit dem Quentchen Selbstironie inszeniert Matthias Schweighöfer eine liebenswürdige Komödie zum Thema, was uns alle doch schon seit Jahrhunderten beschäftigt. Doch leider haben wir es mal wieder mit einem Trailer der Art „Alle Lacher bitte im Trailer zusammenfinden“ zu tun. Die im Trailer gezeigten Szenen sind witzvoll, charmant und auch im Film selbst noch einmal für einen Lacher gut.
Doch kann der Film das selbst auferlegte Niveau nicht halten.

Zu sehr verstrickt sich Schweighöfer immer wieder in kleinen Possen, die nicht in diesen unumstritten liebevollen Film hineinpassen. Als Beispiel soll hier mal die Idee rund um den Unfall von Carolin dienen, dem Analspreizer und so manchem „Wollen Sie mal ein Rohr verlegen?“-Plakaten im Film. Warum musste man all das gerade auf diese Art inszenieren? Gab es keine anderen Möglichkeiten, dies dezenter zu machen? Sicher, solche Szenen provozieren Gelächter, aber doch wohl eher peinlich berührtes Lachen angesichts der wie ein Stachel aus der Wattewelt herausstechenden Anspielungen. Auch so manche Szene rund ums Schmatzen wird eröffnet und irgendwie strukturlos im Raum schweben lassen – mit dem nächsten Cut gedankenlos zur Seite geschoben.
Es ist quasi unmöglich, dem Film keine Filmmethoden des Til-Schweiger-Universums anzusehen. Dieser Schweiger-typische Farbfilter über dem Bild, der irgendwie magisch die Zuschauer das Herz erweichen lässt. So manche Kameraeinstellung hat man ebenfalls schon einmal gesehen: An sich nichts Böses. Doch Schweiger schafft es, sein Universum wirklich rund zu halten, währenddessen Schweighöfer damit noch merkbare Schwierigkeiten hat.

Nichtsdestotrotz verbleibt ein positives Gefühl, wenn man den Kinosaal verlässt: Matthias Schweighöfer hat einmal neu bewiesen, dass er einer der ganz Großen auf dem deutschen Schauspielermarkt ist. Sein verschmitztes Lächeln, aber auch seine Trottelmine machen die Figur Alex durch und durch sympathisch. Auch links und rechts von Alex gibt es tolle Rollen: Elyas M’Barek spielt den etwas überdrehten, jederzeit sportlichen Türken genau so gut wie Sibel Kekilli die ambitionierte Panda-Aktivistin.
Und wer genau hinschaut, der wird in einer kleinen Nebenrolle auch noch Nora Tschirner entdecken.

Was bleibt? Ein unterhaltsamer Film, der einen am Ende mit der Interpretation des Mann seins allein lässt (und das ist auch ganz gut so!), aber den Weg dahin steinig wie auch lustig gestaltet. Man darf sich nicht von dem Trailer verleiten lassen, eine Komödie mit spritzigen Ideen zu sehen, genauso falsch liegt man, wenn man eine weitere Geschichte ala Schweiger erwartet. Schweighöfer zeigt mit seinem ersten Film Kreativität, Ideenreichtum und das richtige Gefühl fürs Geschichten erzählen. Aber es gibt ein Potential nach oben – aber das ist zugegeben Jammern auf hohem Niveau.

What a Man im Heimkino

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