Filmszene aus Pans Labyrinth

Pans Labyrinth

Regie: Guillermo del Toro, Carmen Soriano, Jorge Calvo, Borja Grandío, Karin Marzocchini
Drehbuch:
Schauspieler*innen: Ivana Baquero, Sergi López, Maribel Verdú, Ariadna Gil

Kinostart D: (FSK 16)
Kinostart US:
Originaltitel: El laberinto del fauno
Laufzeit: 1:58 Stunden
Filmposter: Pans Labyrinth

Filmkritik zu Pans Labyrinth

Benutzerbild von andreas
4/ 5 von

“Pan’s Labyrinth” ist mit Sicherheit ein Film, auf den man sich einlassen muss, weil er dem Zuschauer einiges abverlangt. Es mag für manchen sehr befremdlich sein diesen Mix aus “Kriegs-” und “Märchen-Film” ernst zu nehmen. Wobei beides nicht wirklich zutrifft. “Pan’s Labyrinth” ist kein Kriegsfilm, dennoch geht es um den Kampf der Armee gegen Partisanen, der teilweise in sehr drastischen Bildern umgesetzt wird. Das ein oder andere Mal neigt man schon zum Wegsehen angesichts der Grausamkeit. Der Anblick von Feen und metergroßen Fantasie-Fröschen wirkt da natürlich erstmal ein wenig befremdlich. Die Geschichte ist spannend aufgebaut und kommt zu einem überraschenden aber dennoch versöhnlichen Schluss.

Vielerorts wird die fantastische Optik des Filmes gelobt. Sicherlich sehen die meisten Fabelwesen wirklich sehr gelungen aus, abgesehen mal von dem Giganten-Frosch, der mehr nach tschechischer Flimmerstunde aussah. Wesentlich mehr als die Optik ist mir persönlich jedoch die hervorragende Soundkulisse aufgefallen. Gleich in den ersten Szenen, zur Einführung des brutalen Capitan Vidal wird durch das betont knarzige Geräusch seiner Lederhandschuhe bei mir die Assoziation zum “uniformiert-bösen” hergestellt. Dielenfußböden knarren wunderbar, der Spaziergang auf dem Waldboden wird durch den Sound erst richtig erlebbar, ebenso wie der auf das Laub prasselnde Regen. Und selbst die Geräusche von Patronen, die durch Menschenfleisch geschossen werden, bekommen in diesem Film eine selten gekannte Intensität.

Natürlich ist diese Gratwanderung zwischen Kriegs-Drama und Märchen ein Spagat, an dem vermutlich einige Zuschauer scheitern werden. Doch wer sich die Mühe macht den Film so zu nehmen wie er nun mal ist, der kann neben einigen gut verpackten Parabeln knappe zwei Stunden Erlebnis-Kino sehen, das zurecht mit drei Oscars prämiert wurde.

Pans Labyrinth im Heimkino

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