Filmszene aus Sucker Punch

Sucker Punch

Regie: Zack Snyder, Paul Barry, Kimi Webber
Drehbuch:
Schauspieler*innen: Emily Browning, Abbie Cornish, Jena Malone, Vanessa Hudgens

Kinostart D: (FSK 16)
Kinostart US: (FSK PG-13)
Originaltitel: Sucker Punch
Laufzeit: 1:50 Stunden
Filmposter: Sucker Punch

Filmkritik zu Sucker Punch

Benutzerbild von andreas
3.5/ 5 von

Die Story klingt erst mal ziemlich banal und fast schon naiv plakativ. Ist sie auch, aber nichtsdestotrotz weiß „Sucker Punch“ über weite Strecken gut zu unterhalten. Dabei ist es offensichtlich weniger die Tiefe der Story, sondern vielmehr die Zack Snyder ureigene Ästhetik, mit der er auch die platteste Geschichte ordentlich aufbläst.

Man muss sich schon im klaren darüber sein, dass einen hier keine schauspielerischen Meisterleistungen erwarten. Schnell wird klar, dass die Welt von „Sucker Punch“ äußerst steril ist, nicht zuletzt weil man ebenso schnell merkt, dass die Darsteller mehr als die Hälfte des Films nicht in echten Kulissen, sondern vor Greenscreens herumgehüpft sind. Wie schon in „Sin City“ wird der Zuschauer mit extrem übersteigerten Actionszenen überhäuft, die teilweise mehr an Prügelspiele a la „Tekken“ erinnern. Der stimmige Soundtrack, der u.a. einen gelungenen Remix von Björks „Army Of Me“ zu bieten hat, macht die Kämpfe umso martialischer. Wer sich darauf einlassen kann, der kann mit dem Film durchaus seinen Spaß haben. Nur wird er sich vermutlich daran stören, dass der Film durch die alles verbindende Nachtclub-Geschichte gerne mal ein wenig an Fahrt verliert. Was zusammenfügen soll, nimmt den Flow.

Immerhin wurde hier ein sehr gut passender Cast zusammengestellt. Emily Browning als Baby Doll ist eine gute Mischung aus zerbrechlichem, sanften Aussehen und brutaler Durchschlagkraft. Jena Malone als Rocket ist über jeden Zweifel erhaben. Sie verkörpert sehr gut, dass man nicht nur Rocket heißen, sondern auch genauso aussehen kann. Oscar Isaac als dominanter Nachtclubbesitzer ist auch hervorragend besetzt, denn schon von der ersten Sekunde an hegt man gegen ihn eine gehörige Portion Antipathie. Besonders hat mir persönlich gefallen, dass einige Charaktere der „realen“ Story sich auch in den alptraumhaften Kampfszenen wiederfinden. Sowas hat für mich immer Charme.

Fazit: wer auf eine ausgefeilte Story verzichten kann und auch damit leben kann, dass der Snydersche Eye Candy hier wegen der eher uninteressanten Nachtclubszenen ein wenig geringer ausfällt, der kann mit dem Film durchaus seinen Spaß haben. Nur sollte man niemanden zum Kinobesuch einladen, der gerne mal eine Spruch a la „Na, das ist jetzt aber ein wenig unrealistisch…“ absondert. 😉

Benutzerbild von Phil
4.5/ 5 von

„Alice im Wunderland mit Maschinengewehren“ – so beschreibt Filmmacher Zack Snyder sein Werk. Und verdammte Axt, er hat Recht.
Bereits die ersten Minuten sind zwar nicht von wilder Ballerei geprägt, aber die Handschrift von Snyder ist eindeutg zu erkennen: Jedes Bild ein Kunstwerk, jede Szene eine Komposition. Fast scheint es, als würde jeder Wassertropfen gewollt exakt da landen, wo er hin soll. Snyder zieht alle Register der Bildgewalt. Dazu ein stimmiger Mix aus Slow Motions, dann spontaner Realgeschwindigkeit – immer passend, immer auf den Punkt.
Auch bemerkt man bereits in den ersten Minuten den mehr als ausgezeichnet ausgewählten Soundtrack. Kurzum: Ein gelungener Einstieg.

Doch auch der weitere Filmverlauf weiß zu überzeugen: Tolle Bilder, hochstilisierte Charaktere und ein grandioser Soundtrack sorgen durchgehend für ein großen Kinospaß. Insbesondere die Traumsequenzen wissen zu überzeugen: Typischer Japan-Style trifft auf ein Zweiter-Weltkrieg-Szenario, gemischt mit futuristischen Städten. Alles ist dabei und mit so einer Atmosphäre belegt, dass man als Zuschauer jederzeit sich des Wahnsinns zwar bewusst ist, aber auch perfekt in diese Welt abtauchen kann.

Selbstverständlich hat der Film auch einen Haken, der sich „Story“ nennt. Denn letztlich dient die Geschichte quasi nur als Medium zwischen den einzelnen Szenen. Zwar ist sie beileibe nicht haarsträubend wie andere Geschichten des ähnlichen Genres, doch einen charakterlichen Tiefgang mit dem dramatischen Klimax sucht man vergebens.
Aber mal ehrlich: Scheiss drauf! Die Optik reisst ne Menge wieder heraus, der Soundtrack brilliert mit so manchem Remix bekannter Lieder und die Action kommt auch bei Weitem nicht zu kurz. In einer Traumwelt ist so einiges möglich….

Durchschnittliche Wertung: 2.25/5, basierend auf 2 Bewertungen.

Sucker Punch im Heimkino

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