Filmszene aus A Quiet Place

A Quiet Place

Regie: John Krasinski, John R. Saunders, Dianne Dreyer, Alina Gatti, Dustin Bewley
Drehbuch:
Schauspieler*innen: John Krasinski, Emily Blunt, Millicent Simmonds, Noah Jupe

Kinostart D: (FSK 16)
Kinostart US: (FSK PG-13)
Originaltitel: A Quiet Place
Laufzeit: 1:30 Stunden
Filmposter: A Quiet Place

Filmkritik zu A Quiet Place

Benutzerbild von Phil
4/ 5 von

Macht mal die Zimmertür und das Fenster zu. Die Musik aus. Sagt dem Kollegen oder Freund, er soll mal kurz nichts sagen. Kein Tastaturgetipper, bitte. Einfach sitzen oder stehen, wo man gerade ist.
Du hörst nichts oder die Natur? Gut! So klingt ein großer Teil dieses Films – still, leise. Keine Sprache, keine Motoren.

Das Konzept ist so simpel und effektiv, dass man sich fragt, warum es nicht schon früher so exponiert eingesetzt wurde. Alienartige Wesen haben die Welt bevölkert und greifen alles an, was lauter ist als das Rascheln des Buschs im Vorgarten. Ein kleiner Teil der Menschheit hat dies verstanden und lebt in absoluter Stille. Kommunikation geschieht über Gebärdensprache, alles lauter als das Rascheln eines Blattes zieht die fremde Lebensform an – und die ist hungrig.

Es ist jedem Kinobesucher zu wünschen, ein ruhiges Publikum im Saal zu haben, denn der Film lebt vom Sound. Oder genauer: Dem ausgebliebenen Ton. Weite Teile des Films sind still oder nur sehr dezent mit Hintergrundmusik hinterlegt. Zwar hat auch dieser Film die genretypischen Schreckszenen mit lauten Schockgeräuschen, aber gerade in dieser Inszenierung funktionieren diese noch ein kleines Stück besser. Mehr noch: Erstmalig passen sie gut, denn jeder laute Ton ist unter allen Umständen zu vermeiden und somit Gefahrenpotential.
In den ruhigen Szenen stört jedes Popcorn-Greifen.

A Quiet Place  Wo kann ich A Quiet Place im Stream sehen? hat einige gute Ideen, wie er Spannung beim Zuschauer generieren kann. Recht früh im Film wird deutlich, dass die Mutter der Familie schwanger ist. Der weitere Verlauf sei hier nicht verraten, jedoch ist es naheliegend, dass Vorgänge rund um Schwangerschaft und Säugling nicht immer in der Stille stattfinden können – aber müssen. Hinzu kommen Unfälle, wie die aus dem Trailer bekannte, zerbrechende Glaslampe, die immer wieder für erhöhten Blutdruck sorgen.
Leider nutzt der Film abseits der besonderen Idee der Stille häufig klassische Horrormotive: Zeitweise irrationales Handeln, teils hanebüchene Plottwists und ausgefranste Erzählstränge schmälern den Spaß am Streifen. Stattdessen hätte man sich noch ein Stück mehr Spiel mit der Stille gewünscht, Potential hat der Film. Immerhin folgt der Film de Trend, das Böse recht früh und deutlich zu zeigen: Die Zusammentreffen mit den Wesen haben ihre ganz eigene Spannung, zumal diese auch gut und beängstigend designed sind.

Doch die Grundidee vermag es stets, den Film zu tragen. Zu naheliegend und faszinierend ist die bisher kaum verfilmte Art, einen Horrorfilm zu inszenieren, als dass man nicht einen gewissen Sog spürt. Insbesondere die Idee der Schwangerschaft ist ein guter Kniff, da in vielen Situationen ein stiller Moment schlichtweg nicht möglich scheint. Doch wünscht man sich am Ende noch mehr solcher Storyeelemente und dafür ein Stück weniger klassischer Horrorfilm-Erzählung.

A Quiet Place im Heimkino

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