Filmszene aus Coraline

Coraline

Regie: Henry Selick, David J. Rowe, Yona Prost, Matthew Fried, Jocelyn Pascall, Daniel Pascall, Dielle Alexandre, Jodi Clark, Melissa St. Onge
Drehbuch:
Schauspieler*innen: Dakota Fanning, Teri Hatcher, Jennifer Saunders, Dawn French

Kinostart D: (FSK 6)
Kinostart US: (FSK PG)
Originaltitel: Coraline
Laufzeit: 1:40 Stunden
Filmposter: Coraline

Filmkritik zu Coraline

Benutzerbild von Phil
3.5/ 5 von

Ich habe mich ziemlich auf Coraline gefreut. Ich mag diesen morbiden Henry Selick-Stil mit kantigen Figuren, einem Hang zum verspielten Horror und zugleich bunter surrealer Fantasiewelt, ohne ins Kitischige anzurutschen.

Das Niveau aus „Nightmare before christmas“ kann Coraline locker halten, in meinen Augen sogar noch toppen. Anfangs muss man sich zwar an die Stopmotion-Technik gewöhnen und in Kamerafahrten rund um eine sich bewegene Figur ruckelt das Bild auch merkbar, aber in meinen Augen macht das erst den Charme des Films aus. Es zeigt, dass hier keine Computer nächtelang gerechnet haben, sondern echte Menschen Knetfiguren in defiziler Kleinstarbeit bewegten.
Allem zum Trotz gehört zu dieser Optik natürlich auch eine ansprechende Geschichte. Und hier schwächelt Coraline in der ersten Filmhälfte: Coraline entdeckt die Parallelwelt, aber auch die skurrilen Nachbarn in der Realwelt. Aber all dies bringt kaum die Geschichte voran, es fehlt am wahren Aufhänger, welche Rolle die Personen im Gesamtfilm nehmen sollen. Erst in der zweiten Hälfte fängt der Teufelskreis an, sich zu drehen und die Figuren erhalten einen tieferen Sinn. Ab dann kann der Film packen, kleineren Kindern sogar Angst einjagen. Und selbst ein horrorerfahrener Erwachsener hält manchmal den Atem an.

Grundsätzlich kann man dem Film nichts Negatives anrechnen: Er ist handwerklich gut gemacht, hat eine spannende, unvorsehbare Story, mehr als herrliche Bilder, hat eine mehr als sympathische Hauptdarstellerin und gruselig zwielichtige Nebenrollen. Und am Ende ergibt alles einen Sinn, es verbleiben keine offenen Fragen. Aber der Weg dahin ist etwas steinig und schwer.

Coraline im Heimkino

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